München lässt Bürger über Olympiabewerbung abstimmen

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Die Münchner Bevölkerung soll am 26. Oktober bei einem Bürgerentscheid über mögliche Olympische Sommerspiele in ihrer Stadt abstimmen. Das gaben der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Dienstag bekannt. Bei der Abstimmung geht es um eine mögliche Bewerbung für die Jahre 2036, 2040 oder 2044.

Damit bekräftigt Bayern seine Olympiapläne für München. Das bayerische Kabinett treibt mit der Landeshauptstadt die Bewerbung um die Spiele voran. Nach einer Kabinettssitzung mit Reiter versicherte Söder, die Staatsregierung gebe Rückendeckung für eine erneute Olympiabewerbung.

»Wir finden, die Olympischen Spiele sollten in München sein«, befand Söder und äußerte sehr selbstsicher: »Wir werden für Deutschland ein gutes Bild abgeben und viel Ehre bekommen.«

Zunächst muss am 28. Mai der Münchner Stadtrat grünes Licht für das Konzept geben. Das Konzept für Sommerspiele muss wiederum bis zum 31. Mai beim DOSB abgegeben werden. Die Bewerbungskosten belaufen sich auf etwa sechs oder sieben Millionen Euro, wie Oberbürgermeister Reiter einräumte. »Ich hätte gerne mehr positive Vibes in der Stadt«, warb der SPD-Politiker um Olympia.

Am 26. Oktober soll es dann einen Bürgerentscheid in München geben, ob sich die Menschen aus der Landeshauptstadt Olympia 2036 oder darüber hinaus vor Ort vorstellen können. »Wir hoffen sehr auf eine breite Mehrheit«, sagte Söder. »Wir werden Deutschland nicht blamieren, im Gegenteil.«

Der Ministerpräsident verwies dabei unter anderem auf Münchner Pluspunkte wie die bereits bestehenden Sportstätten von Olympia 1972, die Infrastruktur, den Flughafen oder die Erfahrung im Ausrichten von Großereignissen wie etwa der European Championships 2022.

Welche Städte oder welche Region für Deutschland ins Rennen um Olympische Spiele gehen soll, will der DOSB im Herbst 2026 bei einer Mitgliederversammlung entscheiden. Wann wiederum das Internationale Olympische Komitee (IOC) unter der neu gewählten Präsidentin Kirsty Coventry die Spiele für 2036 und darüber hinaus vergibt, ist aktuell noch nicht klar.

Die nächsten beiden Sommerspiele sind an Los Angeles 2028 und Brisbane 2032 vergeben. Potenzielle Bewerber für 2036 und 2040 sind unter anderem die Türkei mit Istanbul, Indien oder auch Madrid und Rom.

Auch NRW macht sich Hoffnung

In München und weiteren Gemeinden (Garmisch-Partenkirchen, Traunstein, Berchtesgaden) wurde bereits 2013 über eine Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2022 abgestimmt. In München stimmten 52,1 % gegen die Bewerbung, in den anderen Gemeinden war die Ablehnung noch deutlicher. Es kam daraufhin zu keiner Bewerbung.

Auch Nordrhein-Westfalen hat unterdessen seine Pläne für Olympische und Paralympische Spiele an Rhein und Ruhr mit einem Kabinettsbeschluss der Landesregierung bekräftigt. »Wir wollen, dass die besten Athletinnen und Athleten der Welt hier, im Sportland Nummer eins, ihren großen Moment erleben – getragen von einer Region, die großen Sport liebt und kann«, sagte Ministerpräsident Hendrik Wüst.

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