Worum es geht: Der ehemalige Gesundheitsminister und aktuelle Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) steht wegen seines Vorgehens zu Beginn der Pandemie unter Druck, als Masken knapp waren. Das Ministerium schaltete sich 2020 in die Beschaffung ein und ging Lieferverträge ohne weitere Verhandlungen zu festen hohen Preisen ein. Wegen später nicht abgenommener Masken klagten Lieferanten, aus Rechtsstreitigkeiten drohen dem Bund Milliardenrisiken.
Das Papier Warkens enthält Kritik am Vorgehen Sudhofs sowie an inhaltlichen Bewertungen der Sonderermittlerin. Zu Ersterem heißt es in dem Bericht: »Welche Methodik und Quellen Frau Dr. Sudhof für ihr Papier genutzt hat, ergibt sich überwiegend nicht aus dem vorliegenden Papier der ›Sachverständigen Beraterin‹. Es werden teilweise Tatsachen vorgetragen, die durch Quellen nicht untermauert sind. Nur vereinzelt konnten Quellen rekonstruiert werden.«
Obwohl Warken mitteilen lässt, dass der Sudhof-Bericht »noch keiner endgültigen Auswertung unterzogen werden konnte«, stellt das Ministerium zentrale Kritikpunkte der Sonderermittlerin infrage. Das betrifft vor allem Vorwürfe Sudhofs Richtung Ex-Minister Spahn. Dabei geht es um die Einmischung Spahns in die Maskenbeschaffung und Preisgestaltung.
Konkret wird auf Seite acht bemängelt, im Sudhof-Bericht gebe es keine „vertieften Aussagen“ zur Überforderung des Beschaffungsamts des Verteidigungsministeriums. Ihre Darstellung sei daher »lückenhaft und damit falsch«.
Das Warken-Papier liest sich deshalb in Teilen wie eine Verteidigungsschrift ihres Parteifreunds. Dazu gehört auch die Herleitung der damaligen Coronalage, die den öffentlichen Äußerungen Spahns in diesem Zusammenhang sehr ähnelt.