Krieg in Nahost: Israel: Von Hamas übergebene Leichen sind keine Geiseln

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Wichtige Updates

Von der Hamas übergebene Leichname als Geiseln identifiziert

Israel greift Ziel im Norden des Gazastreifens an 

Israel verbietet Rotem Kreuz Besuche bei Häftlingen

Israels Armee will Waffenruhe wieder einhalten

Trump sieht Waffenruhe nicht in Gefahr

Leopold Zaak

Israel: Von Hamas übergebene Leichen keine Geiseln 

Bei den sterblichen Überresten von drei Menschen, die von der islamistischen Hamas übergeben wurden, handelt es sich nicht um vermisste Geiseln. Das hätten Untersuchungen des rechtsmedizinischen Instituts ergeben, teilte die israelische Armee mit. Die sterblichen Überreste waren Berichten zufolge am Freitagabend von der Hamas Vertretern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) im Gazastreifen übergeben worden. Es ist nicht der erste Fall dieser Art. Von der israelischen Regierung gab es zunächst keine Mitteilung über mögliche Konsequenzen. 

Am Donnerstag hatte die Hamas zuletzt zwei Leichen übergeben, bei denen es sich tatsächlich um die beiden Israelis Amiram Cooper und Sahar Baruch handelte. Derzeit werden noch elf tote Geiseln im Gazastreifen vermisst. Anders als im Rahmen des Gaza-Friedensplans von US-Präsident Donald Trump vereinbart, übergibt die Terrororganisation die Leichen nur schleppend. Sie begründet das damit, dass es für sie schwierig sei, die Toten zu finden, weil sie unter den Trümmern bombardierter Gebäude und Tunnel verschüttet seien. Israel bezeichnet dies als Lügen der Hamas.

Israels Militäranwältin tritt wegen Video-Leaks zurück

Israels oberste Militäranwältin Jifat Tomer-Jeruschalmi hat im Zusammenhang mit einem durchgesickerten Video aus dem israelischen Gefängnis Sde Teiman ihren Rücktritt eingereicht. Der im August des Vorjahres im TV-Sender Channel 12 abgespielte Clip soll zeigen, wie israelische Soldaten einen palästinensischen Häftling zusammenschlagen. Fünf Reservisten sind deshalb im Februar angeklagt worden. Die Militärjuristin reichte ihren Antrag auf einen Rücktritt des Amtes am Freitag während einer Unterredung mit dem israelischen Generalstabschef Ejal Zamir ein. Das berichtete die Times of Israel.

Vor wenigen Tagen war Tomer-Jeruschalmi beurlaubt worden, nachdem die Polizei Ermittlungen wegen des Video-Leaks vom vergangenen Jahr eingeleitet hatte. Die Behörde untersuche auch die mögliche Beteiligung der Militäranwaltschaft an der Weiterleitung des Videos aus einer Sicherheitskamera des Gefängnisses von Sde Teiman, berichteten israelische Medien.

In ihrem Rücktrittsschreiben habe die Militäranwältin die Verantwortung für die Weiterreichung des Videos übernommen, berichtete die Times of Israel. Demnach soll sie der Veröffentlichung des Clips zugestimmt haben, weil sie „der falschen Propaganda gegen die Militärjustizbehörde entgegentreten“ wollte, zitierte die Zeitung aus dem Dokument.

Tomer-Jeruschalmi hatte in der Vergangenheit immer wieder vor möglichen illegalen Taten israelischer Soldaten im Gaza-Krieg gewarnt. Ihre Behörde leitete Ermittlungsverfahren gegen Soldaten wegen mutmaßlicher Vergehen wie Plünderungen und Gewalt gegen Zivilisten ein. Auch klagte sie Soldaten an, die palästinensische Gefangene in Sde Teiman misshandelt haben sollen. 

Es gibt mehrere Berichte über unmenschliche Bedingungen für palästinensische Häftlinge in israelischem Gewahrsam. Als besonders notorisch gilt die Haftanstalt in der Militärbasis Sde Teiman nahe der Wüstenstadt Beerscheva. Israels Militär bringt gefangene Kämpfer und Mitglieder der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen dorthin, aber auch palästinensische Zivilisten, denen eine Verbindung zur Hamas vorgeworfen wird.

Carina Seeburg

Türkei kündigt für Montag Gaza-Treffen muslimischer Staaten an 

Die Außenminister einiger muslimischer Staaten wollen am Montag in Istanbul über die Waffenruhe im Gazastreifen und die nächsten Schritte beraten. Das kündigt der türkische Außenminister Hakan Fidan an. An dem Treffen in Istanbul sollen demnach Minister der acht Länder teilnehmen, die auch an den Beratungen mit US-Präsident Donald Trump am Rande der UN-Generaldebatte beteiligt waren: die Türkei, Katar, Saudi-Arabien, Indonesien, Pakistan, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und Jordanien. Eine Bestätigung für das Treffen aus anderen Ländern gibt es bisher nicht. 

Geplante Themen seien unter anderem das weitere Vorgehen in einer zweiten Phase und die mögliche Entsendung einer Stabilitätstruppe. Fidan äußert sich besorgt über den Fortbestand der brüchigen Waffenruhe. Nach massiven israelischen Luftangriffen nach einem tödlichen Angriff auf israelische Soldaten im Gazastreifen war das Bekenntnis zur Waffenruhe erneuert worden. Die Hamas und Israel werfen sich jedoch weiterhin gegenseitig Verstöße vor.

Die Waffen sollten im Gazastreifen seit drei Wochen schweigen, so sieht es der Friedensplan vor. Doch wieder fallen Bomben, wieder werden Menschen getötet. Auch alles andere macht das Überleben schwierig, schreibt Nahost-Korrespondentin Kristiana Ludwig (SZ Plus): 

Nadja Lissok

Von der Hamas übergebene Leichname als Geiseln identifiziert

Zwei von der islamistischen Terrororganisation übergebene Leichen sind als die sterblichen Überreste von zwei Gaza-Geiseln identifiziert worden. Die Toten seien vom forensischen Institut als Amiram Cooper und Sahar Baruch identifiziert worden, teilte das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu mit. Die beiden Männer waren bei dem Massaker der Hamas und anderer Extremisten aus dem Gazastreifen in Israel am 7. Oktober 2023 in den Küstenstreifen verschleppt worden.

Die Hamas hatte die sterblichen Überreste am Donnerstag an Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben, die sie zur israelischen Armee brachten. Auf einer Fotografie, die das Büro des Regierungschefs verbreitete, waren zwei in israelische Flaggen gehüllte Särge zu sehen, vor denen Soldaten salutierten. Die Regierung teile die tiefe Trauer der Familien Cooper und Baruch sowie aller Familien getöteter Geiseln, hieß es in der Mitteilung von Netanjahus Büro.

Der 85-jährige Cooper sei aus dem Kibbuz Nir Oz verschleppt und später im Gazastreifen umgebracht worden, schrieb Times of Israel. Baruch hätten die palästinensischen Angreifer am 7. Oktober 2023 aus dem Kibbuz Beeri verschleppt. Der damals 25-Jährige sei bei einem gescheiterten Befreiungsversuch israelischer Truppen im Dezember 2023 getötet worden.
Damit befinden sich noch die sterblichen Überreste von elf Geiseln im Gazastreifen. 
 
Anders als im Rahmen des Gaza-Friedensplans von US-Präsident Donald Trump vereinbart, übergibt die Terrororganisation die Leichen nur schleppend. Sie begründet das damit, dass es für sie schwierig sei, die Toten zu finden, weil sie unter den Trümmern bombardierter Gebäude und Tunnel verschüttet seien. Israel bezeichnet dies als Lügen der Hamas. Am Dienstag hatte die Hamas bereits die Übergabe einer Leiche angekündigt, dies aber angesichts neuer Angriffe Israels verschoben. 

Israel greift erneut Ziele im Gazastreifen an

Israel hat nach palästinensischen Angaben trotz seines Bekenntnisses zur Waffenruhe erneut Ziele im Gazastreifen angegriffen. Flugzeuge und Panzer nahmen Augenzeugen zufolge Gebiete östlich von Chan Yunis und Gaza-Stadt unter Beschuss. Berichte über Tote oder Verletzte liegen nicht vor. Das israelische Militär spricht von „präzisen“ Schlägen gegen „terroristische Infrastruktur“, von der eine Bedrohung für israelische Soldaten ausgehe. Am Mittwoch hatte Israel erklärt, es halte sich an die vereinbarte Waffenruhe. 

Hans von der Hagen

Israel greift Ziel im Norden des Gazastreifens an 

Ungeachtet der erneuerten Waffenruhe hat die israelische Armee im nördlichen Gazastreifen angegriffen. Das Militär teilte mit, in Beit Lahia sei „terroristische Infrastruktur“ beschossen worden. Dort seien Waffen gelagert worden, die für einen unmittelbar bevorstehenden Angriff auf israelische Soldaten benutzt werden sollten. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Nach massiven israelischen Luftangriffen nach einem tödlichen Angriff auf Soldaten im Gazastreifen sollte seit dem Vormittag wieder die im Rahmen des Gaza-Friedensplans von US-Präsident Donald Trump vereinbarte Waffenruhe gelten. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden bei den Angriffen mehr als 100 Palästinenser getötet.

Die israelische Armee veröffentlichte eine Namensliste von 26 mutmaßlichen Terroristen, darunter ranghohe Hamas-Kommandeure, denen die Angriffe gegolten hätten. Das Medienbüro der Hamas nannte die Liste jedoch in einer Mitteilung „irreführend“. Sie enthalte unter anderem gefälschte Identitäten und Namen von Palästinensern, die an anderen Orten und zu anderer Zeit getötet worden seien.

Wadephul in Jordanien zur Beratung von Umsetzung des Gaza-Friedensplans

Außenminister Johann Wadephul hat mit Beratungen über die weitere Umsetzung des vor rund drei Wochen beschlossenen Gaza-Friedensplans eine mehrtägige Nahostreise begonnen. In der jordanischen Hauptstadt Amman wurde der CDU-Politiker von seinem Amtskollegen Aiman al-Safadi begrüßt. Wadephul hatte zum Auftakt seiner Reise angekündigt, mit Deutschlands Partnern wolle er besprechen, wo und wie Deutschland konkret die nächsten Schritte des Friedensplans begleiten und unterstützen könne.

Jordanien nehme eine sehr wertvolle, konstruktive und vermittelnde Rolle ein, so der Bundesaußenminister. Als Drehkreuz für humanitäre Hilfe habe das Land in den vergangenen Jahren enorme Anstrengungen zur Versorgung der Menschen in Gaza unternommen. Die Bundesregierung werde Jordanien dabei weiterhin unterstützen. Wadephul will neben Jordanien auch den Libanon und das Golf-Königreich Bahrain besuchen.

Deutschland werde sich weiter aktiv an der Umsetzung des Plans für einen Nahostfrieden beteiligen, kündigte Wadephul an. Dazu würden drei Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes das mit Zivilisten und Militärvertretern besetzte US-geführte Koordinationszentrum Civil Military Coordination Centre (CMCC) im Süden Israels unterstützen - zusätzlich zu den drei Stabsoffizieren, die dort schon tätig seien. Das Zentrum soll die Einhaltung der Waffenruhe kontrollieren und sich mit humanitärer und logistischer Hilfe für die Menschen im Gazastreifen befassen.

Palästinenser: 104 Tote bei Angriffen im Gazastreifen

Bei den israelischen Bombardierungen auf den Gazastreifen habe es seit Dienstag mindestens 104 Tote gegeben, darunter 46 Kinder, teilt die Gesundheitsbehörde in Gaza mit. Medienberichten und Krankenhausangaben zufolge soll Israel unter anderem im als humanitäre Zone ausgewiesenen Gebiet Al-Mawasi Zelte von Vertriebenen bombardiert haben. Israels Militär erklärt, man habe Dutzende Ziele angegriffen und 30 Terroristen getötet. Seit der Waffenruhe vom 10. Oktober kamen nach Hamas-Angaben mehr als 210 Palästinenser ums Leben.

Israel verbietet Rotem Kreuz Besuche bei Häftlingen

Israels Regierung verbietet Mitarbeitern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) den Besuch von Tausenden inhaftierten Palästinensern. Verteidigungsminister Israel Katz habe eine entsprechende Anordnung unterzeichnet, teilt dessen Büro mit. Demnach stellten die Besuche laut einem Gutachten eine „ernsthafte Gefahr“ für die Sicherheit des Landes dar. Konkrete Gründe dafür wurden bisher nicht genannt. Betroffen sind den Angaben nach etwa inhaftierte Mitglieder einer Hamas-Eliteeinheit, die eine führende Rolle beim Massaker am 7. Oktober 2023 in Israel hatten.

Israels Armee will Waffenruhe wieder einhalten

Die israelische Armee will nach eigenen Angaben die Waffenruhe im Gazastreifen wieder einhalten. Zuvor hatte sie nach einem tödlichen Angriff auf Soldaten eigenen Angaben zufolge Dutzende Ziele im Gazastreifen bombardiert.

Die Armee habe nun auf Anweisung der politischen Führung mit „der erneuten Durchsetzung der Waffenruhe begonnen“, teilte sie am Morgen mit. Zuvor habe das Militär nach Verstößen gegen die Vereinbarung durch die islamistische Hamas „mehr als 30 Terroristen, die Führungspositionen innerhalb der im Gazastreifen operierenden Terrororganisationen innehatten, angegriffen“. Die Armee kündigte zudem an, weiterhin „auf jeden Verstoß entschieden reagieren“ zu wollen.

Israel reagierte mit den heftigen Bombardements auf einen Angriff auf israelische Soldaten, bei dem ein Soldat getötet wurde, sowie auf Verzögerungen bei der vereinbarten Übergabe getöteter Geiseln. Israel beschuldigte die Terrororganisation Hamas. Die Islamisten wiesen eine Verantwortung für den Angriff zurück. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht.

Die Hamas hatte zuvor außerdem anstelle der Leiche einer noch vermissten Geisel weitere sterbliche Überreste eines bereits beigesetzten Israelis ausgehändigt.

Linus Freymark

Trump sieht Waffenruhe nicht in Gefahr

US-Präsident Donald Trump sieht die von den USA vermittelte Waffenruhe im Gazastreifen trotz israelischer Angriffe nicht in Gefahr. "Sie haben einen israelischen Soldaten getötet, also haben die Israelis zurückgeschlagen. Und das sollten sie auch tun", so Trump.

Auch sein Vize J. D. Vance gibt sich trotz der erneuten Gefechte vom Dienstag optimistisch. "Die Waffenruhe hält. Das bedeutet jedoch nicht, dass es nicht hin und wieder kleinere Scharmützel geben wird", zitierten US-Medien den US-Vizepräsidenten.

Die israelische Regierung habe die USA im Voraus über die Luftangriffe informiert, zitierte das Wall Street Journal einen US-Beamten. Washington habe von Israel gezielte Angriffe erwartet. Man wisse, "dass die Hamas oder jemand anderes innerhalb des Gazastreifens" einen Soldaten der israelischen Armee angegriffen habe, sagte Vance. 

Man erwarte, dass die Israelis darauf reagieren. Er denke aber, dass der Friedensplan von US-Präsident Trump dennoch Bestand haben werde. Seit Beginn der Waffenruhe am 10. Oktober gab es immer wieder tödliche Zwischenfälle im Gazastreifen.

Sarah Crone

Hamas soll Bergung von Leiche inszeniert haben

Die israelische Armee veröffentlichte ein Video, das zeigen soll, wie Hamas-Mitglieder eine Leiche aus einem Gebäude holen, sie dann in der Erde vergraben und anschließend Repräsentanten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) herbeirufen für die „Bergung“.

Die Übergabe der sterblichen Überreste von Geiseln erfolgte bisher stets über Mitarbeiter des Roten Kreuzes. Am Montagabend hatte die Hamas erneut sterbliche Überreste übergeben. Forensische Untersuchungen in Israel brachten jedoch ans Licht, dass diese zu einem Israeli gehörten, dessen Leiche die Armee bereits im Herbst 2023 nach Israel gebracht hatte. Dies löste in Israel großen Zorn und Empörung aus - es war der Anlass für die Sicherheitskonsultationen Netanjahus, bei denen über das weitere Vorgehen beraten werden sollte. 

Sarah Crone

Israel startet neue Angriffe im Gazastreifen - mehrere Tote

Knapp drei Wochen nach Beginn einer Waffenruhe im Gaza-Krieg ist die Lage in dem weitgehend zerstörten Küstenstreifen erneut eskaliert. Die israelische Luftwaffe beschoss nach Angaben von palästinensischen Augenzeugen Ziele im Bereich der Stadt Gaza. Der Gesundheitsbehörde im Gazastreifen zufolge sind mindestens 26 Menschen getötet worden. Vier von ihnen starben im Sabra-Viertel von Gaza-Stadt, fünf weitere in einem gezielt angegriffenen Auto in Chan Yunis.  Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe den Bericht. 

Israel reagierte mit dem neuen Beschuss nach Angaben von Verteidigungsminister Israel Katz auf einen Angriff der islamistischen Terrororganisation Hamas auf israelische Soldaten sowie auf Verzögerungen bei der vereinbarten Übergabe getöteter Geiseln. Die Hamas teilte mit, sie sei nicht für den Angriff auf die Soldaten verantwortlich. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. 

Der israelische TV-Sender N12 berichtet, bewaffnete Palästinenser hätten Soldaten in Rafah angegriffen, unter anderem mit einer Panzerfaust. Auch ein Scharfschütze sei an dem Angriff beteiligt gewesen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wies die Armee nach Sicherheitskonsultationen an, sofort „intensive Angriffe“ im Gazastreifen auszuführen.

Medienberichten zufolge könnte Israel außerdem das Gebiet ausweiten, das es in dem Küstenstreifen noch kontrolliert. Dabei würde die sogenannte „gelbe Linie“, hinter die sich die israelische Armee als Teil der vereinbarten Waffenruhe zurückgezogen hatte, weiter westlich verschoben.

Verteidigungsminister Katz drohte, die Hamas werde einen „hohen Preis zahlen für den Angriff auf israelische Soldaten in Gaza und für die Verletzung des Abkommens über die Rückgabe der getöteten Geiseln“. Mit dem Angriff habe die Hamas eine „rote Linie“ überschritten.

Seit Beginn einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas am 10. Oktober im Rahmen des Friedensplans von US-Präsident Donald Trump gab es immer wieder tödliche Zwischenfälle. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bereits mehr als 90 Palästinenser getötet. Vor gut einer Woche wurden zwei israelische Soldaten bei einem Angriff mit einer Panzerfaust getötet. 

Katja Guttmann

Augenzeugen: Bombardierungen nahe Krankenhaus in Gaza-Stadt 

Die israelische Luftwaffe hat nach Medienberichten intensive Angriffe im Gazastreifen gestartet. Die israelischen Luftangriffe sollen nach Angaben von Augenzeugen auf ein Gebiet in der Nähe des größten noch funktionierenden Krankenhauses im Norden von Gaza-Stadt gezielt haben. Auch Medien der radikal-islamischen Hamas berichten von diesem Beschuss. Demnach soll es bereits drei Bombardierungen gegeben haben. DieTimes of Israel meldet, es gebe noch keine unmittelbare Stellungnahme seitens des israelischen Militärs.

Bei einem israelischen Angriff auf das Viertel Sabra südlich von Gaza-Stadt wurden laut dem Zivilschutz im Gazastreifen mindestens zwei Menschen getötet und vier weitere verletzt. 

Katja Guttmann

Hamas: Werden Übergabe der sterblichen Überreste verschieben

Nach Ankündigung Israels von neuerlichen Angriffen auf Gaza teilt die Hamas mit, die für Dienstag geplante Übergabe der entdeckten sterblichen Überreste einer Geisel werde verschoben. Zur Begründung heißt es, Israel habe gegen die Waffenruhe verstoßen. Dies werfen sich beide Konfliktparteien gegenseitig vor. Die Übergabe aller in den Gazastreifen verschleppten Geiseln - auch der sterblichen Überreste der toten Geiseln - an Israel ist Teil der Vereinbarung einer Waffenruhe zwischen Hamas und Israel. Ursprünglich war die Übergabe einer weiteren Leiche für 20 Uhr Ortszeit (19 Uhr MEZ) geplant. 

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