Es hatte sich angedeutet, nun ist es offiziell: Kees van Wonderen und der FC Schalke 04 gehen im Sommer getrennte Wege.

Verlässt den FC Schalke 04 im Sommer: Trainer Kees van Wonderen. IMAGO/DeFodi Images
Das Aus des Trainers auf Schalke kam nicht überraschend. Bereits im Winter hatte van Wonderen seinen Rücktritt angeboten und nun nach dem 2:2 gegen den Hamburger SV mit Aussagen in einer Medienrunde für neuen Zündstoff gesorgt. Er vermisse Rückendeckung aus der Führungsetage und nehme Signale wahr, "dass ich nach der Saison nicht mehr hier bin", vermutete der 56 Jahre alte Niederländer seinen nahenden Abschied. Der ist nun seit Mittwoch offiziell.
Wie die Königsblauen verkündeten, erfolgt die Trennung von van Wonderen nach Saisonende - vier Spiele bleiben ihm beim FC Schalke also noch. In einem persönlichen Gespräch habe Frank Baumann, ab 1. Juni Sport-Vorstand der Königsblauen, zusammen mit Youri Mulder, Direktor Profifußball, am Dienstag van Wonderen die Entscheidung erklärt.

Warum Anfang beim FCK gehen musste - und was ist auf Schalke los?
Paukenschlag am Betzenberg: Am Montagabend gab der 1. FC Kaiserslautern die überraschende Trennung von Trainer Markus Anfang bekannt - doch warum kam es dazu? Und wird er jetzt zum Kandidaten beim FC Schalke 04?
vor 2 Stunden 15:06 Minuten
"Seit dem inoffiziellen Start von Frank Baumann vor zwei Wochen haben wir intensiv darüber gesprochen, welches Profil ein Chef-Trainer auf Schalke mitbringen sollte", lässt sich Mulder zitieren: "Dabei haben wir uns auch mit der Frage beschäftigt, ob die aktuelle Konstellation diesen Anforderungen langfristig gerecht wird. Es war - auch für mich persönlich - keine einfache Entscheidung, aber wir sind alle übereingekommen, den Weg mit Kees van Wonderen nach der Saison zu beenden."
Van Wonderen bittet um Entschuldigung für Aussagen nach HSV-Spiel
Van Wonderen hatte S04 im Herbst von Vorgänger Karel Geraerts übernommen - mit dem klaren Auftrag, den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga zu sichern. Diesen wird der Niederländer mit großer Sicherheit erfüllen, gescheitert ist er allerdings mit der Mission, die Mannschaft sportlich deutlich weiterzuentwickeln. Die Schalker Verantwortlichen betonen, dass es bislang keine Gespräche mit potenziellen Kandidaten gegeben habe. "Zeitnah" werde man aber damit beginnen, konkret auf Kandidaten zuzugehen.
"Mir war wichtig, dass wir in einer komplexen Situation Klarheit schaffen - für alle Beteiligten", sagt der aktuelle Trainer van Wonderen im Klub-Statement selbst: "Das war mein Ziel, als ich nach dem HSV-Spiel über meine Wahrnehmung der Situation gesprochen habe. Mir ist bewusst, dass Zeit und Ort aus heutiger Sicht nicht optimal waren. Vor allem tut es mir leid, dass sich die öffentliche Kritik danach auf Matthias Tillmann (Vorstandsvorsitzender, Anm. d. Red.) fokussiert hat, das war nicht meine Absicht. Ich hätte auf die Nachfrage anders reagieren müssen, deshalb habe ich ihn um Entschuldigung gebeten, die er auch angenommen hat."
kmx, pab