Mini-PC mit magnetischer Wartungsklappe: Acemagic S3A mit Ryzen 9 im Test

vor 2 Stunden 1

Schon für 389 Euro bekommt man beim Acemagic S3A einen Ryzen 9 der sechsten Generation. Wie gut er sich schlägt, zeigt unser Test.

Acemagic ist Teil der Mini-PC-Union, die außerdem mit Marken wie Nipogi oder Acemagician auftritt und für eine Vielzahl an Mini-PCs zu Kampfpreisen bekannt ist. Der Acemagic S3A bildet hier keine Ausnahme und schickt sich an, immer noch leistungsstarke Top-Hardware aus dem Jahre 2022 zum Preis unter 400 Euro zu liefern. Hier kommen entsprechend ein Ryzen 9 6900HX gepaart mit 16 GB DDR5-Arbeitsspeicher (RAM) und einer 512 GB großen NVMe-SSD. Ob das Gesamtpaket überzeugt und ob der Ryzen 9 trotz des günstigen Preises seine Leistung entfalten kann, das zeigt unser Test.

Das Testgerät hat uns der Hersteller zur Verfügung gestellt.

Ausstattung: Welche Hardware bietet der Acemagic S3A?

Der Acemagic S3A setzt auf eines der Flaggschiffe aus AMDs Ryzen-6000-Generation, die im Januar 2022 das Licht erblickte. Der Ryzen 9 6900HX wartet dabei mit acht Kernen bei 16 Threads auf, die auf der Architektur Zen 3+ (AMD Rembrandt) in 6-nm-Fertigung basieren. Sie takten zwischen 3,3 und bis zu 4,9 GHz. Die Thermal Design Power (TDP) liegt üblicherweise bei 45 Watt, die maximale Betriebstemperatur bei 95 Grad. Als integrierte Grafikeinheit kommt die für die 6000er-Reihe übliche Radeon 680M zum Einsatz, die mit 2400 MHz taktet.

Der S3A verwendet ein 16 GB großes DDR5-SODIMM-RAM-Modul von Juhor mit 4800 MT/s, was für DDR5 eher wenig, generell aber schon recht flott ist. Der zweite RAM-Slot ist unbelegt, sodass man leicht auf 32 GB aufrüsten kann. Beim Hauptspeicher setzt das System auf eine 512 GB große NVMe-SSD von Raysson im Formfaktor M.2-2280, die wir bereits aus anderen Mini-PCs von Acemagic kennen. Diese arbeitet mit soliden Geschwindigkeiten von 3642 MB/s im Lesen und 2445 MB/s beim Schreiben.

Anschlussseitig bringt der Acemagic S3A eine recht ordentliche Ausstattung. Neben ganzen sechs USB-A-Buchsen gibt es einmal USB-C (mit DP-Alt-mode) sowie HDMI 2.0 und Displayport 1.4. Die Stromversorgung findet über einen Rundhohlstecker und das recht kompakte 120-Watt-Netzteil statt.

Drahtlos kommen Wifi 6 und Bluetooth 5.2 zum Einsatz – immerhin besser als das für unter 300 Euro typische Wifi 5 (wobei auch dort Ausnahmen die Regel bestätigen). Als Netzwerkkarte findet hierbei eine Realtek 8852BE Verwendung – ein typischer Vertreter in diesem Preisbereich.

Performance: Wie schnell ist der Acemagic S3A?

Kommen wir nun zum Eingemachten, der Überprüfung der Leistung des Acemagic S3A. Wie schlägt sich der Ryzen 9 der 6000-er-Reihe wohl? Beim klassischen Büro-Benchmark PCmark 10 erreicht der S3A im Schnitt etwa 6163 Punkte, was für diese CPU ein ordentlicher, wenn auch nicht herausragender Wert ist. So erreichte der Geekom AS6, den wir vor etwa 2 Jahren getestet haben, zwar knapp 7000 Punkte, kostete aber auch wesentlich mehr. Bei 3Dmark Time Spy gibt es ein noch deutlich schlechteres Ergebnis mit 778 Punkten – hier sind selbst manche Budget-Systeme für unter 300 Euro besser unterwegs. Dieser niedrige Wert ist vor allem der Grafik verschuldet, die mit 672 Punkten ganz schön daneben greift. Die reine CPU-Leistung ist mit 7643 Punkten hingegen wirklich ordentlich.

Das Bild der gar nicht so schlechten CPU setzt sich auch beim Blick auf Benchmarks, wie Cinebench 2024 oder Geekbench 6 fort. Bei Cinebench gibt es entsprechend 586 Punkte im Multi-Core und 83 Punkte im Single-Core. Beim plattformübergreifenden Geekbench sind es 1865 Punkte (Single-Core) und 7485 Punkte (Multi-Core).

Acemagic S3A – Bilderstrecke

Acemagic S3A – Bilderstrecke

TechStage.de

Acemagic S3A – Bilderstrecke

TechStage.de

Acemagic S3A – Bilderstrecke

TechStage.de

Acemagic S3A – Bilderstrecke

TechStage.de

Acemagic S3A – Bilderstrecke

TechStage.de

Acemagic S3A – Bilderstrecke

TechStage.de

Acemagic S3A – Bilderstrecke

TechStage.de

Acemagic S3A – Bilderstrecke

TechStage.de

Acemagic S3A – Bilderstrecke

TechStage.de

Leider zeigt sich die integrierte Radeon 680M bisher nicht so recht als echtes Gaming-Monster, eher verursacht sie noch monstermäßiges Kopfzerbrechen. So erreichen wir in Cities Skylines 2 selbst auf niedrigen Grafikoptionen und aktiviertem FSR (Fidelity FX Super Resolution) lediglich 4 bis 8 FPS. Wer zocken will, muss folglich zur Nachfolgegeneration mit Radeon 780M greifen – die zwar teurer ist, dafür den Traum von Full-HD-Gaming ohne dedizierte Grafikkarte wahrmacht. Immerhin ist Anno 1800 bei niedrigen Optionen und aktiviertem FSR auf Leistung mit etwa 30 FPS spielbar. Allerdings verliert das Spiel in diesen Einstellungen doch signifikant an Detailtiefe, für die es üblicherweise steht.

Lüfter: Wie laut ist der Acemagic S3A und wie hoch ist die Leistungsaufnahme?

Der Takt des Ryzen 9 liegt üblicherweise im Idle bei etwa 2,1 GHz. Setzen wir den PC mit dem Stresstest von Aida64 unter Last, klettert der Takt zunächst auf 4,5 GHz und pendelt sich nach einigen Sekunden bei etwa 4,2 GHz ein. Die Leistungsaufnahme des Systems liegt bei Volllast bei etwa 71 bis 73 Watt. Ohne Last beträgt der Verbrauch etwa 33 Watt. Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Leistungsmodi (mehr dazu im Absatz Bauform) sind hierbei marginal. Die Lautstärke liegt maximal bei 38 dB(A) am Gehäuse unter Last, im Idle sind es etwa 33 dB(A) am Gehäuse und 17 dB(A) aus einem Meter Abstand.

Software: Mit welchen Betriebssystemen arbeitet der Acemagic S3A?

Der Acemagic S3A kommt mit Windows 11 Pro vorinstalliert, ein vollständiger Virentest mit Windows Defender findet keine Auffälligkeiten. Die Einrichtung lässt sich ohne Microsoft-Account vollenden, wenn man dem PC zu Beginn keine Internetverbindung gewährt.

Bauform: Wie ist die Verarbeitung des Acemagic S3A?

Das Gehäuse des Acemagic S3A zeichnet sich im Unterschied zu anderen, typischen Mini-PC-Gehäusen durch sein ungewöhnliches Gehäuse aus, das vertikal aufgebaut ist. Es ist quasi identisch zum Gehäuse unseres früheren Testsiegers der günstigen Mini-PCs, dem Ouvis AMR5. Auffällig ist im Betrieb die RGB-Beleuchtung an den Seiten sowie auf der Oberseite im Acemagic-Schriftzug und dem Ein-/Aus-Knopf. Wo wir gerade von diesem sprechen: Er zeichnet sich durch seine Doppelfunktion aus, denn mit ihm kann man den PC nicht nur ein- oder ausschalten, sondern auch den Leistungsmodus einstellen. Durch Drehen des gesamten Knopfes kann man zwischen dem Modus Leise, Auto oder Performance wählen, was Taktrate und TDP des PCs begrenzt – und damit auch die Lautstärke und Leistung beeinflusst.

Weiterer Vorteil dieses Gehäuse ist die denkbar einfache und schön gelöste Wartbarkeit von RAM und SSD, die sich hier unter dem abnehmbaren Seitenteil rechts befinden. Dieses ist magnetisch befestigt und lässt sich so ganz ohne Schrauben öffnen und schließen. Die Maße des Acemagic S3A liegen bei 128 mm x 128 mm x 41,3 mm.

Preis: Was kostet der Acemagic S3A?

Normalerweise kostet der Acemagic S3A 499 Euro. Im Rahmen des Amazon Prime Days liegt der Preis bei 429 Euro. Mit unserem Code YEMITS68 sinkt er noch weiter auf starke 363 Euro.

Fazit

Der Acemagic S3A ist für den günstigen Preis von unter 400 Euro ein mehr als solides System. Gerade die Leistung des Ryzen 9 kann wahrlich überzeugen und bietet mehr als viele vergleichbare Mini-PCs. Leider jedoch bleibt die Radeon 680 unter ihren Möglichkeiten – abzüglich dessen, dass sie selbst dann, wenn sie ihre Performance voll erbringen kann, deutlich hinter der 780M zurückbleibt. Lob findet die besonders einfache Wartung mittels magnetischer Seitenklappe, die direkten Zugriff auf RAM und SSD erlaubt. Die verwendeten Speichermodule sind mit ordentlicher Geschwindigkeit unterwegs. Auch die Lautstärke im Betrieb ist mit 38 dB(A) noch in Ordnung. Insgesamt ein sehr spannendes Gesamtpaket mit kleineren Einschränkungen zum reizvollen Preis. Im Test vergeben wir vier von fünf Sternen.

Gesamten Artikel lesen