Rumänien: Gescheiterter Kandidat Simion will Wahlergebnis annullieren lassen

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Der Rechtspopulist George Simion will seine Wahlniederlage nicht akzeptieren. Er habe "unwiderlegbare Beweise" für eine angebliche Manipulation der Präsidentschaftswahl.

Aktualisiert am 20. Mai 2025, 22:44 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, AP,

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 Der rumänische Präsidentschaftskandidat George Simion spricht nach Schließung der Wahllokale in Bukarest.
Der rumänische Präsidentschaftskandidat George Simion spricht nach Schließung der Wahllokale in Bukarest. © Vadim Ghirda/​AP/​dpa

George Simion, Chef der rumänischen rechten Partei AUR, will das Ergebnis der Präsidentschaftswahl am Sonntag, die er verlor, nicht anerkennen. Er habe beim Verfassungsgericht eine Annullierung der Wahl beantragt, teilte Simion mit. Er habe "unwiderlegbare Beweise", dass sich Frankreich, Moldau und "andere Akteure" in die Wahl eingemischt hätten. Diese Beweise hat er bis jetzt nicht vorgelegt. Zudem behauptete er, Verstorbene hätten sich an der Wahl beteiligt.

Simion zufolge habe es koordinierte Bemühungen gegeben, die Institutionen zu manipulieren, die Medienberichterstattung zu lenken und schließlich ein Ergebnis zu präsentieren, "das nicht den souveränen Willen des rumänischen Volkes widerspiegelt".

Die Wahl hatte der Bürgermeister der Hauptstadt Bukarest, Nicusor Dan, mit knapp 54 Prozent gewonnen. Simion hatte seine Niederlage nach einigem Zögern bereits eingeräumt. 

In der ersten Wahlrunde war er der Sieger

Bei der ersten Runde der Wiederholungswahl vor zwei Wochen hatte Simion gewonnen. Er verfehlte aber eine absolute Mehrheit. Im Herbst hatte das Verfassungsgericht den ersten Anlauf der Präsidentschaftswahl wegen Vorwürfen von Wahlverstößen und russischer Einmischung für ungültig erklärt. Damals hatte der rechtsradikale Außenseiter Calin Georgescu in der ersten Runde überraschend die meisten Stimmen geholt. Georgescu war von der Wiederholungswahl ausgeschlossen, so wurde Simion sein Nachfolger.

Die erste Runde der Wiederholungswahl im Mai sollen seiner Ansicht nach aus denselben Gründen annulliert werden, die das Gericht bei seiner Entscheidung im vergangenen Jahr anführte.

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