Der Prototyp der legendären Birkin Bag der Luxusmarke Hermès hat für einen Rekordpreis den Besitzer gewechselt. Im Auktionssaal von Sotheby’s in Paris brach Beifall aus, als bei einem Gebot von sieben Millionen Euro der Hammer fiel. Die Gebühren des Auktionshauses hinzugerechnet, zahlt der Bieter sogar 8,6 Millionen Euro.
Eine Mitarbeiterin von Sotheby’s bezeichnete die Birkin als »einzigartiges Stück Modegeschichte« und »Phänomen der Popkultur«. Das Auktionshaus hatte keinen Schätzwert für die Tasche angegeben. Die Gebote begannen bei einer Million Euro, es konnten nur Interessenten mitbieten, die sich zuvor registriert hatten. Die bislang teuerste Handtasche, die bei Sotheby’s versteigert wurde, war eine mit Diamanten besetzte Tasche aus Krokodilleder, ebenfalls von Hermès. Sie brachte im Vergleich zur Birkin Bag gerade einmal 440.000 Euro ein.
Tasche entstand durch Zufallsbegegnung
Jane Birkin hatte sich einst auf einem Flug von Paris nach London bei ihrem Sitznachbarn beklagt, dass sie keine Tasche finde, die ihren Bedürfnissen als junge Mutter gerecht werde. Sie erwischte genau den Richtigen: Ihr Sitznachbar Jean-Louis Dumas war damals Geschäftsführer von Hermès und ließ für Birkin eine Handtasche entwerfen, in der auch Babyflaschen Platz finden sollten.
Der handgefertigte Prototyp aus schwarzem Leder hat einen Schulterriemen, einen integrierten Nagelknipser und ist mit den Initialen der Schauspielerin verziert. Jane Birkin hatte die Handtasche zeitweise mit Aufklebern der Hilfsorganisationen Unicef und Ärzte ohne Grenzen dekoriert. Die Klebespuren sind bis heute erhalten.