Konklave: US-Amerikaner Robert Prevost ist Papst Leo XIV.

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Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd und KNA.

Wichtige Updates

Papst betont die Bedeutung von Frieden

Wie ein Gewählter zum Papst wird

Weißer Rauch über dem Vatikan: Neuer Papst gewählt

Kardinaldekan Re hofft auf weißen Rauch diesen Abend

Kassian Stroh

Robert Francis Prevost als Papst gewählt

Der US-Amerikaner Robert Francis Prevost ist das neue Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche. Dies hat Dominique Kardinal Mamberti auf dem Balkon über dem Haupteingang des Petersdoms verkündet. Er werde künftig den Namen Leo XIV. tragen. 

Prevost ist 69 Jahre alt und war bisher der Präfekt der Vatikanbehörde für Bischöfe, quasi der Personalabteilung der Weltkirche, die auch für die Bischofsernennungen zuständig ist. In Prevost ist somit wieder einmal ein Kurienkardinal zum Pontifex bestimmt worden. Prevost ist der erste US-Amerikaner in diesem Amt. Er gehört dem Augustinerorden an und lebte auch lange in Peru.

Carina Seeburg

Erster US-Amerikaner: Papst Leo XIV. ist ein Kenner der Weltkirche

Genau 150 Jahre nach ihrem ersten Kardinal haben die USA nun auch ihren ersten Papst. Robert Prevost ist ein echter Kenner der Weltkirche - und beriet einst mit den deutschen Bischöfen über Reformen in der Kirche. Mit Papst Leo XIV., mit bürgerlichem Namen Robert Francis Prevost, hat die katholische Kirche erstmals ein Oberhaupt mit US-amerikanischem Pass.

Der am 14. September 1955 in Chicago geborene Kirchenmann gilt als menschennah, diplomatisch, pragmatisch und geschätzt bei progressiven wie konservativen Kirchenvertretern, ebenso bei seinen Mitarbeitern. Internationale Erfahrung sammelte er nicht erst durch seine letzte Position in der Kurie. 1977 trat er dem Augustinerorden bei und wurde zum Studium des Kirchenrechts nach Rom geschickt. Anschließend entsandte ihn sein Orden als Missionar nach Peru. Bis Anfang der 2000er Jahre wechselte er zwischen verschiedenen Positionen in den USA und Peru; war hauptsächlich in der Ausbildung junger Ordensmänner tätig. Spanisch und Italienisch spricht er mit einem leichten englischen Akzent. 2002 wählte ihn der Augustinerorden zu seinem weltweiten Leiter. Für zwei Amtszeiten ging Prevost nach Rom.

In der Generalkurie seines Ordens nahe dem Vatikan lebt der 69-jährige US-Amerikaner seit seiner erneuten Rückkehr nach Rom Anfang 2023. Zuvor leitete er das Bistum Chiclayo in Peru, war zweiter Vizepräsident der kirchenpolitisch polarisierten Peruanischen Bischofskonferenz.

Über Peru nach Rom: In dem südamerikanischen Land lernte ihn Papst Franziskus kennen, der ihn schließlich als Leiter der Bischofsbehörde in den Vatikan holte und zum Kardinal machte. Zugleich war Prevost auch Präsident der Päpstlichen Lateinamerika-Kommission.

Nun muss Leo XIV. nicht nur einen weltweit organisierten Orden, sondern die gesamte katholische Weltkirche mit ihren 1,4 Milliarden Mitgliedern leiten. Den Weg seines Vorgängers in Richtung einer Kirche mit mehr Teilhabe aller Gläubigen dürfte er weitergehen.

Annette Reuther

Trump: "Was für eine große Ehre für unser Land"

US-Präsident Donald Trump freut sich über die "große Ehre", dass der neue Papst der erste US-Amerikaner auf dem Heiligen Stuhl ist und bringt schon ein erstes Treffen ins Spiel. "Ich freue mich darauf, Papst Leo XIV. zu treffen. Es wird ein sehr bedeutsamer Moment sein!", schrieb er auf seiner Plattform Truth Social

Katja Guttmann

Merz gratuliert neuem Papst: „Anker für Gerechtigkeit und Versöhnung“

Sie starten nahezu gleichzeitig in ihr Amt: der neue Bundeskanzler Friedrich Merz und der neue Papst. Friedrich Merz ist auch einer der Ersten, der Leo XIV. gratuliert hat. „Durch Ihr Amt geben Sie in diesen Zeiten großer Herausforderungen Millionen Gläubigen weltweit Hoffnung und Orientierung“, erklärte Merz unmittelbar nach der Verkündung des Namens des neuen Oberhaupts der katholischen Kirche am Donnerstagabend. Der Papst sei „Anker für Gerechtigkeit und Versöhnung“, sagte der Katholik Merz. „In Deutschland blicken die Menschen mit Zuversicht und positiver Erwartung auf Ihr Pontifikat.“ Er wünsche „viel Kraft, Gesundheit und Gottes Segen“.

Kassian Stroh

Papst betont die Bedeutung von Frieden

„Der Friede sei mit euch allen“ – mit diesen Worten hat der neue Papst sich an seine Kirche und die Menschen auf dem Petersplatz gewandt. „Ich hoffe, dass dieser Friedensgruß alle Völker und alle Menschen erreicht.“ Es sei „ein unbewaffneter und entwaffnender Friede“. An die Menschen appellierte Leo XIV.: „Helft euch auch untereinander, Brücken zu bauen“ – durch Dialog, durch Treffen, durch Miteinandersein. Er wünsche sich ein „einig Volk in Frieden“.

Zweimal erwähnte Leo XIV. seinen Vorgänger, Papst Franziskus, und dankte ihm, was die Menge auf dem Platz jeweils mit Applaus quittierte. Er wolle eine „synodale Kirche“, die „Fürsorge sucht und an der Seite der Leidenden“ steht. Gegen Ende seiner Rede grüßte er auf Spanisch sein früheres Bistum Chiclayo in Peru. Dort habe er ein gläubiges Volk erlebt, das seinen Bischof auf dem gemeinsamen Weg begleitet habe. Prevost war von 2014 bis 2023 Bischof in dem südamerikanischen Land. Zum Schluss seiner kurzen Ansprache betete der Papst ein Ave-Maria, bevor er den Segen „Urbi et Orbi“ („der Stadt und dem ganzen Erdkreis“) spendete.

Anders als Franziskus, der nach der Wahl nur in seiner weißen Soutane auf die Loggia trat, trug Leo XIV. wie auch die Päpste zuvor die Mozetta, einen prunkvollen Schulterumhang, sowie die päpstliche Stola. 

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