Koudossou mal wieder auf dem Sprung?

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In der vergangenen Saison etablierte sich Henri Koudossou nach zwei Leihen im Bundesligakader des FC Augsburg, verlängerte seinen Vertrag bis 2028. Nun könnte der Außenverteidiger erneut auf Wanderschaft gehen.

Die nächste Leihe? Hier trägt Henri Koudossou (links) im Test gegen RW Essen noch das FCA-Trikot.

Die nächste Leihe? Hier trägt Henri Koudossou (links) im Test gegen RW Essen noch das FCA-Trikot. IMAGO/DeFodi Images

Gewöhnlich ist die Story des 25-jährigen, gebürtigen Münchners nicht. 2020, kurz vor seinem 21. Geburtstag, wechselt Koudossou vom SV Pullach zum FCA, spielt dort in der 2. Mannschaft, lässt sich zu Austria Lustenau nach Österreich und in die Niederlande zu ADO Den Haag ausleihen. Die Bundesliga? Gefühlt ganz weit weg.

Das ändert sich, als er im vergangenen Sommer aus Den Haag nach Augsburg zurückkehrt und sich endlich einen festen Platz im Profikader erobert. Das Debüt feiert er am 3. Spieltag beim 3:1 gegen St. Pauli, insgesamt bringt es Koudossou auf 21 Einsätze in der Liga und zwei im DFB-Pokal. Meistens rechts auf der Schiene, manchmal auch links.

Zwar führt rechts kein Weg an Marius Wolf vorbei, doch nicht wenige Beobachter meinen, dass sich Koudossou leistungsmäßig nicht vor dem ehemaligen Dortmunder verstecken müsse. Links ist Dimitrios Giannoulis gesetzt, verlässlicher als der Däne Mads Pedersen ist Koudossou allemal. Wie auch immer: Der lange Aufbau hat sich gelohnt, einer aus dem eigenen Nachwuchs es gepackt.

Es geht um Spielzeit - Entscheidung offen

Zur Belohnung: Eine Vertragsverlängerung bis 2028. Allerdings könnte es nun zur dritten Leihe in Koudossous Karriere kommen, der 1. FC Nürnberg und der FC Magdeburg aus der 2. Liga bekunden ernsthaftes Interesse. Eine Entscheidung ist allerdings noch nicht gefallen. Entscheidend wird sein, wo der Profi die beste Aussicht auf Spielzeit und Weiterentwicklung bekommt.

Das kann in Augsburg sein - oder woanders. Die FCA-Verantwortlichen betrachten den Fall anders als bei Mert Kömür und Noahkai Banks, die beide ebenfalls aus dem eigenen Nachwuchs stammen, aber wesentlich jünger sind als Koudossou. Kömür ist 20 Jahre alt, Banks gar erst 18. Sie sollen beim FCA reifen und immer wieder Einsätze in der Liga erhalten.

Sollten die Beteiligten zu der Entscheidung kommen, dass Koudossou andernorts besser aufgehoben ist, stellt sich die Frage nach einem Ersatz auf dem Transfermarkt. Wobei dies wiederum davon abhängt, welche taktische Ausrichtung die Schienenspieler bei Sandro Wagner haben. Sind diese eher offensiv ausgerichtet, bietet der Kader genügend Optionen (Saad, Dong), defensiv müsste wohl eher nachgelegt werden.

Frank Linkesch

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