Krieg in der Ukraine: Trump und Putin treffen sich in Alaska

vor 1 Tag 1

US-Präsident Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin treffen heute erstmals seit Beginn des Ukraine-Kriegs 2022  zusammen. Ob es konkrete Ergebnisse gibt, ist unklar – Trump schließt ein Scheitern nicht aus, Putin stellt bei Erfolg neue Rüstungskontrollverträge in Aussicht.

Viele Angaben über den Kriegsverlauf wie Opferzahlen oder Details zu Kämpfen stammen von ukrainischen oder russischen Behörden und lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.

Wichtige Updates

Trump und Putin treffen sich in Alaska

Kreml: Beim Gipfel keine gemeinsame Erklärung geplant

Trump: 25-prozentiges Risiko, dass Treffen nichts bringt

Kreml nennt Zeitpunkt des Treffens von Trump und Putin

Starmer trifft Selenskij vor Alaska-Gipfel in London

Carina Seeburg

Trump und Putin treffen sich in Alaska

US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin wollen sich heute treffen, um über den Ukraine-Krieg zu sprechen. Es ist das erste Treffen der Staatschefs beider Länder seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine im Februar 2022. Die Gespräche sollen erst am späten Abend mitteleuropäischer Zeit (21.30 Uhr) beginnen.

Ob es tatsächlich zu konkreten Ergebnissen kommt, ist unklar. Trump sprach von einem Risiko, dass der Gipfel scheitern könnte. Nach offiziellen Angaben aus Moskau ist nach dem Gipfel keine gemeinsame Erklärung geplant. Trump sagte, er hoffe auf ein weiteres Treffen gemeinsam mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij, bei dem es eine Einigung geben könne. Bereits am Vortag hatte Trump Putin mit "sehr schwerwiegenden Konsequenzen" gedroht, sollte er sich bei dem Treffen nicht auf eine Beendigung der Kampfhandlungen einlassen. 

Sollte das Treffen positiv verlaufen stellt Putin nach Angaben des Kremls neue Rüstungskontrollverträge in Aussicht. In diesen Verträgen wurde in den letzten Jahrzehnten die Abrüstung von Nuklearwaffen zwischen den beiden Atommächten geregelt. Aktuell sind alle bisherigen Verträge ausgelaufen oder aufgekündigt worden. 

Folgende Ereignisse werden wir heute im Phoenix-Livestream zeigen:

  • 19:30 - Ankunft US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin
  • 21:15 - Aktuelle Entwicklungen zum Gipfeltreffen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin
  • 23:00 - Aktuelle Entwicklungen zum Gipfeltreffen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin 

Patrick Wehner

USAID hat Verwendung von Starlink-Terminals nicht überwacht

Die US-Entwicklungsbehörde USAID hat einem internen Kontrollbericht zufolge den Verbleib von 5175 an die Ukraine gelieferten Starlink-Terminals nicht überwacht. Mehr als die Hälfte der aktiven Geräte befinde sich in Gebieten, die ganz oder teilweise von Russland besetzt seien, heißt es in dem Bericht der internen Aufsichtsbehörde der USAID. Der Generalinspekteur von USAID stellte fest, dass die Behörde aufgrund der "komplexen Kriegslage" und des dringenden Bedarfs der Ukraine ein höheres Risiko des Missbrauchs in Kauf genommen habe. Daher wisse die Behörde nicht, wo sich die Terminals befänden oder wie sie genutzt würden. "Das Hauptziel war die Wiederherstellung lebensrettender Verbindungen für kritische öffentliche Dienste wie das Gesundheitswesen, kommunale Notunterkünfte und die lokale Verwaltung", heißt es in einem USAID-Schreiben, das dem Bericht beigefügt ist. 

Juri Auel

Polen: Geheimdienst vereitelt Anschlag auf Wasserversorgung

Polens Geheimdienste haben nach Angaben der Regierung in Warschau einen geplanten Sabotageanschlag auf die Wasserversorgung einer polnischen Großstadt vereitelt. Die Sabotage hätte dazu führen können, dass es in „einer der größeren Städte kein Wasser gibt“, sagte Vize-Regierungschef Krzysztof Gawkowski dem Online-Portal Onet. „In letzter Minute ist es uns gelungen, unsere Geheimdienste zu informieren, und die haben alles abgeschaltet, als der Sabotageversuch begann.“ Nach Angaben Gawkowskis soll sich der Vorfall am Mittwoch ereignet haben. Um welche Großstadt es sich genau gehandelt haben soll, sagte der Vize-Regierungschef nicht. 

Das EU- und Nato-Land Polen ist einer der wichtigsten politischen und militärischen Verbündeten der von Russland angegriffenen Ukraine. Es hat auch eine wichtige Funktion als logistische Drehscheibe für die Militärhilfe des Westens für Kiew. Die Regierung in Warschau beschuldigt die Geheimdienste Russlands und seines Verbündeten Belarus, Brandstiftungen und andere Sabotageaktionen im Land zu planen.

Juri Auel

Reporter ohne Grenzen in Russland unerwünscht

Das russische Justizministerium hat die internationale Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen (Reporters sans frontières/RSF) für unerwünscht erklärt. Das Ministerium in Moskau veröffentlichte die Einstufung auf seiner Webseite. Die Aufnahme in das Register kommt einem Verbot in Russland gleich; russische Organisationen oder Privatpersonen dürfen keine Beziehungen zu unerwünschten Organisationen unterhalten. Bislang hat Russland mehr als 250 ausländische Organisationen für unerwünscht erklärt, die meisten aus den EU-Staaten, den USA und der Ukraine. 

Reporter ohne Grenzen, gegründet 1985, setzt sich weltweit für Pressefreiheit ein und kümmert sich um inhaftierte Journalistinnen und Journalisten. Von der Zentrale in Paris gab es bislang keine Reaktion. RSF erstellt jedes Jahr einen Index der Pressefreiheit. Russland gehört demnach auch 2025 zu den Staaten, in denen die Presse am wenigsten frei ist, und liegt auf Platz 171 von 180 Ländern.

Juri Auel

Kreml: Beim Gipfel keine gemeinsame Erklärung geplant

Bei dem Gipfel von Kremlchef Wladimir Putin mit US-Präsident Donald Trump ist nach Angaben aus Moskau keine gemeinsame Erklärung geplant. "Nein, es ist nichts zu erwarten, es wurde nichts vorbereitet, und es ist unwahrscheinlich, dass es irgendein Dokument geben wird", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. "Angesichts der Tatsache, dass es eine gemeinsame Pressekonferenz geben wird, wird der Präsident natürlich den Kreis der Vereinbarungen und Absprachen umreißen, die erreicht werden können", sagte Peskow vor dem Gipfel an diesem Freitag im US-Bundesstaat Alaska.

Er wäre aus seiner Sicht ein Fehler, jetzt schon zu versuchen, die Ergebnisse des Treffens vorwegzunehmen. Der Gipfel sei in kürzester Zeit vorbereitet worden. Trump habe eine äußerst ungewöhnliche Herangehensweise an die schwierigsten Fragen – und dafür gebe es in Moskau und bei Kremlchef Putin hohe Wertschätzung, sagte Peskow dem russischen Staatsfernsehen.

Die Sichtweise der Ukraine solle dann "bei folgenden Etappen" berücksichtigt werden, sagte Peskow. "Gegenwärtig geht es um ein russisch-amerikanisches Treffen auf höchster Ebene." Putins außenpolitischer Berater, Juri Uschakow, hatte gesagt, dass es vor allem um eine friedliche Lösung im Ukraine-Konflikt gehe, aber auch um Fragen des bilateralen Verhältnisses. 

Juri Auel

Trump: 25-prozentiges Risiko, dass Treffen nichts bringt

US-Präsident Donald Trump äußert sich erneut zu dem Gipfeltreffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Ich glaube, er wird einen Deal machen", sagt Trump dem Sender Fox News Radio. Er äußert die Ansicht, seine Drohung mit Sanktionen habe wahrscheinlich eine Rolle bei Putins Entscheidung für das Treffen gespielt. Wenn das bilaterale Treffen erfolgreich verlaufe, wolle er den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij und europäische Staats- und Regierungschefs anrufen und mit Selenskij ein Folgetreffen vereinbaren. Sollte das Treffen schlecht verlaufen, werde es keine Anrufe geben. Es gebe ein 25-prozentiges Risiko, dass das Treffen nichts bringe. Auch sei eine gemeinsame Pressekonferenz mit Putin am Ende nicht sicher.

Philipp Saul

Tote in ukrainischen Regionen Cherson und Charkiw

Durch russische Angriffe sind Behördenangaben zufolge im Osten und Süden der Ukraine mehrere Menschen getötet worden. Im südlichen Gebiet Cherson kamen mindestens zwei Menschen ums Leben. Weitere sechs wurden verletzt, wie die Polizei des Gebiets mitteilte. Die Ortschaften Tschornobajiwka, Stepaniwka und Komyschany wurden demnach mit Mehrfachraketenwerfern beschossen. Dabei seien mehr als 70 Wohnhäuser und auch landwirtschaftliche Gebäude beschädigt worden.

Die Ortschaften liegen am Rand der Gebietshauptstadt Cherson auf dem nördlichen Ufer des Stromes Dnipro. Der Fluss bildet an dieser Stelle die Frontlinie zwischen russischen und ukrainischen Truppen, es gibt immer wieder gegenseitigen Artilleriebeschuss über den Dnipro hinweg.

Im ostukrainischen Grenzgebiet Charkiw wurden mindestens zwei Menschen durch russische Angriffe getötet. Ein Gleitbombenangriff fand den Angaben der Militärverwaltung der Gemeinde Derhatschi nach auf die Siedlung Kosatscha Lopan knapp vier Kilometer von der russischen Grenze statt. Ein Mann wurde demnach in seinem Wohnhaus getötet, ein weiterer musste schwer verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Am Vormittag war bereits ein Einwohner der Siedlung bei einer Attacke mit Mehrfachraketenwerfern in seinem Haus getötet worden. Der Chef der Militärverwaltung von Derhatschi, Wjatscheslaw Sadorenko, forderte die im Grenzgebiet verbliebenen Einwohner auf, das Gebiet zu verlassen.

Auch bei der Stadt Kupjansk mehr als 100 Kilometer weiter südöstlich kamen zwei Zivilisten ums Leben. Ein ziviles Auto sei von einer russischen Drohne angegriffen worden, teilte Gebietsgouverneur Oleh Synjehubow bei Telegram mit. Eine weitere Insassin des Fahrzeugs musste mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden.

Kreml nennt Zeitpunkt des Treffens von Trump und Putin

Der Kreml gibt weitere Details zum Gespräch zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin in Alaska bekannt. "Alles beginnt morgen etwa gegen 11.30 Uhr lokaler Zeit (21.30 Uhr MESZ)", teilte der außenpolitische Berater Putins, Juri Uschakow, gemäß russischen Nachrichtenagenturen mit. Hauptthema werde der russische Krieg in der Ukraine sein. Nach den Gesprächen ist Uschakow zufolge eine gemeinsame Pressekonferenz von Putin und Trump geplant. 

Zur russischen Delegation werden neben Uschakow Außenminister Sergej Lawrow, Verteidigungsminister Andrej Beloussow, Finanzminister Anton Siluanow und der für die US-Verhandlungen zuständige Kirill Dmitrijew gehören. Nach Angaben von Uschakow wollen Putin und Trump bei ihrem Treffen auch über das "riesige ungenutzte Potenzial" der russisch-amerikanischen Wirtschaftsbeziehungen beraten. 

Bei einem Vorbereitungstreffen sagte Kremlchef Wladimir Putin, die US-Administration unternehme "recht energische und aufrichtige Anstrengungen", um die Kämpfe in der Ukraine zu beenden. Sollte dies gelingen, stellte Putin nach Angaben des Kremls neue Rüstungskontrollverträge in Aussicht. In diesen Verträgen wurde in den letzten Jahrzehnten die Abrüstung von Nuklearwaffen zwischen den beiden Atommächten geregelt. Aktuell sind alle bisherigen Verträge ausgelaufen oder aufgekündigt worden.

Julia Bergmann

Verletzte nach ukrainischen Drohnenangriffen in Russland - Brand in russischer Ölraffinerie

Bei ukrainischen Drohnenangriffen sind in der russischen Grenzregion Belgorod mindestens drei Menschen verletzt worden. Alle seien in Krankenhäuser eingeliefert worden, teilte der Gouverneur des Gebiets, Wjatscheslaw Gladkow, bei Telegram mit. Bei dem Angriff sei das Gebäude der Gebietsverwaltung angegriffen worden. Auch im südrussischen Gebiet Rostow gab es Verletzte infolge ukrainischer Drohnenangriffe. Mindestens 13 Menschen wurden nach Angaben des Gouverneurs Juri Sljussar in der Gebietshauptstadt Rostow am Don verletzt. Zwei Schwerverletzte kamen demnach ins Krankenhaus.
 
Im südrussischen Gebiet Wolgograd gab es einen Brand und ein Leck in einer Erdölraffinerie infolge eines Drohnenangriffs. Ursache seien herabgestürzte Drohnentrümmer gewesen, teilte der Gouverneur Andrej Botscharow mit. Insgesamt wurden nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums 44 ukrainische Drohnen im Laufe der Nacht abgefangen. Am Vormittag seien weitere acht abgeschossen worden. Bei ihrem Abwehrkampf gegen eine russische Invasion greift die Ukraine auch Ziele im Hinterland von Russland an. 

Julia Bergmann

Die SZ berichtet 

Lesen Sie unsere wichtigsten Analysen, Hintergründe und Einordnungen zum Krieg in der Ukraine mit SZ Plus: 

  • Während die Situation auf dem Schlachtfeld immer kritischer wird, rückt das womöglich kriegsentscheidende Gespräch zwischen US-Präsident Trump und Kremlchef Putin in Alaska näher. Über welche Gebiete sie sprechen werden – und warum der Gipfel wohl die Folge einer falschen Botschaft ist. Sebastian Gierke beantwortet die wichtigsten Fragen.
  • Das Treffen mit Trump ist ein Glücksfall für Putin. In Alaska hat er den amerikanischen Kollegen exklusiv für sich, ohne lästige Europäer, kommentiert Silke Bigalke.
  • Trump will bei dem anstehenden Gipfel binnen zwei Minuten wissen, ob Putin auf Frieden gepolt ist? Dann kennt er sein Gegenüber schlecht, schreibt Irina Rastorgueva in einem Gastbeitrag
  • Kurz vor dem Treffen in Alaska treten die Europäer geeint auf, um den US-Präsidenten auf ihrer Seite zu halten. Wenn Kanzler Merz beteuert, man sei sich „weitgehend einig“ gewesen, kann das eine gute Nachricht sein - oder auch nicht, kommentiert Hubert Wetzel
  • Seit dem Überfall Russlands hat die Ukraine über 300 Milliarden Euro an Hilfen erhalten, um sich zu verteidigen. Wie viel Geld floss aus den USA, wie viel hat Europa beigesteuert? Vivien Götz gibt einen Überblick.

Julia Bergmann

Starmer trifft Selenskij vor Alaska-Gipfel in London

Einen Tag vor dem mit Spannung erwarteten Alaska-Gipfel will der britische Premierminister Keir Starmer den ukrainischen Staatschef Wolodimir Selenskij in London empfangen. Das bestätigte die Downing Street auf Anfrage. Am Mittwoch war Selenskij bereits in Berlin, von wo aus er und Bundeskanzler Friedrich Merz Videoschalten mit anderen Staats- und Regierungschefs geführt hatten.

In den Tagen vor dem Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin am Freitag im US-Bundesstaat Alaska haben die Europäer versucht, eine gemeinsame Linie mit der US-Regierung zu finden, und Solidarität mit der Ukraine demonstriert. Es besteht die Sorge, dass sich Trump und Putin auf Gebietsabtretungen der Ukraine an Russland verständigen könnten, die Kiew strikt ablehnt.

Patrick Wehner

Politico: Trump stellt US-Sicherheitsgarantien für die Ukraine in Aussicht

US-Präsident Donald Trump stellt europäischen Politikern laut einem Medienbericht Sicherheitsgarantien der USA für die Ukraine in Aussicht. Dies berichtet die Online-Zeitung Politico. Zudem habe Trump dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij und Verbündeten zugesichert, bei seinem Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin in dieser Woche nicht über eine Aufteilung des ukrainischen Staatsgebiets zu verhandeln. Dies meldet wie der US-Fernsehsender NBC. 

Juri Auel

US-Regierung setzt einige Sanktionen für Trump-Putin-Treffen aus

Die US-Regierung setzt einige Russland-Sanktionen teilweise aus, damit das Treffen zwischen Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin in Alaska am Freitag stattfinden kann. Die Pause gilt bis zum 20. August, wie das US-Finanzministerium mitteilte. Die US-Regierung hatte in den vergangenen Jahren Behörden und Unternehmen aus Russland mit Sanktionen belegt. Ein zentraler Grund war der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Das könnte den Betroffenen die Reise nach Alaska erschweren. Das Finanzministerium stellte zugleich klar, dass kein blockiertes Eigentum freigegeben werde - und die Aussetzung ausdrücklich nur für Aktivitäten rund um das Treffen in Alaska gelte. Namen wurden in der Mitteilung des Finanzministeriums nicht genannt.

Juri Auel

US-Minister: Europäer müssen zu mehr Sanktionen bereit sein

US-Finanzminister Scott Bessent fordert, dass sich Europa Sanktionen gegen Länder anschließt, die russisches Erdöl kaufen. Die USA verhängten bisher einen zusätzlichen Zoll von 25 Prozent auf Importe aus Indien als Strafe dafür, dass das Land russisches Öl bezieht. „Die Europäer müssen bereit sein, diese sekundären Sanktionen mitzutragen“, sagte er im Sender Bloomberg TV. US-Präsident Donald Trump werde dem russischen Staatschef Wladimir Putin bei deren Treffen in Alaska am Freitag sagen, dass „alle Optionen auf dem Tisch liegen“, sagte Bessent. „Sanktionen könnten verschärft werden, sie könnten gelockert werden“ - und zeitlich beschränkt sein oder unbefristet bleiben. 

Beim jüngsten G-7-Gipfel habe er die Anwesenden gefragt, ob sie bereit wären, wegen der Öl-Importe aus Russland einen Zoll von 200 Prozent auf Waren aus China zu verhängen. „Und wissen sie was? Alle wollten sich ansehen, welche Schuhe sie gerade tragen.“ Die Einnahmen aus den Energieexporten sind eine zentrale Einnahmequelle Russlands, das seit Februar 2022 die Ukraine angreift. Die USA und die EU verhängten in den vergangenen Jahren auch verschiedene andere Sanktionen gegen Russland.

Juri Auel

Trump: Schneller zweiter Gipfel mit Putin denkbar

US-Präsident Donald Trump zufolge gibt es eine gute Chance, dass es ein zweites Treffen mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin geben wird. Dies sei allerdings nicht sicher, sagt Trump. Ein zweiter Gipfel solle dann schnell stattfinden mit Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij. Die Gespräche am Nachmittag mit europäischen Staats- und Regierungschefs sowie Selenskij vor seinem ersten Treffen mit Putin bewertet Trump als sehr gut.

Auf die Frage, worauf sich Putin einstellen müsse, sofern er einem Ende des Ukraine-Krieges nicht zustimme, kündigte Trump nicht weiter ausgeführte "schwerwiegende Konsequenzen" an. Auf eine Rückfrage, ob er damit Zölle meine, ging der Präsident nicht ein. 

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