Nach schweren Verlusten: Wagner-Söldner wollen Mali verlassen

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Die russische Söldnertruppe Wagner hat angekündigt, sich aus dem westafrikanischen Mali zurückzuziehen. „Wir haben unsere Aufgabe erfüllt und kehren nach Hause zurück“, teilte der Pressedienst der Gruppe in einer Stellungnahme mit. Die Wagner-Söldner kämpfen seit 2021 mit der malischen Armee gegen Rebellenbewegungen in dem verarmten Land in der Sahelzone, darunter islamistische Terrormilizen ebenso wie Rebellen der ethnischen Gruppe Tuareg.

Wagner sei auf Bitte der malischen Regierung gekommen und habe dabei geholfen, die terroristischen Organisationen, die Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht hätten, zu vertreiben, so die Wagner-Organisation. „Wir haben Tausende Kämpfer und ihre Kommandeure vernichtet, die die Zivilbevölkerung des Landes jahrelang terrorisiert haben“, hieß es. Weil der Aufbau von Sicherheitskräften in Mali nun abgeschlossen sei, habe die Organisation ihr Mandat erfüllt.

In vergangenen Monaten hatten die Söldner bei schweren Kämpfen einige gravierende Verluste erlebt, darunter auch hochrangige Kommandeure.

In dem 24-Millionen-Einwohner-Land Mali regiert der durch zwei Militärputsche 2020 und 2021 an die Macht gekommene General Assimi Goïta. Zwar ist Goïta offiziell Chef einer Übergangsregierung, aber versprochene, demokratische Neuwahlen sind mit Verweis auf die Sicherheitslage immer wieder verschoben worden.

Wagner-Aktivitäten in Afrika

Die Söldner der Wagner-Gruppe sind seit vielen Jahren auf dem afrikanischen Kontinent im Interesse Moskaus im Einsatz. Einst standen sie unter Kontrolle des Oligarchen Jewgeni Prigoschin und kämpften auch in der Ukraine. Nach einem Aufstand der Söldner und einem versuchten Marsch auf Moskau stürzte Prigoschin unter ungeklärten Umständen in seinem Privatjet über Russland ab. Seitdem werden sie direkt vom Kreml aus gesteuert. Als Gegenleistung für das Eingreifen in Afrika gab es oft politischen Einfluss und die Beteiligung an der Ausbeutung von Rohstoffen.

Außer in Mali ist Wagner unter anderem in der Zentralafrikanischen Republik, Burkina Faso und im Niger stationiert. Auch die Demokratische Republik Kongo und der kleine Inselstaat São Tomé und Príncipe haben Militärabkommen mit Russland unterschrieben.

Die Zahl der Terroranschläge in Mali hat nach Militärangaben in den vergangenen Wochen zugenommen. Die Angriffe seien von einer Koalition bewaffneter Terrorgruppen verübt worden, die über malische und ausländische Unterstützung verfügten, teilte die Armee am Donnerstag mit. In mehreren Gegenoffensiven sei darauf reagiert worden.

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