Müllers Ärger über die Gegentore: "Das war richtig plump"

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Der FC Bayern schied am Mittwoch aus der Champions League aus. Das 2:2 bei Inter war für einen Münchner ein zusätzlich bedeutendes Spiel - auch wenn dieser das in gewohnter Manier ein wenig hintenanstellte.

 Thomas Müller nach dem Spiel in San Siro vor der Münchner Fankurve.

Dank an die Fans: Thomas Müller nach dem Spiel in San Siro vor der Münchner Fankurve. picture alliance/dpa

"Sehr emotional fühle ich mich gerade gar nicht", meinte Thomas Müller bei DAZN nach der Partie im San Siro, der sich selbst "auch gar nicht so enttäuscht" fühlte, denn: "Ich bewerte die Spiele für mich selbst. Ich habe alles gegeben, die Mannschaft hat gefightet und alles gegeben. Wir haben gegen die beste Mannschaft Italiens gespielt, die vor uns nur zwei Gegentore bekommen hat", spielte der 35-Jährige auf die Defensivstärke Inters an. "Das sind richtige Büffel da hinten drin, reinrassige Verteidiger", so Müller über Inters Defensivspieler, die auch immer wieder exzellent geblockt hätten.

Die Negativseite der Partie verleugnete Müller in gewohnt ehrlichen Worten nicht: "Natürlich muss man in der Analyse die zwei Standardgegentore anführen. Das war richtig plump, wie wir die kassiert haben. Aber wir sind gut ins Spiel gekommen und kommen dann, wie vorher sie, auch wieder zurück mit dem 2:2. Wenn am Ende noch einer reingeht, stoßen wir die Tür vielleicht noch auf, und wir stehen jetzt vielleicht anders hier", führte Müller weiter aus.

Dass es nach dem Doppelschlag der Italiener durch Lautaro Martinez und den Ex-Münchner Benjamin Pavard zudem eine Phase gegeben hatte, in der seine Bayern ein wenig "unruhig und fahrig geworden" sind und so vielleicht "zehn Minuten verspielt" haben, sei noch hinzugekommen. Dennoch könne er selbst und auch die Mannschaft nach der gebotenen Leistung "in den Spiegel schauen".

"Wahrscheinlicher emotionaler für sie als für mich"

Die Tatsache, dass dies ein ganz besonderes Spiel für ihn selbst gewesen war, schob Müller eher beiseite - ungeachtet auch der Tatsache, dass seine Familie ebenfalls in Mailand vor Ort gewesen war: "Für sie ist es wahrscheinlich emotionaler als für mich. Mir macht das Spaß, zu kämpfen. Wenn du alles reinhaust für das Ergebnis, musst das Ergebnis hinnehmen."

Einen gewissen Unterschied zu anderen Spielen habe er aber doch wahrgenommen. "Ich hatte schon ein bisschen das Gefühl, dass die Jungs ein bisschen extra zu mir kamen", meinte er, der auch ein Wort über die mitgereisten Bayern-Fans verlor: "Das Finale wäre halt in München gewesen. Die Verbindung zur Fankurve ist sehr gut, die Wertschätzung für sie in der Mannschaft ist sehr groß. Wir haben alles versucht. Aber die Champions League ist kein Wunschkonzert."

Seine eigenen beeindruckenden Champions-League-Statistiken - er bestritt am Mittwoch sein 163. Champions-League-Spiel und zog damit mit Lionel Messi gleich - hätten für ihn derweil allenfalls begrenzte Bedeutung ."Die Zahlen bedeuten nicht viel für mich, nur, dass ich es immer wieder geschafft habe, mich intern durchzusetzen", erklärte Müller.

Dass die Partie in Mailand seine letzte Champions-League-Partie für den FC Bayern gewesen war, verhehlte er nicht. Ob es seine letzte überhaupt gewesen war, wollte Müller indes nicht bestätigen: "Die Planung kenne ich noch nicht, ich habe jetzt während der letzten heißen Wochen nicht voraus geschaut. Jetzt kommt erst einmal Heidenheim (am kommenden Samstag, 15.30 Uhr; Anm. d. Red.) das ist vielleicht ein harter Break, aber es ist so."

jom

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