Eskalation in den Straßen von Los Angeles: Am Freitagabend trafen Demonstranten in der US-Metropole auf Polizeibeamte. Hunderte Menschen hatten sich zuvor versammelt, um gegen eine groß angelegte Razzia der US-Einwanderungs- und Zollbehörde ICE zu protestieren.
Dabei kam es teilweise zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Die Polizei forderte die Menschen nach Einbruch der Dunkelheit auf, die Innenstadt zu verlassen und setze schließlich Schlagstöcke und Tränengas gegen sie ein. Einige Demonstrierende sollen nach Angaben der Behörden Betonbrocken in Richtung der Polizisten geschleudert haben.
Diese Fernsehbilder zeigen, wie Militärfahrzeuge und Transporter mit Uniformierten früher am Tag durch die Straßen von Los Angeles fuhren. Die ICE-Einheiten versuchten, illegal Eingewanderte an ihren Arbeitsplätzen in Geschäften und Lagerhallen ausfindig zu machen. Lokale Medien berichten, dass bei den Razzien Dutzende von Menschen in Gewahrsam genommen wurden.
Viele Menschen in L.A. sind entsetzt über das Vorgehen der Behörde.
Patty Rivas, Lehrerin:
»Meine Tante wurde kürzlich abgeschoben. Sie wurde von der ICE inhaftiert. Diese Demonstration ist auch für sie. Sie ging zu ihrem Routinebesuch bei der Einwanderungsbehörde. Dabei wurde sie festgenommen und man sagte ihr, dass sie zurück nach Mexiko müsse. Sie ist keine Kriminelle. Sie hat drei Kinder, von denen eines ein Feuerwehrmann ist. Sie hat buchstäblich ihr Leben riskiert, um uns zu beschützen. Und es bricht mir das Herz, dass sie ihr die Mutter wegnehmen – einfach nur, weil sie es können.«
Donald Trump lässt auf seine Worte Taten folgen: Die Razzia war nur eine von vielen in den vergangenen Wochen, die Maßnahmen sind eine direkte Folge der strengen Einwanderungspolitik der US-Regierung. Der US-Präsident hat versprochen, Migranten ohne Papiere in Rekordzahlen zu verhaften und abzuschieben.