Keine 48 Stunden nach Bekanntgabe der Trennung im Sommer zwischen Trainer Lukas Kwasniok und dem SC Paderborn stand der Coach auf der Pressekonferenz am Mittwochmittag Rede und Antwort. Wenig verwunderlich ging es fast ausschließlich um seine Person.

Blickt positiv in die Zukunft - sowohl für den Klub als auch für ihn: Lukas Kwasniok. picture alliance/dpa
Das Sportliche war auf der Pressekonferenz des SC Paderborn vor der Begegnung mit dem 1. FC Nürnberg eher zweitrangig. Weniger als 48 Stunden nach der Bekanntgabe der Trennung zum Saisonende zwischen Trainer Lukas Kwasniok und den Ostwestfalen sah sich der SCP-Coach größtenteils mit Fragen zu seiner Person konfrontiert.
Gleich zu Beginn gab der 43-Jährige Einblicke in den Entscheidungsprozess zwischen ihm und dem Klub: "Es war beiden Seiten wichtig, dass wir nach dieser Reise, die noch fünf Wochen dauert, die extrem intensiv und aus unserer Sicht auch sehr erfolgreich war, rechtzeitig Klarheit schaffen - in welche Richtung auch immer." Die Entscheidung biete jetzt dem Klub die Möglichkeit, ganz in Ruhe nach einem Nachfolger zu schauen.
Kwasniok: "Die Abschiedsrede kommt hoffentlich Ende Mai"
Im gleichen Atemzug stellte er auch klar: "Ich habe auch nicht das Gefühl, dass der Verein unmittelbar vor der Unterschrift eines Nachfolgers steht, weil er auch die Option einer weiteren Zusammenarbeit gesehen hatte, genauso wie meine Wenigkeit auch in keinster Form vor einer unmittelbaren Vertragsunterschrift bei irgendeinem anderen in den Medien gehandelten anderen Verein steht."
Gleichzeitig liebe er es in Paderborn Trainer zu sein und diese Mannschaft trainieren zu dürfen. Die letzten Wochen sollten die schönsten Wochen der insgesamt vierjährigen Zusammenarbeit werden, dann schlage jeder ein neues Kapitel auf.
Auf die Frage, wie er seine Entscheidung der Mannschaft mitgeteilt habe, reagierte Kwasniok nüchtern: "Es war ja keine Abschiedsrede. Die Abschiedsrede kommt dann hoffentlich Ende Mai. Nicht Mitte Mai, hoffentlich Ende Mai." Man habe sich "so lieb", dass man versuchen würde, aus "fünf Wochen sechseinhalb zu machen".
Eine Anspielung an die Aufstiegs-Relegationsspiele, dem "i-Tüpfelchen", wenn es nach Kwaniok geht, die am 22. Mai und 26. Mai stattfinden - und die der SC Paderborn noch durchaus anpeilt. Zwei Punkte trennen den Sportclub vom dritten Rang, der so noch voll in Reichweite ist. Doch diese Spiele wären auch die letzten für Kwasniok, der außerdem zugab, bei Abschieden generell "nah am Wasser gebaut" zu sein. "Da wird ein Taschentuch nicht reichen. Da bin ich auch schon bisschen eine Heulsuse".
Nürnberg hat richtig Eier bewiesen. Wahrscheinlich auch, weil sie in den letzten Jahren durchaus Probleme hatten.
Inmitten von Emotionen und Liebeserklärungen kam der Trainer auch noch zum kommenden Gegner Nürnberg (Samstag, 13 Uhr, LIVE! bei kicker) zu sprechen, den er in höchsten Tönen lobte: "Ich nehme den Weg sehr positiv wahr und heiße ihn gut. Ich finde, sie haben (seit dem Hinspiel, Anm. d. Red.) nochmal einen draufgelegt. Um es auf den Punkt zu bringen, die haben richtig Eier. Nürnberg hat richtig Eier bewiesen. Wahrscheinlich auch, weil sie in den letzten Jahren durchaus Probleme hatten. Und dann haben sie gesagt, jetzt gibt es einen radikalen Cut."
Der Club habe unfassbar junge Spieler auf dem Feld, es mache Spaß, ihnen zuzusehen. "Sie sind alle hungrig - und sie machen Fehler. Aber sie sind bereit, füreinander diese Fehler wieder auszumerzen", fügte der SCP-Coach abschließend hinzu.
kon, kon