Die kontroverse Ausladung von Michel Friedman im Klützer Literaturhaus wirkt weiter nach. Nach dem Rücktritt des Bürgermeisters muss der Leiter des Literaturhauses gehen.
21. Oktober 2025, 12:51 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, yer
Nach der Absage eines Auftritts des Publizisten Michel Friedman in Klütz in Mecklenburg-Vorpommern trennt sich die Stadt von Oliver Hintz, dem Leiter des dortigen Literaturhauses. Wie aus einer gemeinsamen Erklärung der Stadtvertretung und des Vorstandes des Fördervereins hervorgeht, wurde Hintz mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben freigestellt.
Der jüdische Publizist Friedman war von Hintz für das kommende Jahr zu einer Lesung im Rahmen der Hannah-Arendt-Woche 2026 eingeladen worden. Die Einladung wurde Hintz zufolge dann aber auf Druck von Bürgermeister Jürgen Mevius (Unabhängige Wählergemeinschaft UWG) wieder zurückgenommen. Nach bundesweiter Kritik hatte Mevius Ende September seinen Rücktritt angekündigt.
Über die genauen Gründe, die zu der Ausladung geführt haben, gibt es widersprüchliche Darstellungen. Hintz begründete die Absage mit einem Anruf von Mevius. Demnach hatte sich die Mehrheit eines städtischen Gremiums gegen eine Lesung von Friedman ausgesprochen mit der Begründung, man habe Sorge, dass rechte Störer oder Hamas-Sympathisanten nach Klütz kommen und demonstrieren könnten. Mevius widersprach dieser Darstellung und gab stattdessen zu hohe Kosten für Friedmans Honorar und Übernachtung als Grund an.
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