Leipzig/Halle: Bundespolizei ermittelt gegen eingereiste Afghanen

vor 1 Tag 2

Gegen mehrere der Afghanen, die am Mittwoch mit Aufnahmezusagen nach Deutschland gekommen sind, laufen Ermittlungen der Bundespolizei. Das berichtet die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Sicherheitskreise. Zuerst hatte die »Bild« berichtet .

Den Berichten zufolge soll es unter anderem um gefälschte oder verfälschte Dokumente gehen. »Wir können bestätigen, dass die gestern aus Pakistan eingereisten besonders gefährdeten Personen aus Afghanistan einer Einreisekontrolle unterzogen worden sind und Ermittlungsverfahren eingeleitet wurden«, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums der »Bild«.

Erneute Kontrolle ist Routine

Bei allen Flugverbindungen aus Drittstaaten würden Passagiere bei der Einreise nach Deutschland noch einmal von der Bundespolizei kontrolliert, berichtet die dpa. Das gelte auch bei einer Chartermaschine. Es sei möglich, dass die Beamten hier dieselben Diskrepanzen entdeckten wie ihre Kollegen im Ausreiseland.

Wenn der Verdacht auf eine Straftat bestehe, leiteten sie ein Ermittlungsverfahren ein. Das bedeute nicht zwingend, dass die Aufnahme verweigert werde. Im Fall von sechs Personen waren die Unstimmigkeiten laut dpa aber offenbar zu groß: Sie seien aber noch vor dem Abflug von der Liste gestrichen worden, weil es Fragen zu ihren Dokumenten gegeben habe.

Erst kürzlich hatte der Satiriker Jan Böhmermann in seiner Sendung »ZDF Magazin Royale«  über Probleme bei der Einreise von Afghanen berichtet. Dabei bezog er sich auf Fälle, in denen fehlerhafte Dokumente erst in Deutschland aufgefallen waren. Böhmermann warf der Bundespolizei vor, nicht korrekt zu arbeiten oder das Aufnahmeprogramm gar absichtlich sabotieren zu wollen.

Deutschland nimmt über mehrere Programme Afghaninnen und Afghanen auf. Zum Teil handelt es sich um Ortskräfte der Bundeswehr und anderer deutscher Institutionen sowie ihre Angehörigen. Aber auch Personen, die eine besondere Verfolgung durch die Taliban fürchten müssen, etwa Journalistinnen oder Menschenrechtsaktivisten, können unter bestimmten Voraussetzungen nach Deutschland kommen.

Gesamten Artikel lesen