Krieg in der Ukraine: Trump: Treffe Putin erst, wenn Deal sicher ist

vor 11 Stunden 2

Viele Angaben über den Kriegsverlauf wie Opferzahlen oder Details zu Kämpfen stammen von ukrainischen oder russischen Behörden und lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.

Wichtige Updates

Kiew: Ministerin Reiche muss wegen Luftangriff in den Bunker

Ukraine: Tote bei russischem Angriff auf Kiew

Russischer Sondergesandter in den USA: Dialog soll weitergehen

Kritische Lage für ukrainische Truppen um Pokrowsk 

Treffen in London: Koalition der Willigen müht sich in London um Fortschritte 

Juri Auel

Trump: Treffen mit Putin erst, wenn Deal sicher ist 

US-Präsident Donald Trump will Kremlchef Wladimir Putin nach eigenen Angaben erst treffen, wenn er sich einer Einigung im Ukraine-Krieg sicher sein kann. Auf die Frage, was Russland tun müsse, damit Trump ein neues Treffen mit Putin ansetze, antwortete der US-Präsident an Bord der Regierungsmaschine Air Force One vor Journalisten: „Ich werde wissen müssen, dass wir einen Deal erzielen werden. Ich werde meine Zeit nicht verschwenden.“

Der US-Präsident hatte vor wenigen Tagen einem zuvor in Aussicht gestellten, baldigen Treffen mit Putin eine Absage erteilt – und es auf unbestimmte Zeit verschoben. Außerdem verhängte seine Regierung erstmals in Trumps zweiter Amtszeit neue Sanktionen gegen Russland. Zur Begründung verwies sie ausdrücklich auf Putins mangelnden Willen, den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden.

Trump bekräftigte nun, dass er enttäuscht sei und an einen Frieden in der Region zu einem deutlich früheren Zeitpunkt als im Nahen Osten geglaubt habe. Kurz darauf ging er zu einem anderen Konflikt über: „Armenien und Aserbaidschan – das war sehr schwierig“, sagte er. Tatsächlich habe ihm Putin dazu am Telefon gesagt: „Mensch, das war fantastisch.“ Der US-Präsident listet immer wieder Konflikte auf, die er nach Eigendarstellung beendet hat – auch wenn Friedensforscher diese Einschätzung so nicht teilen. 

Kiew: Ministerin Reiche muss wegen Luftangriff in den Bunker

Bei dem russischen Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew musste in der Nacht auch die deutsche Wirtschaftsministerin Katherina Reiche in den Schutzkeller. Für sie sei es ein bedrückendes Erlebnis gewesen, für die Ukrainer leider trauriger Alltag, sagte sie auf einer Pressekonferenz am Samstag. „Es zeigte mir in dieser Nacht noch einmal sehr eindrücklich, dass die Attacken Russlands auf die ukrainische Bevölkerung darauf zielen, sie zu zermürben.“ Bei dem Angriff auf Kiew kamen mindestens zwei Menschen ums Leben, zwölf weitere wurden verletzt.

Reiche ist am Freitag mit einer Wirtschaftsdelegation zu einem mehrtägigen Besuch in der Ukraine eingetroffen. Die Angriffe auf die Strom- und Wärmeversorgung kurz vor der Heizperiode seien eine Gefahr, sagte die CDU-Politikerin nun in Kiew. Sie versprach dem kriegsgeplagten Land Hilfe beim Wiederaufbau der zerstörten Energieinfrastruktur. Deutschland werde die Ukrainer nicht im Stich lassen.

Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij hat Russland bei der nächtlichen Attacke neben Dutzenden Drohnen auch neun ballistische Raketen eingesetzt. Seit Jahresbeginn habe der Aggressor bereits fast 770 ballistische Raketen und mehr als 50 Marschflugkörper gegen sein Land geschossen.

Während ballistische Raketen nur in der Startphase beschleunigt werden und dann in einem Bogenflug ins Ziel steuern, haben Marschflugkörper eingebaute Triebwerke, die ihnen erlauben, lange Zeit in geringer Höhe zu fliegen.

Ukraine: Tote bei russischem Angriff auf Kiew

Das russische Militär hat erneut Ziele in der ukrainischen Hauptstadt Kiew mit ballistischen Raketen angegriffen. Zwei Menschen seien getötet worden, die Zahl der Verletzten sei auf zwölf gestiegen, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko bei Telegram mit. Zuvor war von mindestens acht Verletzten die Rede gewesen. Zudem seien im Ostteil der Dreimillionenstadt mehrere Brände ausgebrochen, hieß es. Inoffiziellen Informationen zufolge sind dort befindliche Heizkraftwerke erneut das Ziel der Attacke gewesen.

Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, landesweit vier von neun Raketen und 50 von 62 Drohnen abgeschossen zu haben. Insgesamt seien fünf Raketen und zwölf Drohnen an elf Orten im ganzen Land eingeschlagen.

Kurzzeitig galt wegen eines möglichen Einsatzes einer ballistischen Mittelstreckenrakete durch Russland im ganzen Land Luftalarm.

Ukrainisches Militär: Taktisch wichtigen Ort zurückerobert

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben die für die Verteidigung der Stadt Lyman wichtige Ortschaft Torske zurückerobert. Bei der Erstürmung seien bis zu 100 russische Soldaten getötet worden, teilte der Generalstab in Kiew mit. „Es gibt auch Gefangene“, heißt es in der per Telegram verbreiteten Mitteilung. Die ukrainische Flagge sei wieder in Torske aufgestellt worden.

Bisher ließen sich nicht alle Angaben unabhängig überprüfen, doch das Institute for the Study of War (ISW) verwies in seiner aktuellen Analyse auf geolokalisiertes Filmmaterial vom Freitag, das ukrainische Streitkräfte zeige, die im Zentrum von Torske eine Flagge hissen. Dies deute darauf hin, dass ukrainische Streitkräfte kürzlich nach Torske vorgedrungen seien, so das ISW.

Torske ist ein Dorf im Norden der Region Donezk. Vor dem Krieg lebten dort mehr als 1000 Menschen, inzwischen ist es weitgehend zerstört. Kurz nach Kriegsbeginn wurde es von den russischen Truppen erobert, im Herbst 2022 von den Ukrainern bei ihrer Offensive zurückgewonnen. Zuletzt ging es wieder in russische Hand über.

Torske ist wegen seiner Lage an einer Höhe am Ufer des Flusses Scherebez wichtig. Dieser Fluss bildet eine natürliche Barriere und erschwert das Vorkommen von Truppen – etwa auf die nur 13 Kilometer westlich gelegene Stadt Lyman und den dahinter befindlichen Ballungsraum um Slowjansk und Kramatorsk, den die russische Armee bislang nicht erobern konnte.

Russischer Sondergesandter in den USA: Dialog soll weitergehen

Trotz der jüngsten US-Sanktionen gegen Russland und der Absage eines baldigen Treffens mit Kremlchef Wladimir Putin durch US-Präsident Donald Trump soll der Dialog zwischen den beiden Ländern fortgesetzt werden. Der russische Sondergesandte Kirill Dmitrijew schrieb am Freitag auf X, er sei in den USA eingetroffen. US-Medien zufolge wird erwartet, dass er sich an diesem Samstag in Miami mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff trifft.

Kurz nach dem Erlass der Sanktionen sieht Dmitrijew plötzlich Chancen auf ein schnelles Ende des Kriegs. „Ich glaube, Russland und die USA und die Ukraine sind tatsächlich ziemlich nah an einer diplomatischen Lösung“, sagte der Sondergesandte in einem Interview mit dem US-Sender CNN.
Dmitrijew führte nicht näher aus, worin sich sein Optimismus begründet. Er lobte aber überraschend den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij für dessen Aussage, die derzeitige Frontlinie als Basis für eine Friedenslösung zu akzeptieren. Bisher habe Kiew stets den Rückzug der russischen Truppen hinter die Grenzen gefordert, daher sei dies ein großer Fortschritt, meinte Dmitrijew. Zu welchem Entgegenkommen Moskau bereit ist, verriet er nicht. Vielmehr beharrte er darauf, dass US-Präsident Donald Trump Russland nicht unter Druck setzen dürfe, wenn er zu Verhandlungsergebnissen kommen wolle. 

Dmitrijew teilte mit, dass sein US-Besuch auf Einladung der Vereinigten Staaten erfolge und seit einiger Zeit geplant gewesen sei. „Ein solcher Dialog ist für die Welt zentral“, betonte er. Er müsse unter Achtung nationaler russischer Interessen fortgesetzt werden.

Trump hatte sich jüngst dafür ausgesprochen, dass für ein Ende der Kämpfe im russischen Angriffskrieg in der Ukraine der aktuelle Frontverlauf eingefroren werden sollte. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij unterzeichnete ein entsprechendes Statement. Darauf angesprochen, warum Putin dem Einfrieren der Frontlinie für eine Waffenruhe nicht zugestimmt habe, sagte Dmitrijew dem US-Sender CNN: „Nun, ich denke, Russland will nicht nur eine Waffenruhe, sondern eine endgültige Lösung des Konflikts.“

Vor wenigen Tagen hatte die US-Regierung dann erstmals in Trumps zweiter Amtszeit neue Sanktionen gegen Russland verhängt. Sie begründete das ausdrücklich mit Putins mangelndem Willen, seinen Krieg gegen die Ukraine zu beenden. Trump erteilte zudem einem zuvor anvisierten baldigen Treffen mit Putin eine Absage – und verschob dieses auf unbestimmte Zeit.

Dmitrijew betonte nun bei CNN, dass das Treffen stattfinden werde, wenn auch „wahrscheinlich“ später. Putin selbst hatte zuvor bereits gesagt, dass Trump höchstwahrscheinlich von einer Verlegung des Treffens spreche.

Trump fordert von China Hilfe im Umgang mit Russland

US-Präsident Donald Trump hat von China Unterstützung im Umgang mit Russland gefordert. „Ich möchte, dass China uns in Bezug auf Russland aushilft“, sagte er Reportern an Bord der Air Force One. Einem Mitarbeiter der US-Regierung zufolge will Trump bei seinem für kommende Woche geplanten Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping ausschließlich über Handel, Exportkontrollen und Chinas Käufe von russischem Öl sprechen. „Von US-Seite besteht keine Absicht, über andere Themen zu diskutieren.“

Juri Auel

Kritische Lage für ukrainische Truppen um Pokrowsk 

Trotz Entlastungsangriffen hat sich die Lage der ukrainischen Truppen um die Städte Pokrowsk und Myrnohrad im ostukrainischen Donezker Gebiet einem Medienbericht zufolge weiter verschlechtert. „In Pokrowsk selbst sind soweit ich weiß 250 Russen, tatsächlich ist die Ziffer noch höher, denke ich“, sagte ein im Einsatz befindlicher Soldat dem ukrainischen Nachrichtenportal Ukrajinska Prawda. Dies sei durch Aussagen anderer Soldaten bestätigt worden. Ukrainische Positionen auf Karten seien teils nicht mehr existent oder nur mit verwundeten Soldaten besetzt. Ursache seien ein „katastrophaler“ Soldatenmangel und die russische Drohnendominanz.

Problematisch sei dadurch auch die Versorgung von isolierten Stellungen und die Evakuierung von Verwundeten. Ein Kontakt sei größtenteils nur noch mittels Funkgeräten möglich. Die Situation in Pokrowsk erschwert demnach auch die Logistik für das benachbarte Bergarbeiterstädtchen Myrnohrad. Auch dort seien russische Einheiten bereits im nördlichen Stadtgebiet präsent. Sollte Pokrowsk fallen, sei ein Rückzug aus Myrnohrad nicht mehr möglich.

Pokrowsk und Myrnohrad sind seit Monaten umkämpft und von einer Einschließung bedroht. Präsident Wolodimir Selenskij hatte im September von erfolgreichen Gegenangriffen berichtet. Die Erfolgsberichte wurden jedoch von Anfang an durch ukrainische Militärbeobachter angezweifelt. Dennoch informierte am Mittwoch das ukrainische Militär über die Rückeroberung des Dorfes Kutscheriw Jar nördlich von Myrnohrad und über 50 Gefangene. 

Juri Auel

Treffen in London: Koalition der Willigen müht sich in London um Fortschritte 

Mehr Waffen mit großer Reichweite und die Nutzung russischer Vermögenswerte zur Verteidigung der Ukraine: Der britische Premierminister Keir Starmer will das von Russland angegriffene Land vor dem Winter in eine möglichst starke Position bringen. Beim Treffen der sogenannten Koalition der Willigen in London versuchte er, die nur schleppend vorankommenden Bemühungen der Unterstützer Kiews in Schwung zu bringen.

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij war mit halbleeren Händen vom EU-Gipfel aus Brüssel nach London gereist. Die EU-Staaten konnten sich zunächst nicht auf eine Nutzung des eingefrorenen russischen Vermögens einigen. Eine Entscheidung darüber soll kurz vor Weihnachten fallen, wie EU-Ratspräsident António Costa mitteilte. Aufgrund erheblicher Bedenken des zentralen Akteurs Belgien bleibt es jedoch ohnehin fraglich, ob das Vorhaben umgesetzt werden kann.

Die EU-Staaten hätten diesbezüglich „einen sehr wichtigen Schritt nach vorne gemacht“, lobte Starmer bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Selenskij, Nato-Generalsekretär Mark Rutte, Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen und dem niederländischen Regierungschef Dick Schoof. Diese Fortschritte müssten nun „innerhalb eines kurzen Zeitrahmens Früchte tragen“, sagte er. 

Russischer Sondergesandter bestätigt Gespräche in den USA 

Der russische Sondergesandte und Präsidentenberater Kirill Dmitrijew bestätigt, sich in den USA zu Gesprächen aufzuhalten. Der Dialog zwischen den USA und Russland werde fortgesetzt, sagt der Sonderbeauftragte von Präsident Wladimir Putin der Nachrichtenagentur Reuters. "Mein Treffen war seit Längerem geplant, und die amerikanische Seite hat es trotz einer Reihe jüngster unfreundlicher Schritte nicht abgesagt." Wen der Sondergesandte trifft, sagt Dmitrijew nicht.

Vier Tote bei Sprengstoffanschlag in ukrainischem Bahnhof

Am Bahnhof Ovruch in der ukrainischen Region Schytomyr hat ein Mann während einer Ausweiskontrolle einen Sprengsatz gezündet. Dabei sind vier Menschen getötet und zwölf verletzt worden, teilte die Sprecherin des Innenministeriums, Mariana Reva, der Onlinezeitung Ukrajinska Prawda mit. Getötet wurden demnach eine Grenzbeamtin, zwei Passagiere und der mutmaßliche Täter selbst. Der 23-jährige Mann soll die Tat bei einer Befragung in einem Zug begangen haben. 

Der Verdächtige ist einem Sprecher der Grenzpolizei zufolge bereits bekannt gewesen. Er sei kürzlich beim Versuch festgenommen worden, das Land Richtung Westen zu verlassen. Die Hintergründe seiner Tat sind jedoch noch unklar.

Wegen der seit mehr als dreieinhalb Jahren andauernden russischen Invasion herrscht in der Ukraine Kriegsrecht. Männer im Alter zwischen 22 und 60 Jahren dürfen ohne Sondererlaubnis das Land nicht verlassen und können zur Landesverteidigung an der Front eingezogen werden. Immer wieder kommt es auch zu Gewalt durch Sicherheitskräfte bei der Mobilmachung, wenn Männer zum Kriegsdienst eingezogen werden. 

Reiche stellt Ukraine bei Besuch in Kiew weitere Hilfen in Aussicht

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche hat der Ukraine zusätzliche Hilfen in Aussicht gestellt. Bei einem Besuch in Kiew sagte die CDU-Politikerin zu Journalisten, Anfang Oktober seien rund 60 Prozent der Gasversorgung der Ukraine durch russische Angriffe zerstört worden. Das Ziel Russlands sei es offenbar, die Ukraine mürbe zu machen. „Wir werden helfen, die Energieinfrastruktur wieder aufzubauen.“ Deutschland stelle bereits ein Drittel von insgesamt 390 Millionen Euro für den Ukraine-Energiehilfsfonds bereit. Außerdem sei schon zugesagt, 30 Millionen Euro mehr in der Ukraine zu investieren. Diese Summe könne noch einmal erhöht werden.

Einem Sprecher zufolge geht es bei der Reise bis einschließlich Sonntag auch um den Ausbau der deutsch-ukrainischen Rüstungskooperation. Die CDU-Politikerin wird von einer Wirtschaftsdelegation begleitet. Neben politischen Gesprächen mit der Regierung in Kiew plant Reiche auch mehrere Unternehmensbesuche. Details dazu sind noch nicht bekannt.

Russland habe vor dem vierten Kriegswinter gerade seine Angriffe auf die ukrainische Energieversorgung verstärkt, sagte Reiche zudem einer Mitteilung des Ministeriums zufolge. Das gefährde die Strom- und Wärmeversorgung im Winter. „Das sind gezielte Angriffe Putins auf die Zivilbevölkerung. Beim Wiederaufbau und der Sicherung der Energieversorgung wird dringende Hilfe benötigt.“ Hier solle ausgelotet werden, ob im Rahmen der deutsch-ukrainischen Energiepartnerschaft noch konkreter geholfen werden könne. „Gleiches gilt für den Ausbau der Zusammenarbeit in der Verteidigungswirtschaft.“

Russland: Verletzte nach ukrainischem Drohnenangriff nahe Moskau

Bei einem Drohnenangriff auf die Region Moskau sind nach Angaben der örtlichen Behörden fünf Menschen verletzt worden, darunter ein Kind. In der Stadt Krasnogorsk sei eine Drohne in ein Apartment geflogen, erklärte Gouverneur Andrej Worobjow. Krasnogorsk liegt 20 Kilometer vom Zentrum der Hauptstadt entfernt.

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, die Luftabwehr habe in der Nacht 111 ukrainische Drohnen über 13 russischen Regionen abgefangen und zerstört. Der Großteil wurde demnach im Süden Russlands zum Absturz gebracht, allein 34 über dem Gebiet Rostow am Don, weitere 25 über Brjansk. Im Gebiet Moskau wurde eine Drohne abgeschossen.

EU verschiebt Entscheidung über eingefrorenes russisches Vermögen

Die EU-Staats- und Regierungschefs haben am Donnerstag auf dem EU-Gipfel in Brüssel die Entscheidung vertagt, der Ukraine einen 140-Milliarden-Euro-Kredit durch die Nutzung der in der EU eingefrorenen russischen Staatsvermögen zu geben. In den Schlussfolgerungen heißt es nur, dass die EU-Kommission möglichst schnell Optionen erarbeiten solle, über die man auf dem EU-Gipfel im Dezember beraten wolle. Vor allem der Ministerpräsident Belgiens, Bart De Wever, pochte auf Garantien der Partner. Bei der belgischen Firma Euroclear liegt das Gros des eingefrorenen Geldes.

Lesen Sie hier mehr zum EU-Gipfel in Brüssel:

Starmer fordert Waffen mit größerer Reichweite für die Ukraine

Der britische Premierminister Keir Starmer möchte die Verbündeten der Ukraine aufrufen, mehr Waffen mit großer Reichweite zu liefern. Das Land müsse vor dem Winter in eine möglichst starke Position gebracht werden, hieß es in einer Mitteilung der britischen Regierung vor einem Treffen der sogenannten Koalition der Willigen in London. Dazu gehöre, russisches Öl und Gas von den globalen Märkten zu verbannen, den Weg für die Nutzung russischer Vermögenswerte zur Verteidigung der Ukraine freizumachen und mehr Waffen mit großer Reichweite bereitzustellen.

Zu dem Treffen am Nachmittag im britischen Außenministerium werden neben Starmer der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij, Nato-Generalsekretär Mark Rutte sowie die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen und der niederländische Regierungschef Dick Schoof erwartet. Etwa 20 weitere Staats- und Regierungschefs wollen virtuell an der Sitzung teilnehmen, hieß es weiter.

Merz: Luftraumverletzung weitere Provokation Russlands

Bundeskanzler Friedrich Merz bezeichnet die russische Luftraumverletzung über Litauen als „nicht zufällig“ und als weitere Provokation Russlands. „Wir werden allerdings darauf auch, wie in den vergangenen Wochen, mit Augenmaß reagieren“, sagt er nach Ende des EU-Gipfels in Brüssel. Man werde die genauen Flugrouten auswerten. „Ich gehe davon aus, dass der Nato-Rat sich damit auch befassen wird.“

Die Staats- und Regierungschefs hatten bei dem Spitzentreffen über die weitere Unterstützung für die Ukraine beraten. Kurz zuvor war auch ein neues Paket mit Sanktionen gegen Moskau beschlossen worden.

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