In den oppositionellen Stadtverwaltungen Istanbuls und Antalyas sind 30 Menschen wegen angeblicher Korruption festgenommen worden. Nach weiteren Personen werde gefahndet.
Aktualisiert am 12. August 2025, 11:50 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, mns
Türkische Ermittler sind erneut gegen von der Opposition geführte Stadtverwaltungen vorgegangen. Die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete von 13 Festnahmen in Istanbul und 17 Festnahmen im südtürkischen Antalya im Rahmen von Korruptionsverfahren. Weitere Personen wurden zur Fahndung ausgeschrieben, wie es weiter hieß.
Unter den Festgenommenen sind demnach Mitarbeiter der Stadtverwaltungen und von Unternehmen, wie die größte Oppositionspartei CHP mitteilte. Ihnen wird unter anderem Bestechung, Ausschreibungsmanipulation und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen.
Die Festnahmen fügen sich in eine Serie vergleichbarer Aktionen gegen CHP-Politiker. Im März hatten die Festnahme und Absetzung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu landesweite Proteste ausgelöst. Der Bürgermeister von Antalya wurde ebenfalls Anfang Juli wegen Korruptionsvorwürfen verhaftet und wenig später abgesetzt. Momentan sitzen mindestens 16 Bürgermeister der CHP in Haft.
Die CHP, der bei den landesweiten Kommunalwahlen im vergangenen Jahr ein Überraschungserfolg gelungen war, wertet das Vorgehen gegen Politiker und Stadtverwaltungen als politisch motiviert. Die türkische Regierung weist dies zurück.