Erneut sollen nahe einer GHF-Station Menschen durch israelischen Beschuss getötet worden sein. Die UN befürchten eine beispiellose Nahrungsmittelkrise. Das Liveblog
16. Juni 2025, 15:16 Uhr
Erneut Meldungen über Tote bei Verteilung von Lebensmitteln
Im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben erneut mehrere Menschen in der Nähe einer Ausgabestelle von Lebensmitteln durch israelischen Beschuss getötet worden. Bei dem Angriff auf die Verteilstelle der umstrittenen Gaza Humanitarian Foundation (GHF) in Rafah im südlichen Gazastreifen wurden demnach mindestens 20 Menschen getötet. 200 Menschen wurden nach den Angaben der der Hamas nahestenden Behörden bei den Angriffen verletzt. Israel reagierte zunächst nicht auf die Berichte.
UN warnt vor beispiellosen Nahrungsmittelkrise
Organisationen der Vereinten Nationen haben vor einer beispiellosen Nahrungsmittelkrise im Gazastreifen gewarnt. Die neuerlichen Einsätze des israelischen Militärs in dem Küstengebiet ließen die bestehende Krise auf ein noch nie da gewesenes Niveau eskalieren, hieß es in dem heute veröffentlichten Bericht "Hunger Hotspots" des Welternährungsprogramms und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO).
Seit dem Ende der achtwöchigen Feuerpause zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas im März erreichten keine ausreichenden Hilfslieferungen den Gazastreifen. Laut den jüngsten Prognosen vom Mai besteht für die 2,1 Millionen Einwohner des Küstengebiets bis September die Gefahr, in akute Ernährungsunsicherheit zu geraten.
Ägypten nimmt zwei europäische Aktivisten fest
Die ägyptischen Behörden haben zwei europäische Aktivisten festgenommen, die einen Demonstrationszug für die Palästinenser im Gazastreifen planten. Das Koordinierungskomitee des sogenannten Globalen Marsches nach Gaza teilte mit, es habe seit der Festnahme gestern nichts mehr von dem Franzosen Hicham El Ghaoui und dem Spanier Manuel Tapial gehört. Über den Aufenthaltsort der Aktivisten sei nichts bekannt.
Aktivisten aus 80 Ländern hatten zu einem Marsch an die Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen aufgerufen. Damit wollten sie auf die Krise in dem Küstengebiet aufmerksam machen. "Wir stehen an der Seite des Gazastreifens, fordern die Öffnung eines humanitären Korridors und ein Ende des Völkermords am palästinensischen Volk. Die Regierungen müssen jetzt handeln", teilte die Gruppe mit.
Der Gazakrieg im Liveblog
Seit vorigem Freitag dominieren die israelischen Angriffe auf iranische Atom- und Militäranlagen und die iranischen Vergeltungsschläge die Berichterstattung über den Nahen Osten. Um Sie auch weiterhin übersichtlich über die relevanten Entwicklungen in Gaza zu informieren, setzen wir unsere Berichterstattung über den Gazakrieg in diesem gesonderten Liveblog fort.