74 Prozent der Menschen in Deutschland wünschen sich einer Forsa-Umfrage zufolge mehr Druck der Bundesregierung gegenüber Israel. Unter AfD-Wählern sind es weniger.
29. Juli 2025, 1:18 Uhr Quelle: DIE ZEIT, AFP, sbo
Rund Dreiviertel der Deutschen finden, dass die Bundesrepublik angesichts der verheerenden humanitären Lage im Gazastreifen mehr Druck auf Israel ausüben sollte. 74 Prozent der Teilnehmer und Teilnehmerinnen einer vom Magazin Stern in Auftrag gegebenen und am Dienstag veröffentlichten Forsa-Umfrage wünschen sich eine Verschärfung des Kurses gegenüber Israel zur Beendigung des Krieges. 22 Prozent der Deutschen sind demnach nicht dieser Ansicht, vier Prozent äußerten sich nicht.
Die Umfrage zeichnet ein eindeutiges Meinungsbild je nach politischem Lager: Demnach sprechen sich Wähler und Wählerinnen der Linken mit 94 Prozent und der Grünen mit 88 Prozent am häufigsten für mehr Druck auf Israel aus. Aber auch unter den Anhängern der Regierungsparteien CDU/CSU und SPD sehen das jeweils 77 Prozent so.
Der internationale Druck auf Israel wächst
Eine stärkere Ablehnung mehr diplomatischen Drucks zeigt sich bei den AfD-Wählern. Zwar sind auch unter ihnen 61 Prozent und damit die Mehrheit für einen schärferen Kurs gegenüber Israel. Immerhin 37 Prozent der AfD-Wähler lehnen mehr Druck jedoch ab. Für die Umfrage befragte das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa für den Stern und RTL Deutschland am 24. und 25. Juli 1.001 Menschen.
Israel steht angesichts der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen nach mehr als zweieinhalb Jahren Krieg international immer mehr unter Druck. 28 Staaten unterzeichneten in der vergangenen Woche einen Appell an Israel zu einer sofortigen Beendigung des Krieges. Deutschland unterzeichnete den Aufruf nicht. Am Montag kündigte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) eine Luftbrücke für Hilfsgüter für den Gazastreifen gemeinsam mit Jordanien an.