Königsdörffer: Statt Verlängerung nun vor dem Abflug

Vor dem Abschied: HSV-Angreifer Ransford Königsdörffer. IMAGO/Oliver Ruhnke

Beim XXXL-Test am Samstagnachmittag in Freiburg (1:5) über zweimal 70 Minuten fehlte Ransford-Yeboah Königsdörffer wie der an einer Sprunggelenkverletzung laborierende Jean-Luc Dompé im Kader - offiziell aus Gründen der Belastungssteuerung. Am Samstagabend berichtete der französische RMC-Reporter Fabrice Hawkins auf "X" von einem möglichen anderen Grund: Der gebürtige Berliner soll einig mit OGC Nizza sein und könnte in der Champions-League-Qualifikation antreten.

Der Aufstiegsheld startete als Stürmer Nummer 1

HSV-Trainer Merlin Polzin hatte Königsdörffer in den bisherigen Härtetests vor Freiburg stets von Anfang an gebracht, weil er den sprintstarken Angreifer für die Anforderungen, die die Bundesliga stellt, als ideale Besetzung angesehen hatte. Parallel dazu war Sportvorstand Stefan Kuntz seit Wochen darum bemüht, den noch bis 2026 gültigen Vertrag des Ex-Dresdners zu verlängern. Zu Beginn der Gespräche ging es der Spielerseite vor allem darum, den sportlichen Stellenwert auszuloten, zuletzt hakte eine Einigung an den unterschiedlichen finanziellen Vorstellungen.

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Königsdörffer hatte in der zurückliegenden Spielzeit, seiner dritten in Hamburg, einen entscheidenden Entwicklungssprung gemacht und mit 14 Saisontoren nicht nur die beste Saison seiner bisherigen Profikarriere absolviert, sondern auch entscheidenden Anteil am Aufstieg gehabt - nun ist nach Reis (wollte zu Club Brügge) und Selke (bekam keinen neuen Vertrag, jetzt Basaksehir) der nächste Aufstiegs-Held vor dem Absprung.

Klar ist: Königsdörffer ist mit 23 Jahren und angesichts seiner jüngsten Entwicklung der wertvollste Profi im Hamburger Aufgebot. Zwischen sechs und sieben Millionen Euro sollen sich die Ablöseforderungen der Hanseaten belaufen. Aber was bedeutet ein möglicher Verlust sportlich?

Robert Glatzel hatte Königsdörffer in der Stürmer-Hierarchie zuletzt überholt, mit Yussuf Poulsen wurde von RB Leipzig ein hochdekorierter zentraler Angreifer neu verpflichtet. Der Däne hatte am Samstag im Breisgau nach behutsamem Aufbau in Abwesenheit Königsdörffers erstmals von Beginn an gespielt und sein erstes Tor für den HSV erzielt. Künftig muss es aller Voraussicht nach immer ohne den Deutsch-Ghanaer gehen.

Sebastian Wolff