Krösche hadert trotz eingestelltem Rekord

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Eintracht Frankfurt feierte durch das 2:1 beim FC Midtjylland nicht nur den vierten Sieg im fünften Spiel in der Europa League, sondern auch den sechsten Pflichtspielsieg in Serie und die Einstellung eines Europa-League-Rekords. Dennoch war zumindest einer am Donnerstagabend nicht restlos zufrieden.

 Frankfurts Hugo Larsson (o.).

Freute sich nach seinem Tor zum 1:0 in Herning aus guten Gründen ausgiebig: Frankfurts Hugo Larsson (o.). picture alliance / Ritzau Scanpix

"Wir haben kein gutes Spiel gemacht, finde ich", meinte Markus Krösche bei RTL nach dem Erfolg in Herning. Der Stein des Anstoßes für den Sportvorstand der Hessen: "Wir waren nicht seriös genug in der Chancenverwertung. Wir hätten das Spiel viel früher entscheiden können", haderte der 44-Jährige. Damit spielte er nicht nur auf eine Großchance von Omar Marmoush vor der Pause, sondern auch auf mehrere unsauber ausgespielte Angriffe nach dem Seitenwechsel an.

"Man kann am Ende immer noch eine Standardsituation gegen sich bekommen", bei der dem Gegner dann plötzlich der Ausgleich gelingt, begründete Krösche seinen Ärger. Tatsächlich hatte Midtjylland in der Schlussphase noch zwei gute Gelegenheiten zum 2:2. Ein wenig entspannter sah es Dino Toppmöller. "Wir haben auf einem richtigen Scheißplatz ein gutes Spiel gemacht", befand der Coach, der allerdings auch die mangelnde Chancenverwertung als einzigen Kritikpunkt ausmachte.

"Auf richtigem Scheißplatz ein gutes Spiel gemacht"

Dass der Sieg sogar die Einstellung eines besonderen Europa-League-Rekords bedeutete, ließ letztlich aber auch Krösche einlenken. Denn durch den Dreier blieb Frankfurt im 18. Europa-League-Spiel in Folge seit 2021 ungeschlagen. Dass hatte zuvor nur der FC Chelsea zwischen 2013 und 2018 geschafft.  Auch hinsichtlich der Gesamtbilanz seines Teams in den bisherigen fünf Partien gibt es wenig zu meckern: "Mit 13 Punkten können wir zufrieden sein", sagte Krösche, auch wenn er im Hinblick auf die mögliche vorzeitige Achtelfinalqualifikation zu Bedenken gab: "Es ist sehr, sehr eng. Vier bis fünf Punkte müssen wir noch holen. Das ist auch unser Ziel."

Kapitän Kevin Trapp schwankte ebenfalls zwischen Zufriedenheit und einem mahnenden Zeigefinger hin und her. Einerseits habe sein Team "sehr erwachsen gespielt heute" und auf einen solchen Rekord könne man durchaus "stolz sein". Andererseits aber habe man "noch nicht mal die Hälfte der Saison gespielt und weiter ein straffes Programm" vor sich, so der SGE-Kapitän.

Besonderes Spiel nicht nur für Kristensen

Der Mix aus jungen, hungrigen und erfahrenen Spielern mache derzeit das Erfolgsgeheimnis aus, meinte Trapp. "Wir haben eine sehr spannende Mannschaft." Ob diese aber bereits das Zeug zu einem Topteam hat, werde sich laut Trapp erst noch zeigen. "Eine Spitzenmannschaft steht dann am Ende auch oben. Man merkt aber schon, dass die Fans wieder Spaß haben, uns zuzuschauen. Für eine Spitzenmannschaft müssen wir aber so weitermachen."

Für gleich zwei Frankfurter war die Partie in Dänemark eine besondere. Zum einen natürlich für Rückkehrer Rasmus Kristensen, zum anderen aber auch für den Schweden Hugo Larsson, der aus seiner Heimat seine Eltern sowie ein paar gute Freunde beim Spiel zu Gast hatte. "Es sind nur vier Stunden bis in meine Heimat", erklärte der 20-Jährige, der sich nach seinem frühen Führungstor mit einem Luftsprung gefreut hatte. "Es war zwar nicht zu Hause wie bei Rasmus, aber trotzdem war es etwas besonderes, mich vor skandinavischem Publikum zu zeigen."

jom

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