Die US-Eliteuni hat Studierende bestraft, die auf ihrem Campus gegen den Krieg in Gaza protestiert hatten. Fast 80 Personen seien betroffen, sagen Studentenvertreter.
23. Juli 2025, 4:24 Uhr Quelle: DIE ZEIT, AFP, vsp
Die US-Eliteuniversität Columbia hat eigenen Angaben zufolge Strafen gegen Studierende verhängt, die sich an antiisraelischen Protesten auf ihrem Campus beteiligt hatten. Die am Dienstag angekündigten Strafen – darunter Ausschlüsse oder eine Rücknahme von Abschlüssen – treffen einer Studentenvertretung zufolge fast 80 Studierende.
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump übt starken Druck auf die Columbia-Universität in New York sowie weitere Bildungseinrichtungen aus. Sie wirft ihnen vor, monatelange Studierendenproteste gegen den Gazakrieg sowie Antisemitismus toleriert zu haben.
Allein der Columbia University hatte die US-Regierung Bundeszuschüsse in Höhe von 400 Millionen Dollar (umgerechnet rund 369,2 Millionen Euro) gestrichen, weil diese jüdische Studierende aus Sicht der Regierung zu wenig geschützt habe. Die Universität erklärte sich daraufhin zu einer Reihe von Reformen bereit, um die Mittel wieder zurückzuerhalten. Dies löste bei vielen Studierenden Empörung aus.
Proteste schlugen teilweise in Gewalt um
Auch die Harvard University ist betroffen. Ihr hatte die Regierung Bundesmittel in Milliardenhöhe gekürzt. Harvard geht jedoch gerichtlich gegen die Entscheidung vor.
Im vergangenen Jahr waren zahlreiche US-Universitäten Schauplatz gewalttätiger antiisraelischer Proteste im Zusammenhang mit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem darauffolgenden Krieg im Gazastreifen. An der Columbia-Universität eskalierten die Proteste zeitweise: Antikriegsaktivisten verschanzten sich in Gebäuden, schlugen Fensterscheiben ein und blockierten Eingänge mit Tischen. Hier, wie auch andernorts in den USA, musste die Polizei die Demonstrationen auflösen.