»Power 100«: Ibrahim Mahama führt Kunstranking von »Art Review« an

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Das Magazin lässt Mitglieder einer Jury einschätzen, wen sie für besonders entscheidend in der Kunstwelt halten. Bei der Liste mit 100 Personen und Organisationen geht es etwa um die Frage, wer beeinflusst, welche Themen behandelt und wessen Kunstwerke gezeigt werden.

Im vergangenen Jahr hatte die emiratische Kuratorin Hoor Al-Qasimi die Liste angeführt, diesmal landete sie auf Platz drei. Auch Kulturschaffende aus Deutschland sind dabei: Der Fotograf Wolfgang Tillmans steht zum Beispiel auf Platz zehn, Kuratorin Beatrix Ruf auf Platz 19. Künstlerin Hito Steyerl belegt Platz 25, und der aus Kamerun stammende Intendant des Hauses der Kulturen der Welt in Berlin, Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, Platz 26.

Mahama sei die erste Person vom afrikanischen Kontinent, die den Spitzenplatz einnehme, teilte das Magazin mit. »Eine Position, die er sowohl seiner künstlerischen Arbeit als auch seiner Rolle als Schöpfer von Infrastrukturen verdankt, die andere Künstler dabei unterstützen, ihre Visionen zu verwirklichen.«

Mahamas Werk befasse sich mit Themen wie Arbeit, Extraktion und Ausbeutung. »Er nutzt seine Position in der globalen Kunstwelt, um sich diesen Fragen auch praktisch zu widmen, indem er Bildungs- und Kunstinstitutionen schafft und kollaborative Partnerschaften aufbaut«, schreibt das Magazin. Der Künstler investiere seit Jahren seine Gewinne aus Verkäufen in eine Reihe von Institutionen in seiner Heimatstadt Tamale.

Künstlerisch ist Ibrahim Mahama besonders bekannt dafür, Jutesäcke als Material zu verwenden. So verhüllte er bei der Documenta 14 die Kasseler Torwache mit Kohlesäcken. Mahamas Wahl der Jute zum Material seiner Kunst, mit der er Gebäude überzieht und ihr Aussehen verbirgt, so hieß es 2017 von der Ausstellung, stehe in einer langen Tradition der Verwendung von Jute in Westafrika – für Vorhänge, traditionelle Kostüme und Dekoration.

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