Monica Seles: Ex-Tennisstar leidet unter schwerer Muskelschwäche

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Die einstige Tennis-Weltranglistenerste Monica Seles leidet seit drei Jahren unter einer schweren Muskelschwäche. Die 51-Jährige machte die neuromuskuläre Autoimmunerkrankung, die unter dem Fachbegriff Myasthenia gravis bekannt ist, in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP öffentlich. Darin berichtete Seles, einst eine große Rivalin von Steffi Graf, unter anderem, dass sie beim Tennisspielen den Ball plötzlich doppelt gesehen und nicht getroffen habe.

Auch Probleme beim Kümmern um die Frisur

Es habe einige Zeit gedauert, bis sie über ihre jetzigen Beschwerden habe sprechen können, denn die Krankheit sei schwierig. »Sie hat große Auswirkungen auf mein tägliches Leben«, sagte die im einstigen Jugoslawien geborene Amerikanerin, die 2003 ihr letztes Match bestritt.

Bei der Erkrankung blockieren Antikörper die Übertragung von Reizen an der Schnittstelle zwischen Nerv und Muskel. Folgen sind neben gestörtem Sehen auch Muskelschwäche in Armen und Beinen. Seles erzählte, sie habe Schwierigkeiten, wenn sie sich um ihre Frisur kümmere. Vor ihrem Besuch beim Arzt habe sie zuvor nie von dieser Krankheit gehört, sagte Seles, die in ihrer Karriere bei den vier größten Tennisturnieren – den Grand Slams – insgesamt neun Titel gewinnen konnte.

Das Forschungsinstitut National Institute of Neurological Disorders and Stroke bezeichnet die Krankheit als »eine chronische neuromuskuläre Erkrankung, die eine Schwäche in der willkürlichen Muskulatur verursacht« und »am häufigsten bei jungen erwachsenen Frauen (unter 40) und älteren Männern (über 60) auftritt, aber … in jedem Alter vorkommen kann, auch im Kindesalter.« Unter willkürlicher Muskulatur versteht man die Muskeln, die man bewusst ansteuern kann.

Sie habe ihr Leben wieder einmal neu ordnen müssen, sagte Seles und erinnerte an den Abschied aus ihrer Heimat als 13-Jährige, ihren sportlichen Aufstieg mit viel Ruhm und Geld sowie das Messerattentat von Hamburg. 1993 stach ihr dort ein geistig verwirrter Mann, der sich als Fan von Graf bezeichnete, mit einem Messer in den Rücken.

»Aber was ich den Kindern als Mentorin immer sage: Man muss sich immer anpassen. Der Ball springt ab, und daran musst du dich anpassen. Und das tue ich jetzt gerade.«

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