Noch haben sie beim FC 08 Homburg keinen Angreifer in der Tradition von Phil Harres und David Hummel gefunden, das belegte auch der Auftakt. Der Regionalligist behält den Transfermarkt im Blick.

In Homburg schaffte Phil Harres (Zweiter von links) seinen Profi-Durchbruch. IMAGO/Jan Huebner
War das Glas am Ende eher halbvoll oder halbleer? Das war die Frage, die sich die Anhänger des FC Homburg nach dem 1:1 (1:0) im Saisonauftaktheimspiel gegen Hassel Kassel gestellt hatten. Über weite Teile der ersten Halbzeit hatten die Saarländer richtig gut Fußball gespielt, haderten jedoch mit ihrer Torchancenverwertung. Im weiteren Spielverlauf konnten sich dann die Gäste deutlich steigern, während die Homburger abbauten.
Positiv aus Sicht der Hausherren waren die guten spielerischen Elemente - und natürlich auch, dass es dieses Mal zum Auftakt keine Niederlage für sie gegeben hatte. In der Runde davor ließen sich die Saarländer im ersten Punktspiel bei Eintracht Trier mit 1:4 (0:2) quasi das Fell über die Ohren ziehen. Es war der Anfang einer mit Rang acht letztlich unbefriedigenden Saison. Ein 1:1 daheim gegen Kassel riss nun sicherlich keinen der Homburger Anhänger vom Hocker. Aber wer weiß, wozu dieser eine Punkt im weiteren Saisonverlauf noch gut sein kann?
Wiedersehen mit Harres
Wie sich die Stimmungslage bei den Homburgern Anhängern entwickelt, wird sehr viel von den beiden kommenden Partien abhängen. Zunächst gastiert die Elf von Trainer Roland Seitz an diesem Sonntag, 10. August, um 14 Uhr beim SC Freiburg II und peilt dort den ersten Saisonsieg an. Und anschließend soll am Sonntag, 17. August, um 18 Uhr im heimischen Waldstadion an die tolle DFB-Pokalrunde 2023/24 angeknüpft werden - als der Homburger Durchmarsch erst im Achtelfinale vom FC St. Pauli mit 4:1 (1:1) gestoppt werden konnte.
Dieses Mal kommt der Erstligaabsteiger Holstein Kiel ins Waldstadion. Dort kickt seit nunmehr etwas über einem Jahr Phil Harres, der sich von den Homburger Fans im Sommer 2024 mit 24 Treffern als Toptorjäger der Regionalliga Südwest verabschiedet hatte. Nun will der 23-Jährige aktiv als gegnerischer Spieler einen weiteren Homburger Höhenflug im Pokal verhindern, an dem er in seiner letzten Runde im Homburger Trikot noch aktiv mitgewirkt hatte.
"Unsere gesamte Aufmerksamkeit gilt zunächst einmal dem schweren Ligaspiel in Freiburg. Aber anschließend freuen wir uns ungemein auf die Rückkehr von Phil. Unmittelbar nach der Auslosung hatte ich ihm bereits eine Nachricht geschrieben, wie groß die Vorfreude auf das Wiedersehen mit ihm ist. Und er hat zurückgeschrieben, dass es bei ihm ebenfalls so ist. Wir sind damals im Guten auseinander gegangen. Wir wünschen ihm nur das Allerbeste - aber natürlich möglichst keine Treffer im Spiel gegen uns", sagt der Homburger Sportvorstand Michael Koch.
Stürmer soll noch kommen
Die große Lücke, die Harres durch seinen Wechsel nach Kiel hinterlassen hatte, war nicht nur beim Chancenwucher gegen Hessen Kassel deutlich geworden. Und da nun auch nicht mehr der in der letzten Spielzeit 15 Mal erfolgreiche Stürmer David Hummel (ging zum Drittligisten Hansa Rostock) zur Verfügung steht, würde man gerne auf Homburger Seite den aktuell bereits vorhandenen Angreifern noch einen weiteren zur Seite stellen.
"Wir sind noch auf der Suche nach einem weiteren Stürmer und Verstärkung auf der Sechserposition. Natürlich würde uns dabei ein Sieg gegen Kiel in Sachen Verhandlungsposition finanziell in die Karten spielen. Ich muss ja niemandem erzählen, wie begehrt - und meist auch teuer - gute Stürmer sind. Aber wir haben ja noch bis zum Ende der Transferperiode am 31. August etwas Zeit und halten weiterhin die Augen auf. Oft ist es ja so, dass gerade noch kurz vor Ende der Transferperiode extrem viel passiert, da sich Spieler ohne aktuellen Verein etwas bei ihren Verhandlungen mit Zweit- oder Drittligisten verspekuliert haben", meint Koch.
Stefan Holzhauser