Ein Innen-und ein Rechtsverteidiger standen auf der Prioritätenliste beim Hamburger SV ganz oben, nach dem Verbleib von Ransford Königsdörffer steht Vollzug bevor: Nach Warmed Omari kommt auch Giorgi Gocholeishvili.

Soll die rechte Seite dicht machen: Giorgi Gocholeishvili (#12). IMAGO/Newspix
Am Mittwochvormittag machte der HSV-Tross nach einer kurzen Frühschicht im heimischen Volkspark den Abflug zum zweiten Trainingslager dieses Sommers nach Mallorca, fast zeitgleich finden im Universitätsklinikum Eppendorf zwei Medizinchecks statt. Nach Innenverteidiger Warmed Omari (25, Stade Rennes) ist auch der georgische Rechtsverteidiger Giorgi Gocholeishvili von Schachtar Donezk in der Hansestadt gelandet. Der georgische Nachrichtenkanal Geo Team hatte den bevorstehenden Deal am Morgen vermeldet.
Gocholeishvili war in der vergangenen Saison an den FC Kopenhagen ausgeliehen, wurde dänischer Meister und bestritt 33 Partien. Der 24-Jährige ist 14-facher A-Nationalspieler Georgiens und soll vom HSV zunächst ebenfalls auf Leihbasis verpflichtet werden - sein Kontrakt in Donezk ist noch bis 2027 gültig.
Hefti oder Mikelbrencis sind nun Wechselkandidaten
Er soll eine Soforthilfe auf einer Problemposition dieser Vorbereitung sein: Weder William Mikelbrencis noch Silvan Hefti haben in den bisherigen Tests defensiv überzeugt, und mit der Leihe des Georgiers ist klar: Einer von beiden ist ein Wechselkandidat. Der HSV möchte nicht mit drei Rechtsverteidigern in die Saison starten.
Läuft beim Medizincheck alles nach Plan, sollen Rennes-Leihgabe Omari und Gocholeishvili nach Möglichkeit noch am Mittwochabend den Flieger nach Mallorca besteigen und im Idealfall am Donnerstag auf der Anlage des RCD Mallorca die erste Einheit mit den neuen Kollegen bestreiten. Schon zu Beginn der Woche hatte Stefan Kuntz den Wunsch geäußert, dass die gewünschten Verstärkungen während des Trainingslagers zur Mannschaft stoßen sollen.
Fertig mit der Kaderplanung ist der Sportvorstand nach wie vor nicht. Selbst in der Abwehr könnte es weitere Bewegung geben. Das Interesse an Luka Vuskovic, den 18-jährigen Bruder des wegen Dopings gesperrten HSV-Profis Mario Vuskovic, besteht trotz des bevorstehenden Transfer-Doppelschlages weiterhin. Tottenham will den kroatischen Innenverteidiger verleihen, hat aber mehrere Anfragen vorliegen - und wirtschaftlich könnte der Bundesliga-Aufsteiger diesen Deal nur stemmen, wenn die Engländer einen Großteil des Gehalts übernehmen würden.
Käme nach Omari auch noch Vuskovic, wäre dies geradezu gleichbedeutend mit dem Aus für Sebastian Schonlau. Die Aussichten des langjährigen Kapitäns auf Einsätze sind schon jetzt begrenzt. Auch für Guilherme Ramos (zuletzt an Santa Clara ausgeliehen) gibt es in der Innenverteidigung keine Verwendung mehr.
Sebastian Wolff