Das Patrouillenboot »Turva« sichtete das verdächtige Schiff
Foto: Finnish Border Guard / dpaAutomatisch erstellt mit KI. Mehr Informationen dazu hier.
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Finnische Behörden haben ein Schiff übernommen, das verdächtigt wird, die kritische Unterwasserinfrastruktur beschädigt zu haben. Laut Mitteilung des finnischen Grenzschutzes meldete der Telekommunikationskonzern Elisa am frühen Morgen des 31. Dezember eine Störung an einem Datenkabel, das durch den Finnischen Meerbusen verläuft und die Hauptstadt Helsinki mit Estlands Hauptstadt Tallinn verbindet. Der Vorfall erinnert an die Beschädigung von Stromleitungen vor einem Jahr, als ein Öltanker der russischen »Schattenflotte« in der Ostsee mit seinem Anker eine kilometerlange Schleifspur hinterließ.
Finnische Behörden teilten am Silvestermittag mit, dass ein Hubschrauber sowie ein Patrouillenboot der Grenzpolizei nach der neuerlichen Störungsmeldung ein verdächtiges Schiff in finnischen Gewässern sichten konnten. Auch die Ankerkette des Schiffs sei im Meer gefunden worden. Das Schiff haben die Behörden eigenen Angaben zufolge zunächst zum Halten und Einholen des Ankers aufgefordert und inzwischen übernommen.
Finnlands Präsident Alexander Stubb dankte auf X, ehemals Twitter, den beteiligten Behörden.
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Die finnische Polizei ermittelt nun wegen des Verdachts auf schwere Sachbeschädigung, versuchter schwerer Sachbeschädigung und schwerer Störung der Telekommunikation. Der Kabelschaden soll allerdings laut Betreiberkonzern Elisa in estnischen Gewässern zu verorten sein. Die Behörden beider Länder wollen bei der Aufklärung des Vorfalls kooperieren.
Es ist nicht das erste Ereignis dieser Art: Am ersten Weihnachtsfeiertag 2024 meldete der Betreiber eines Untersee-Stromkabels eine Störung und nahm die wichtige Verbindung EstLink 2 zeitweise ganz vom Netz. Kurz darauf verdächtigten finnische Behörden das Schiff »Eagle S«, zudem noch vier Datenkabel absichtlich beschädigt zu haben.
Der damals festgesetzte Öltanker war unter der Flagge der Cookinseln unterwegs und wurde der sogenannten russischen Schattenflotte zugerechnet, mit der Russland die Sanktionen seit dem Angriff auf die Ukraine umgeht. Geheimdienste vermuten schon länger, dass Russland in der Nord- und Ostsee systematisch Offshore-Windparks, Gaspipelines und unterseeische Strom- und Internetkabel auskundschaftet. Womöglich, um sie im Ernstfall gezielt sabotieren zu können. Diese Art der Kriegsführung wird in Fachkreisen seabed warfare genannt.

vor 1 Stunde
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