Nach langer Anbahnung: Doans Frankfurt-Wechsel kurz vor Abschluss

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Schon im März waren die Weichen auf einen Sommerwechsel von Freiburgs Unterschiedsspieler Ritsu Doan gestellt. Nach langer Anbahnung steht der Transfer des Japaners nach Frankfurt kurz vor dem Abschluss. Vor allem, weil der SC seine Vorstellungen jetzt als erfüllt ansieht.

 Ritsu Doan.

Sein Wechsel steht bevor: Ritsu Doan. IMAGO/Steinsiek.ch

Am Mittwochvormittag weilte Ritsu Doan noch in Freiburg. Aber vom Europa-Park-Stadion aus erreicht man das Proficamp der Eintracht im Frankfurter Stadtwald im Auto bei günstiger Verkehrslage in nur etwa zweieinhalb Stunden. Zug und Flugzeug wären ähnlich schnelle Alternativen. Auch deshalb dürfte einem kurzfristigen Abschluss des sich über Wochen angebahnten Sommerwechsels des SC-Unterschiedsspielers nichts mehr im Wege stehen.

Nach kicker-Informationen soll der japanische Nationalspieler den obligatorischen Medizincheck noch an diesem Mittwoch bei der Eintracht absolvieren. Bei dem zu erwartenden positiven Verlauf - Doan war in den vergangenen drei Jahren im SC-Trikot so gut wie nie verletzt - ist am morgigen Donnerstagvormittag damit zu rechnen, dass beide Klubs den Wechsel offiziell verkünden.

Die Eintracht bekommt damit ihre Wunsch-Verstärkung für die rechte offensive Außenbahn, wobei Doan als wendiger und defensiv griffiger Dribbler auch den rechten Schienenspieler vor einer Dreierkette verkörpern kann. Der Sport-Club erhält im Gegenzug eine aus seiner Sicht angemessene Entschädigung für den 1,73-Meter-Mann, der in 123 Partien für Freiburg unter anderem auf 26 Tore und 24 Assists kommt.

Traum von der Champions League erfüllt

Entgegen anderslautender Meldungen haben sich in den zähen Verhandlungen mit der Eintracht die Freiburger Preisvorstellungen erfüllt, Doan nur für eine Ablöse jenseits der 20-Millionen-Euro-Marke abzugeben. Nach kicker-Informationen erhält der SC eine Sockelablöse von 21 Millionen Euro, die durch moderate Boni auf knapp unter 22 Millionen Euro steigen kann. Zudem wurde eine Weiterverkaufsbeteiligung vereinbart.

Wirtschaftlich hatten die Freiburger angesichts ihres hohen Eigenkapitals (151,9 Millionen Euro zum 30. Juni 2024) keinen akuten Verkaufsdruck, haben sich sportlich allerdings frühzeitig auf eine Zeit ohne Doan vorbereitet. Und das mit stattlichen Investitionen. Für die Offensivkräfte Cyriaque Irié, Yuito Suzuki, Igor Matanovic und Derry Scherhant hat der SC über 25 Millionen Euro an Ablöse gezahlt. Und erhält nun den größten Transfererlös dieses Sommers, nachdem bisher nur Verteidiger Kiliann Sildillia für 5,8 Millionen Euro zur PSV Eindhoven gewechselt war.

Doan selbst, für den es trotz seiner eindrucksvollen Qualitäten und Verlässlichkeit kein überwältigendes Interesse aus der Premier League gegeben haben soll, erfüllt sich seinen lange gehegten Traum von der Champions League. Bei der Eintracht ist der Japaner als Säule eingeplant und geht in der ihm bestens bekannten Bundesliga insgesamt nur ein überschaubares Risiko ein, durch wider Erwarten wenig Spielzeit womöglich seine gute Position im Nationalteam mit Blick auf die WM 2026 zu gefährden.

Carsten Schröter-Lorenz

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