Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd und KNA.
Wichtige Updates
Das Tor ist zu – und das ist der Schlüssel zur Sixtinischen Kapelle
Zehn Namen – ist der neue Papst darunter?
Merkel wünscht sich menschennahen Papst wie Franziskus
Die Predigt erinnert die Kardinäle an ihre Verantwortung
Alles blickt auf den Schornstein
Der erste Wahlgang in der Sixtinischen Kapelle läuft. Das erste Rauchzeichen aus dem Schornstein der Kapelle wird gegen 19 Uhr erwartet. Zur Erinnerung: schwarzer Rauch - kein Papst. Weißer Rauch - neuer Papst gefunden. Zweite Option wäre eine riesige Überraschung. Aber im Vatikan weiß man nie.
Diese Möwe hat jedenfalls den besten Blick auf den berühmtesten Schornstein der Welt:
Das Tor ist zu – und das ist der Schlüssel zur Sixtinischen Kapelle
In der Kapelle sind die Kardinäle nun unter sich, das Tor ist geschlossen. Diego Giovanni Ravelli, der päpstliche Zeremonienmeister, hat dies mit Wucht und somit gut hörbar getan. Nun ist das Konklave ein echtes Konklave.
Das aus dem Lateinischen stammende Wort lässt sich übersetzen mit „Mit dem Schlüssel“. Denn die Kardinäle sitzen hinter verschlossenem Tor in der Sixtinischen Kapelle. Und dieser eine Schlüssel (es gibt von ihm nach Angaben des offiziellen Nachrichtenportals „Vatican News“ tatsächlich keine Kopie) ist nun der wichtigste im Kirchenstaat: Mit ihm lässt sich das Tor öffnen und schließen. Geschmiedet wurde er im Jahr 1870. Üblicherweise wird er in einem versiegelten Briefumschlag in einem speziell gesicherten Tresor mit Klimaanlage aufbewahrt – so soll das wertvolle Stück vor Rost geschützt werden.
Heilige, Märtyrer und Journalisten
Zur Papstwahl lagern auch Fotografen, Reporter und andere Medienleute aus aller Welt am Petersplatz, alle warten auf Rauchzeichen. Dabei bieten die Heiligen- und Märtyrer-Statuen, die um den Petersplatz stehen, guten Schutz. Fotografinnen der Nachrichtenagentur Reuters haben die Stimmung hübsch festgehalten.
Die Papstwähler in Zahlen
252 Kardinäle gibt es auf der Welt. Einen neuen Papst wählen dürfen aber nur diejenigen, die ihren 80. Geburtstag noch nicht gefeiert haben. Zwei von ihnen haben aus gesundheitlichen Gründen ihre Teilnahme abgesagt – somit ziehen nun 133 Kardinäle in die Sixtinische Kapelle. Aber wer sind sie? Eine Statistik:
- 100 Prozent sind Männer, katholisch und unverheiratet. Und sie sind verhältnismäßig alte Männer: 56 der Kardinäle im Konklave sind 75 Jahre oder älter, 15 sind unter 60. Im Durchschnitt sind die Papstwähler gut 70 Jahre alt.
- Die meisten kommen aus Europa, nämlich 54, und davon wiederum ist die Gruppe der Italiener am größten – sie stellen 17 Papstwähler. Dieses Ungleichgewicht gab es schon immer, früher war es aber viel krasser. In den vergangenen Jahren haben die Päpste das Kardinalskollegium durch ihre Ernennungen deutlich internationalisiert.
- Da der Papst in der Entscheidung, wen er zum Kardinal ernennt, frei ist, kann er indirekt also auch die Wahl seines Nachfolgers bestimmen. Franziskus hat in den zwölf Jahren seines Pontifikats 108 der 133 Kardinäle ernannt, die jetzt wählen werden. Nur fünf wurden noch von Papst Johannes Paul II. ernannt, der Rest von Benedikt XVI.
- Eine Besonderheit von Franziskus: Er gehörte dem Orden der Jesuiten an – und er ernannte auch verhältnismäßig viele Ordensmänner zu Kardinälen. Unter den 133 sind es 33, wie das Portal katholisch.de errechnet hat. Der am stärksten vertretene Orden sind die Salesianer Don Boscos mit fünf Konklave-Teilnehmern, gefolgt von den Jesuiten und den Franziskanern mit jeweils vier.
- Aus Deutschland sind drei Papstwähler dabei: der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki, der Erzbischof von München-Freising, Reinhard Marx, und der ehemalige Chef der Glaubenskongregation, Gerhard Ludwig Müller
Kardinäle schwören Eid zur Verschwiegenheit
Damit die Kardinäle, die durchaus auch zur Geschwätzigkeit neigen können, das absolute Geheimnis des Konklaves hüten, müssen sie einen Eid sprechen. Sie müssen „versprechen“ und „schwören“, dass sie äußerst gewissenhaft das Geheimnis der Wahl wahren, sagt Kardinal Pietro Parolin, der das Konklave leitet, nach dem Einzug der Kirchenmänner in die Sixtinische Kapelle. „Dieses Geheimnis ist in keiner Weise zu verletzen.“ Außerdem schwören die Kardinäle, sich an die Vorschriften des Konklaves zu halten und es nicht zu dulden, sollte sich jemand von außen einmischen. Wer gegen die Verschwiegenheit verstößt, riskiert die Exkommunikation.