Österreichische Identität: "Ich dachte mir als Kind: Dieses Land mag meine Mama nicht"
vor 15 Stunden
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Wo ist Heimat, und was verbindet uns? Die Musikerin Esra Özmen und der ÖVP-Politiker Wolfgang Sobotka sprechen über ihr Bild von Österreich, Klassik, Rap und die Kunst, Verschiedenheit auszuhalten.
Aus der
ZEIT Nr. 45/2025
Aktualisiert am 28. Oktober 2025, 20:07 Uhr
Artikelzusammenfassung
Esra Özmen und Wolfgang Sobotka, beide in Österreich geboren, reflektieren ihre unterschiedlichen Beziehungen zum Land. Özmen kämpfte sich durch Bildung und Kunst, um ein vielfältigeres Österreich zu entdecken, während Sobotka mit der Nazi-Vergangenheit seiner Familie konfrontiert wurde. Beide betonen die Vielfalt der österreichischen Identität, die regional geprägt ist. Trotz Meinungsverschiedenheiten in der Politik und Integration verbindet sie die Liebe zur Kunst und Kultur Österreichs. Trotz unterschiedlicher Ansichten feiern sie starke Meinungen und Toleranz als gemeinsame Werte.
Diese Zusammenfassung wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt. Vereinzelt kann es dabei zu Fehlern kommen.
DIE ZEIT: Frau Özmen, Herr Sobotka, Sie sind beide in Österreich geboren und sehr erfolgreich – zugleich sind Sie fast Gegenpole. Wie ist Ihre Beziehung zu Österreich?
Esra Özmen: Ich habe unterschiedliche Gefühle. Als Kind habe ich mich sehr fremd gefühlt. Mein Großvater ist als Gastarbeiter aus der Türkei gekommen, mein Vater arbeitet am Bau, meine Mutter trägt Kopftuch. Ich bin mit Hassplakaten aufgewachsen: "Daham statt Islam" zum Beispiel, dazu eine Frau mit Kopftuch, durchgestrichen. Ich dachte mir als Kind: Okay, dieses Land mag meine Mama nicht. Deswegen konnte ich Österreich nicht lieben – weil ich dachte, Österreich liebt mich nicht.