Viele Angaben stammen von Konfliktparteien und lassen sich teilweise nicht unabhängig überprüfen. Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.
Wichtige Updates
Bericht: USA überwachen Waffenruhe mit Drohnen
Berichte: Hamas und andere palästinensische Gruppen wollen Technokraten-Komitee
USA erwägen Auflösung umstrittener GHF-Hilfsorganisation im Gazastreifen
Bundesregierung: Vorgehen der Knesset zu Westjordanland „grundfalsch“
Vance: USA gegen israelische Annexion des Westjordanlands
Übergabe toter Geiseln: Trump macht Hamas Druck
US-Präsident Donald Trump erhöht den Druck auf die islamistische Hamas, weitere tote Geiseln schnell auszuhändigen. „Die Hamas wird damit beginnen müssen, die Leichen der gestorbenen Geiseln, darunter zwei Amerikaner, schnell zurückzugeben“, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Andernfalls würden die anderen Länder, die an den Friedensbemühungen beteiligt sind, Maßnahmen ergreifen, drohte er.
Einige der Leichen seien schwer zu erreichen, andere könnte die Hamas jedoch jetzt zurückgeben. Aus irgendeinem Grund mache die Terrororganisation das nicht, fuhr Trump fort. „Vielleicht hat das mit ihrer Entwaffnung zu tun“, schrieb er, ohne das näher auszuführen. Seine Zusage, dass beide Seiten fair behandelt würden, gelte nur, wenn sie ihren Verpflichtungen nachkämen, mahnte Trump. „Mal sehen, was sie in den nächsten 48 Stunden tun werden. Ich beobachte das sehr genau.“ Die Hamas hatte im Rahmen des Waffenruhe-Abkommens bislang 15 tote Geiseln übergeben. Israelischen Angaben zufolge befinden sich aktuell noch die sterblichen Überreste von 13 Verschleppten im Gazastreifen.
Trump, der sich gerade auf dem Weg nach Malaysia befindet, stellte vor Journalisten an Bord der Regierungsmaschine Air Force One zudem einen baldigen Einsatz einer internationalen Friedenstruppe für den Gazastreifen in Aussicht. Der von der US-Regierung erarbeitete Plan für ein Ende des Gaza-Krieges sieht den Einsatz internationaler Soldaten zur Absicherung eines Friedens vor. Genauere Zeitangaben dazu machte Trump nun nicht - er sprach lediglich davon, dass dies „sehr bald“ passiere.
Brüchige Waffenruhe im Gazastreifen: Offenbar mehrere Verletzte Palästinenser
Trotz der herrschenden Waffenruhe im Gaza-Krieg hat es palästinensischen Angaben zufolge erneut Verletzte bei Zwischenfällen im Gazastreifen gegeben. So seien bei einem israelischen Luftangriff auf ein Fahrzeug in Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens am Abend vier Menschen verletzt worden, hieß es aus medizinischen Kreisen in dem Küstengebiet. Israels Armee bestätigte einen Angriff in der Stadt. Dieser habe Mitgliedern der Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) gegolten. Diese hätten einen Angriff auf israelische Soldaten geplant. Augenzeugen sagen der Nachrichtenagentur Reuters, ein Auto sei von einer Drohne angegriffen und in Brand gesetzt worden. Der Islamische Dschihad äußert sich zunächst nicht zu den Angaben.
Zuvor sei eine Person im Nordwesten der Stadt Rafah durch israelischen Beschuss schwer verletzt worden, hieß es aus Kreisen des nahe gelegenen Nasser-Krankenhauses. Die Gegend im Süden des Gazastreifens steht unter israelischer Militärkontrolle. Israels Armee sagte auf Anfrage, ihr sei ein solcher Vorfall nicht bekannt.
Laut dem Palästinensischen Roten Halbmond soll es auch zwei Verletzte bei einem israelischen Luftangriff auf ein Fahrzeug in dem Ort Bani Suhaila im Süden des Gazastreifens gegeben haben. Ein israelischer Militärsprecher sagte, ihm sei der Bericht bekannt, er könne einen solchen Vorfall in der Gegend aber nicht bestätigen.
Seit Inkrafttreten der Waffenruhe am 10. Oktober wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bislang 93 Palästinenser getötet. Die Angaben beider Seiten lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

Bericht: USA überwachen Waffenruhe mit Drohnen
Um die Einhaltung der Waffenruhe zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation Hamas zu überwachen, setzt das US-Militär einem Bericht zufolge seit Kurzem eigene Drohnen über dem Gazastreifen ein. Mit Einverständnis der Israelis würden Luftaufnahmen von Aktivitäten am Boden gemacht, schreibt die New York Times unter Berufung auf israelische und amerikanische Militärquellen.
Der Drohneneinsatz unterstützt demnach das mit Zivilisten und Militärvertretern besetzte Koordinationszentrum im Süden Israels, das seit vergangener Woche die Einhaltung der Waffenruhe kontrolliert und sich mit humanitärer und logistischer Hilfe für die Menschen im Gazastreifen befassen soll.
Die USA haben die Waffenruhe zusammen mit Katar und Ägypten vermittelt. Sie nehmen derzeit in der Region eine Koordinatorenrolle ein und sind der wichtigste Verbündete Israels. Der Zeitungsbericht legt allerdings nahe, dass sich die Amerikaner mithilfe der Drohnen lieber ein eigenes Bild der Lage machen wollen, anstatt sich primär auf die Erkenntnisse der Israelis zu stützen. Im Zuge des immer weiter eskalierten Gaza-Kriegs waren wiederholt Unstimmigkeiten zwischen den Regierungen der beiden Länder aufgetreten.
Berichte: Hamas und andere palästinensische Gruppen wollen Technokraten-Komitee
Die radikalislamische Hamas und andere palästinensische Gruppen sind Berichten zufolge bereit, den Gazastreifen von einem Technokraten-Komitee regieren zu lassen. Das berichten mehrere Medien, darunter die Times of Israel unter Berufung auf eine entsprechende Ankündigung der Hamas.
Die Zeitung schreibt jedoch, dies sei wohl keine allzu große neue Entwicklung. Die Hamas habe in der Vergangenheit mehrfach signalisiert, sie sei bereit, Macht abzugeben – sie habe jedoch stets offengelassen, ob sie auch ihre Waffen abgeben werde.
Dem Bericht zufolge ist weiterhin unklar, ob die Fatah-Partei von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in die Beratungen mit einbezogen wurde. Berichten zufolge soll Abbas den Beratungsprozess mit den anderen Gruppen abgelehnt haben, weil die Hamas Teil davon war.
USA erwägen Auflösung umstrittener GHF-Hilfsorganisation im Gazastreifen
Die USA wollen möglicherweise der umstrittenen Organisation Humanitarian Foundation (GHF) die Verteilung von Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen entziehen. Das geht aus einem Entwurf hervor, der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. Die GHF würde demnach vom Roten Halbmond der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Marokkos sowie von der evangelikalen christlichen Hilfsorganisation Samaritan's Purse abgelöst.
Zu den Kritikern der GHF gehören die Vereinten Nationen. Sie warfen der GHF eine unzureichende und parteiische Arbeit vor. Zudem seien Hunderte Palästinenser bei dem Versuch getötet worden, zu den GHF-Verteilzentren zu gelangen oder dort Hilfsgüter zu bekommen.
Nach dem Reuters vorliegenden Entwurf sollen zwölf bis 16 humanitäre Zentren unter der neuen Organisation eingerichtet werden. Diese sollen entlang der Linie entstehen, hinter der sich die israelischen Streitkräfte zurückgezogen haben. Die Zentren würden auch „freiwillige Versöhnungseinrichtungen“ umfassen, in denen Kämpfer ihre Waffen abgeben und dafür eine Amnestie erhalten können.
Es handele sich um eines von mehreren Konzepten, die geprüft würden, sagte ein US-Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte. Ein mit dem Plan vertrauter Vertreter einer Hilfsorganisation sagte, die Weitergabe des Dokuments sei verfrüht gewesen. Es spiegele keine Entscheidungen oder Richtlinien wider, sondern sei eher eine Option.
Bundesregierung: Vorgehen der Knesset zu Westjordanland „grundfalsch“
Nach den USA hat auch die Bundesregierung die Abstimmung im israelischen Parlament zur Vorbereitung einer faktischen Annexion des besetzten palästinensischen Westjordanlandes scharf kritisiert. „Die am Mittwoch erfolgten Abstimmungen in einer vorbereitenden Lesung der Knesset über Gesetzesentwürfe zur Annexion von Teilen des Westjordanlandes weisen in eine Richtung, die wir für grundfalsch halten“, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums. „Die Bundesregierung lehnt jede völkerrechtswidrige Annexion ab.“
In der aktuellen Phase sollten zudem alle Bemühungen darauf gerichtet sein, den gerade erst erreichten Waffenstillstand in Gaza nicht zu gefährden und den 20-Punkte-Plan vollumfänglich umzusetzen. Zuvor hatte auch US-Vizepräsident J. D. Vance den Schritt der Knesset scharf kritisiert.
Islamische Länder gegen Annexion des Westjordanlands
Die arabischen und islamischen Länder haben sich entschieden gegen eine Annexion des besetzten Westjordanlands durch Israel ausgesprochen. Solch ein Schritt sei ein eklatanter Verstoß gegen internationales Recht und Resolutionen des UN-Sicherheitsrats, heißt es in einer Erklärung der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC), der Arabischen Liga und weiterer Staaten. Israel habe keine Hoheit über die besetzten palästinensischen Gebiete.
Vance: USA gegen israelische Annexion des Westjordanlands
Vor seiner Abreise aus Israel hat sich US-Vizepräsident J. D. Vance klar gegen eine Annexion des besetzten Westjordanlands durch Israel ausgesprochen. „Wenn das ein politischer Stunt war, ist es ein sehr dummer“, sagte er über eine erste Abstimmung des israelischen Parlaments für entsprechende Pläne während seines Besuchs. Er habe sich davon persönlich beleidigt gefühlt. „Das Westjordanland wird nicht von Israel annektiert.“ Dies sei die unveränderte politische Linie der US-Regierung.
Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bezeichnete nach der Kritik von Vance die Abstimmung in einer Erklärung als „eine bewusste politische Provokation der Opposition“, um während des Israel-Besuchs des US-Vizepräsidenten „Zwietracht zu säen“. Zu der Abstimmung im Parlament hieß es: Die Gesetzesentwürfe seien von Oppositionsmitgliedern der Knesset eingebracht worden. Ohne die Unterstützung des Likud – der Partei von Netanjahu – würden diese Gesetzesentwürfe „wohl kaum durchkommen“.
Der Oppositionsvorstoß zur Annexion von Teilen des Westjordanlands hatte im israelischen Parlament am Mittwoch in einer vorläufigen Abstimmung überraschend eine Mehrheit bekommen – eine endgültige Annahme gilt aber als unwahrscheinlich. Ultrarechte Mitglieder der Regierung von Netanjahu machen sich seit Langem für eine Annexion des Westjordanlands stark.
Auch US-Präsident Donald Trump hatte betont, er werde es Israel nicht erlauben, sich das Westjordanland einzuverleiben. Die Palästinenser beanspruchen das Gebiet als Teil eines künftigen unabhängigen Staates.
WHO fordert von Israel Ausreiseerlaubnis für 15 000 Patienten
Die Weltgesundheitsorganisation hat von Israel die Ausreise von kranken und verletzten Menschen aus dem Gazastreifen verlangt. Rund 15 000 Patientinnen und Patienten warteten auf die Ausreiseerlaubnis für eine medizinische Behandlung außerhalb des Gaza-Streifens, erklärte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwochabend in Genf auf X.
Tedros rief alle aufnahmefähigen Länder dazu auf, den Menschen zu helfen. Die WHO habe seit Beginn der Waffenruhe die Ausreise von 41 Patienten und 145 Begleitpersonen aus dem Gazastreifen organisiert.
Israels Parlament stimmt erstem Schritt für mögliche Annexion von Westjordanland zu
In Israel hat ein Gesetzentwurf, der zur Annexion des Westjordanlands führen kann, die erste parlamentarische Hürde genommen. Die Vorlage zur Anwendung israelischen Rechts in dem besetzten Gebiet passierte die Abstimmung mit 25 zu 24 Stimmen. Es handelt sich um den ersten von vier notwendigen Schritten zur Verabschiedung des Gesetzes. Die Abstimmung fiel mit dem Besuch von US-Vizepräsident J. D. Vance in Israel zusammen. US-Präsident Donald Trump hatte erst einen Monat zuvor erklärt, er werde eine Annexion des Westjordanlands durch Israel nicht zulassen. Laut US-Außenminister Marco Rubio gefährdet die Entscheidung des israelischen Parlaments die Pläne zur Beendigung des Konflikts in Gaza.
Die Likud-Partei von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu unterstützte die Vorlage nicht, die von Abgeordneten außerhalb seiner Regierungskoalition eingebracht wurde. Einige Mitglieder aus Netanjahus Koalition stimmten jedoch für den Entwurf, darunter Vertreter der Partei Jüdische Kraft des Ministers für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, und der Fraktion Religiöser Zionismus von Finanzminister Bezalel Smotrich.
Das palästinensische Außenministerium kritisierte die Parlamentsentscheidung und bekräftigte, Israel werde keine Souveränität über palästinensisches Land erlangen. Die Hamas erklärte, die Abstimmung spiegele „das hässliche Gesicht der kolonialen Besatzung“ wider. Das Westjordanland wäre im Falle einer Zwei-Staaten-Lösung, die den seit Jahrzehnten andauernden Konflikt mit Israel beenden soll, eigentlich Bestandteil eines möglichen palästinensischen Staates.
Die Vereinten Nationen und die meisten Staaten betrachten das Westjordanland als besetztes Gebiet. Israel argumentiert, die im Krieg von 1967 eroberten Gebiete seien rechtlich nicht besetzt, da es sich um umstrittenes Land handele. Der höchste Gerichtshof der UN hatte 2024 geurteilt, dass die israelische Besetzung der palästinensischen Gebiete und die dortigen Siedlungen illegal seien. Netanjahu selbst hatte ein früheres Wahlversprechen zur Annexion 2020 zugunsten einer Normalisierung der Beziehungen zu den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain aufgegeben. Die Emirate warnten erst im vergangenen Monat, dass eine Annexion des Westjordanlands für sie eine rote Linie sei.
Weltgerichtshof: Israel muss Zivilisten im Gazastreifen versorgen
Israel muss nach einem Gutachten des Internationalen Gerichtshofes ausreichend humanitäre Hilfe in den Gazastreifen lassen und dafür auch mit dem UN-Hilfswerk für Palästinenser (UNRWA) zusammenarbeiten. Israel sei als Besatzungsmacht verpflichtet, für die Bevölkerung zu sorgen, heißt es in einem Rechtsgutachten des höchsten Gerichts der UN in Den Haag. Das Gutachten ist nicht bindend.
Israel untersagt dem UNRWA die Arbeit im Gazastreifen seit Januar.
Von März bis Mai hatte Israel grundsätzlich keine Hilfsgüter mehr in den Gazastreifen gelassen. Seit der fragilen Waffenruhe vom 10. Oktober lässt Israel zwar wieder Transporte in das abgeriegelte Küstengebiet. Nach Ansicht der Vereinten Nationen reicht dies jedoch bei Weitem nicht aus, um die notleidende Bevölkerung zu versorgen.
Israel habe seine Behauptung, eine beträchtliche Zahl von UNRWA-Mitarbeitern seien Mitglieder der militanten Hamas, nicht belegt, erklären die Richter.
Netanjahu deutet Ablehnung von türkischen Truppen in Gaza an
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt eine Beteiligung der Türkei an einer internationalen Sicherheitstruppe für den Gazastreifen nach dem Krieg offenbar ab. Auf die Frage nach einer möglichen Beteiligung türkischer Sicherheitskräfte sagte Netanjahu bei einem Treffen mit US-Vizepräsident J. D. Vance in Jerusalem: "Ich habe dazu eine sehr klare Meinung. Wollen Sie raten, welche?"
Die Türkei hatte angeboten, sich an einer internationalen Truppe zur Überwachung der von den USA vermittelten Waffenruhe zu beteiligen. Aus der Türkei gab es zunächst keine Reaktion auf die Aussage von Netanjahu. Vance hatte am Dienstag erklärt, die Türkei werde eine konstruktive Rolle spielen. Die USA würden Israel aber zu nichts zwingen, wenn es um ausländische Soldaten auf "ihrem Boden gehe".
Hamas wirft Israel Folter vor - Leichen von Palästinensern zurückgegeben
Weitere 54 Leichen getöteter Palästinenser sind im Rahmen des Waffenstillstandsabkommens von Israel freigegeben worden. Die Hamas und Israel hatten in dem von US-Präsident Donald Trump vermittelten Abkommen eine Rückgabe von 15 palästinensischen Leichen für jede Leiche einer israelischen Geisel aus dem Gazastreifen vereinbart.
An den jetzt zurückgegebenen Leichen seien „deutliche Spuren von Folter zu erkennen“, kritisierte das von der Hamas kontrollierte Regierungsmedienbüro in Gaza. Untersuchungen hätten ergeben, dass mehrere der Toten „durch Erhängen oder durch Schüsse aus nächster Nähe hingerichtet wurden“. Insgesamt seien bisher 165 Leichen zurückgegeben worden, von denen „die meisten der Folter und Hinrichtungen ausgesetzt waren“.
Die britische Zeitung The Guardian hatte am Montag unter Berufung auf Vertreter des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums in Gaza berichtet, mindestens 135 Palästinenser, deren verstümmelte Leichen Israel zurückgegeben habe, seien zuvor in dem Militärgefangenenlager Sde Teiman in der Nähe von Beerscheba festgehalten worden. Die Einrichtung war wegen der Haftbedingungen sowie wegen Vorwürfen der Gefangenenmisshandlung wiederholt kritisiert worden.
Von „schrecklichen Zuständen“ der von Israel zurückgegebenen palästinensischen Leichen sprach zuletzt auch die Menschenrechtsorganisation „Euro-Mediterranean Human Rights Monitor“ mit Sitz in Genf. Die Leichen wiesen deutliche Zeichen von Folter auf. Zahlreiche Leichen blieben zudem unidentifizierbar. Die Organisation forderte eine internationale Untersuchung.
Vance nach Treffen mit Netanjahu: Haben die Chance, Historisches zu erreichen
Die Umsetzung des US-Friedensplans zur Beendigung des Gaza-Kriegs bedeutet nach Aussage von US-Vizepräsident J. D. Vance noch viel Arbeit. „Vor uns liegt eine sehr schwierige Aufgabe“, sagte er nach einem Gespräch mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nach Angaben von dessen Büro. So müsse die Hamas entwaffnet und der Gazastreifen wieder aufgebaut werden. Er zeigte sich den Angaben zufolge aber optimistisch: „Ich denke, wir haben die Chance, etwas wirklich Historisches zu erreichen.“ Das Leben der Menschen im Gazastreifen müsse verbessert und zugleich müsse sichergestellt werden, dass die Hamas keine Bedrohung mehr für Israel darstellen könne, sagte der US-Vizepräsident weiter. Es gebe noch viel zu tun. „Wir freuen uns sehr darauf, gemeinsam am Friedensplan für Gaza zu arbeiten.“
Netanjahu betonte den Angaben zufolge, dass die „beispiellose“ Partnerschaft mit den Vereinigten Staaten den Nahen Osten verändere.
Umfrage: Mehrheit in den USA für Anerkennung Palästinas
Einer Umfrage zufolge sind die meisten US-Bürger dafür, dass die USA - der engste Verbündete Israels - einen palästinensischen Staat anerkennen. Die Erhebung von Reuters/Ipsos zeigt, dass der Widerstand von Präsident Donald Trump gegen einen solchen Schritt nicht mit der öffentlichen Meinung übereinstimmt. Der Umfrage zufolge befürworten 59 Prozent der Befragten die Anerkennung eines palästinensischen Staates durch die USA. 33 Prozent sind dagegen, die Übrigen sind unentschieden oder haben die Frage nicht beantwortet. Unter den Anhängern der Demokraten sind 80 Prozent für eine Anerkennung und 16 Prozent dagegen, unter den Republikanern sind 41 Prozent dafür und 53 Prozent dagegen.











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