Prozess in Brasilien: Wollte Bolsonaro sich zurück an die Macht putschen?

Artikelzusammenfassung

In Brasília kam es zu einem schweren Angriff auf die Demokratie, als Randalierer den Kongress, den Obersten Gerichtshof und den Präsidentenpalast stürmten, um eine "Militärintervention" zu fordern und Jair Bolsonaro zurück an die Macht zu bringen. Bolsonaro wird vorgeworfen, gemeinsam mit Militärs und Vertrauten einen Umsturz geplant zu haben, um die Amtsübergabe an Luiz Inácio Lula da Silva zu verhindern. Der historische Prozess gegen Bolsonaro wegen versuchten Staatsstreichs könnte ihn mehr als 40 Jahre Haft kosten. Die Gräben in Brasilien vertiefen sich, während das oberste Gericht über Bolsonaros Rolle verhandelt und die Rechtmäßigkeit des Verfahrens in Frage gestellt wird.

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8. Januar 2023, Brasília. Die Sonne brennt über dem Regierungsviertel, als die ersten Gruppen anrücken – in Brasilientrikots, mit Nationalflaggen um die Schultern. Dann bricht die Menge los. Erst stürmt sie den Kongress, dann den Obersten Gerichtshof, schließlich den Präsidentenpalast. Sie zerschlagen Fenster, urinieren in Büros, legen Brände, attackieren Polizisten. Es ist der schwerste Angriff auf Brasiliens Demokratie seit dem Ende der Militärdiktatur 1985.

Die Randalierer fordern eine "Militärintervention": Jair Bolsonaro, der rechtspopulistische Ex-Präsident, soll zurück an die Macht. Sie scheitern. Doch seither streitet Brasilien über die Frage: Wollte Bolsonaro selbst den Umsturz?