Maurene Comey: Bundesermittlerin im Fall Jeffrey Epstein wurde offenbar entlassen

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Der US-Präsident steht wegen der Epstein-Akte unter Druck. Eine Ermittlerin wurde laut Berichten gefeuert. Donald Trump bezeichnete kritische Anhänger als "Schwächlinge".

17. Juli 2025, 5:36 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, AP,

 Die Bundesstaatsanwältin Maurene Comey ermittelte in den Fällen Jeffrey Epstein und Sean Combs. Medienberichten zufolge wurde sie entlassen.
Die Bundesstaatsanwältin Maurene Comey ermittelte in den Fällen Jeffrey Epstein und Sean Combs. Medienberichten zufolge wurde sie entlassen. © Ted Shaffrey/​AP/​dpa

Die in den Prozessen gegen Jeffrey Epstein und Sean "Diddy" Combs involvierte Bundesermittlerin Maurene Comey ist Medienberichten zufolge vom US-Justizministerium entlassen worden. Das berichteten die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen, sowie Politico und die New York Times. Der genaue Grund ist demnach unklar.

Comey ist die Tochter des früheren FBI-Chefs James Comey. Trump hatte ihn im Mai 2017 im Zusammenhang mit den Russland-Ermittlungen entlassen. Das FBI hatte damals mögliche Verbindungen zwischen Russland und Mitgliedern aus Trumps Wahlkampfteam untersucht.

Trump steht wegen Epstein-Akten unter Druck

US-Präsident Donald Trump steht derzeit wegen seines Umgangs mit dem Fall Epstein in der Kritik. Er hatte im Wahlkampf versprochen, die Akten zu dem Fall zu veröffentlichen. Bislang ist dies nicht passiert.

Epstein war im August 2019 tot in seiner Gefängniszelle in New York aufgefunden worden. Offiziellen Angaben zufolge beging er Suizid. Ihm war vorgeworfen worden, zahlreiche Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten zugeführt zu haben. Trumps Justizministerin Bondi und der Chef der Bundespolizei FBI, Kash Patel, hatten Spekulationen befeuert, es gebe eine geheim gehaltene "Kundenliste" Epsteins mit prominenten Namen aus der Demokratischen Partei oder Hollywood. Manche Trump-Anhänger verbreiteten sogar die Verschwörungserzählung, Epstein sei von Akteuren eines deep state umgebracht worden, quasi einer Schattenregierung im eigenen Staat.

Anfang vergangener Woche teilte das FBI dann aber mit, keine Hinweise auf eine Beteiligung weiterer Prominenter gefunden zu haben. Auch handle es sich bei Epsteins Tod klar um Suizid. Eine Kundenliste des ehemaligen Multimillionärs mit den Namen von US-Eliten gibt es demnach nicht. 

Noch im Februar hatte Justizministerin Pam Bondi in einem TV-Interview auf die Frage, ob eine Epstein-Kundenliste wirklich veröffentlicht werden könnte, geantwortet: "Sie liegt gerade zur Prüfung auf meinem Schreibtisch". Das Weiße Haus erklärte das mit einem Missverständnis: Bondi habe gemeint, dass ihr die Ermittlungsakten vorlägen. 

Trump bezeichnet kritische Republikaner als "Schwächlinge"

Der Vorsitzende von Trumps Republikanern im Repräsentantenhaus, Mike Johnson, rief am Dienstag erneut zur Veröffentlichung der Akte Epstein auf. Er sei für Transparenz, sagte Johnson im Gespräch mit dem konservativen Podcaster Benny Johnson. "Wir müssen alles auf den Tisch legen und die Menschen entscheiden lassen."

Trump übte unterdessen heftige Kritik an seinen Anhängern. Trump warf ihnen am Mittwoch in einem Post auf seiner Plattform Truth Social vor, auf einen "Jeffrey-Epstein-Schwindel" der Demokraten hereingefallen zu sein. "Lasst diese Schwächlinge nur weitermachen und die Arbeit der Demokraten erledigen; denkt nicht einmal daran, von unserem unglaublichen und beispiellosen Erfolg zu sprechen, denn ich will ihre Unterstützung nicht mehr!", schrieb er.

Sean "Diddy" Combs war im Prozess um mehrere Sexualstraftaten zuletzt in zwei Anklagepunkten schuldig gesprochen worden. Die Anklage hatte dem Rapper vorgeworfen, Frauen mit Drohungen und Gewalt zur Teilnahme an Drogen- und Sex-Partys gezwungen zu haben. Die Geschworenen sprachen ihn lediglich schuldig, seine Ex-Freundin Casandra "Cassie" Ventura sowie eine andere Klägerin zu Prostitution genötigt zu haben. Combs hatte alle Vorwürfe im Prozess zurückgewiesen.

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