Kommunikation mit dem Arzt: TI-Messenger TIM startet für gesetzlich Versicherte

vor 13 Stunden 1

Für alle gesetzlich Versicherten soll ab Dienstag der TI-Messenger (TIM) verfügbar sein. Dabei handelt es sich um einen auf dem Matrix-Protokoll basierenden Messenger, der Ärzte, medizinisches Fachpersonal, Krankenkassen und jetzt auch Versicherte miteinander vernetzt. Krankenkassen wie der Techniker oder die AOK wollen TIM in der jeweiligen App für die elektronische Patientenakte (ePA) zugänglich machen. Bei der Barmer etwa soll die neue Funktion in der eCare-App unter "Chats mit Praxen" zu finden sein, wie die Kasse auf Nachfrage von heise online erklärte.

Über TIM könnten dann beispielsweise auch datenschutzkonform Termine vereinbart, Rückfragen geklärt oder wichtige Informationen übermittelt werden. Leistungserbringer sollen zudem selbst entscheiden, wer sie über den TI-Messenger kontaktieren darf. Auch der Austausch medizinischer Dokumente wie Entlassbriefe oder Röntgenbilder ist über TIM Ende-zu-Ende-verschlüsselt angedacht. Für die Zukunft sind für TIM weitere Funktionen geplant, beispielsweise Videotelefonie und Gruppengespräche. Wie groß der Funktionsumfang zum Start tatsächlich ist, wird sich zeigen.

Wahrscheinlich werden nicht alle Versicherten über TIM mit ihrem Arzt chatten können, worauf beispielsweise auch die BKK Linde ihre Versicherten hinweist. Voraussetzung ist neben der ePA-App auch, dass die Arztpraxis über die notwendige technische Ausstattung — etwa das ePA-Modul — verfügt und aktiv an TIM teilnimmt.

Die Einführung des TI-Messengers (TIM) wurde mehrfach verschoben; ursprünglich war der Start für Versicherte im Januar 2025 geplant. Im Vergleich zu Fax, Telefon oder E-Mail ist die Kommunikation mit TIM schneller, strukturierter und sicherer. TIM ergänzt die bestehende KIM-Kommunikation, ersetzt sie aber nicht.

In Praxen und Kliniken, vor allem in den Modellregionen, wird TIM bereits aktiv genutzt. Anfang April 2024 erhielt der erste TI-Messenger eine Zulassung für TIM, anschließend folgten weitere und TIM wurde in den Modellregionen getestet. Auch der Start von TIM für Ärzte war eigentlich bereits für 2023 geplant. Laut Markus Habetha, Projektleiter in der Modellregion Hamburg, zeigte die Pilotphase, dass TIM besonders bei der täglichen Abstimmung zwischen Hausarzt, Pflege, Apotheke und Facharzt Vorteile bietet.

(mack)

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