Die in Budapest inhaftierte deutsche non-binäre Person Maja T., 24, bleibt weiter in Haft. Das zuständige Gericht lehnte einen Antrag auf Überstellung in den Hausarrest ab und begründete dies mit erhöhter Fluchtgefahr angesichts eines möglichen Strafmaßes von bis zu 24 Jahren Haft.
Es gebe »keinen objektiven Grund« für eine weitere Inhaftierung, deren Bedingungen »unmenschlich« seien, sagte Maja T. nach der Urteilsverkündung. Zudem kündigte T. die Fortsetzung eines vor 16 Tagen begonnenen Hungerstreiks an.
Von der Zuschauertribüne aus verfolgten Dutzende antifaschistische Aktivisten das Verfahren, andere demonstrierten draußen mit Rufen wie »Free Maja«. Die Polizei trennte diese Gruppe von rechtsextremen Gegendemonstranten.
Göring-Eckardt und weitere Politiker wollen Maja T. besuchen
Martin Schirdewan, Vorsitzender der Fraktion The Left im EU-Parlament, bezeichnete das Verfahren derweil als »politischen Schauprozess«. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán führe einen Rachefeldzug gegen antifaschistische Personen. Er forderte den diplomatischen Einsatz Berlins für eine Rückführung T.s nach Deutschland.