Filmfestspiele in Cannes 2025: Jafar Panahi kehrt mit »Un Simple Accident« zurück

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Unter Standing Ovations hat Jafar Panahi seinen heimlich gedrehten Film »Un Simple Accident« in Cannes präsentiert. Es war das erste Mal nach 15 Jahren, dass der iranische Regisseur an einem der drei großen Filmfestivals teilnehmen konnte.

2010 hatte ein Gericht in Iran Panahi wegen »Propaganda gegen das System« zu einem langjährigen Arbeits- und Reiseverbot verurteilt. Laut einem Sprecher des Films gab es zuletzt keine Sanktionen mehr gegen den 64-Jährigen. Demnach gebe es derzeit auch keine laufenden Gerichtsverfahren.

In Cannes, Venedig und bei der Berlinale fanden die Premieren von Panahis Filmen zuletzt ohne ihren Regisseur statt. Ob er dieses Mal nach Cannes kommen würde, war lange unklar. Seine Ehefrau und seine Tochter begleiteten ihn nun auf dem roten Teppich.

Panahi setzt sich in seinen Filmen kritisch mit der Politik der Islamischen Republik auseinander. Von Juli 2022 bis Februar 2023 war er inhaftiert – gemeinsam mit seinem Kollegen Mohammad Rasoulof.  »Un Simple Accident« erzählt von dieser Zeit und wirft die Frage auf: Ist Gewalt bei der Suche nach Gerechtigkeit vertretbar?

Film über eigene Erlebnisse

Der Film handelt von einer Gruppe von ehemaligen Gefangenen, die den Beamten entführen, der sie mutmaßlich in einem iranischen Gefängnis gefoltert hat. Einem der Folteropfer kommen allerdings Zweifel, ob es sich wirklich um den Täter handelt.

Also sucht er eine Reihe von anderen Folteropfern auf. Daraus entwickelt sich eine Art chaotischer Roadtrip, auf dem die Gruppe in hitzige Diskussionen darüber gerät, was eine angemessene Form der Rache ist.

Nach der Filmpremiere in Cannes weinte Panahi. Er widmete den Film den Regisseuren, Schauspielerinnen und Aktivisten, die sich mit ihrer Arbeit illegal für die Menschen- und insbesondere Frauenrechte in Iran einsetzen.

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