Es ist kaum erstaunlich, dass ein Essay über die Abspielgeräte, die seit dem späten neunzehnten Jahrhundert die Musikwiedergabe erneuern, stets auch Autobiographisches erzählt. Auch Konrad Paul Liessmann, emeritierter Philosophieprofessor aus Wien, erzählt die Kulturgeschichte des Plattenspielers mit vielen eigenen Erinnerungen. Am Anfang skizziert er das Bild des Vaters, der die neue Apparatur umständlich in der Küche auf- und auch wieder abbauen muss. Die erste Single in der Sammlung des Sohnes: von den Beatles. Anderes musste er von „begüterteren“ Mitschülern ausleihen und rasch hören, wenn die Übungsschallplatte aus dem Englischunterricht zu Ende gespielt war. Doch die universitären Vaterfiguren waren wenig erfreut. Besonders Theodor W.Adorno schimpfte lange gegen das Gerät, das der bürgerlichen Familie das Musizieren austrieb und sie passiv vor der Maschine versammelte.