Katerstimmung in Mainz: Diese Negativrekorde drohen dem FSV

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Das Pokalspiel gegen Stuttgart sollte als Stimmungsaufheller dienen, stattdessen vergrößerte es die Tristesse in Mainz. Die Rheinhessen benötigen nun dringend ein Erfolgserlebnis in der Liga. Sonst drohen ungewollte Rekorde.

Der Mainzer Coach Bo Henriksen braucht dringend Erfolgserlebnisse.

Der Mainzer Coach Bo Henriksen braucht dringend Erfolgserlebnisse. IMAGO/Sven Simon

Im Frühjahr herrschte in der Karnevalshochburg Mainz auch weit nach Aschermittwoch noch ausgelassene Feierlaune. Der FSV verlängerte die fünfte Jahreszeit mit Siegen gegen St. Pauli (2:0), in Leipzig (2:1) und Gladbach (3:1) und kletterte auf den dritten Platz. Doch auf die Hochstimmung folgte der Kater.

Conference League statt Champions League

An den letzten neun Spieltagen der Vorsaison holten die Rheinhessen nur noch einen Sieg. Die Champions-League-Träume der Mainzer platzten wie mit Konfetti gefüllte Luftballons zur Fastnacht. Am Ende qualifizierte sich das Team mit Ach und Krach immerhin noch für die Conference League.

Unterm Strich natürlich ein Erfolg - doch wer auf eine Stabilisierung in der neuen Spielzeit hoffte, wurde ernüchtert. Statt erneut die internationalen Plätze anzugreifen, steckt das Team im Abstiegskampf.

Seit neun Heimspielen sieglos

Insbesondere im eigenen Stadion enttäuschte die Elf von Bo Henriksen in jüngerer Vergangenheit regelmäßig. Saisonübergreifend wartet der FSV seit neun Heimspielen auf einen Dreier. Eine solche Durststrecke hatte das Team im Oberhaus zuvor nur in der Hinrunde 2020/21. Zwei Trainer wurden damals verschlissen.

Der Start der Serie - ein 1:4 gegen den VfB Stuttgart am 2. Spieltag - kostete Achim Beierlorzer den Job. Dann stolperte Jan-Moritz Lichte über sechs sieglose Heimspiele, ehe Bo Svensson nach zwei weiteren Heimpleiten den Bock mit einem 3:1 gegen RB Leipzig beim Rückrundenauftakt umstoßen konnte. Sollte der FSV nun am Samstag gegen Bremen nicht dreifach punkten, wäre ein neuer Vereins-Negativrekord perfekt.

In den vergangenen acht Heimspielen mussten die Mainzer zudem stets einem Rückstand hinterherlaufen. Auch einen solchen Negativlauf gab es in der Bundesliga-Geschichte des FSV zuvor nur einmal: von September 2019 bis Februar 2020. Auch in dieser Statistik droht dem Klub ein Novum.

Sorgt Werder erneut für die fünfte Heimpleite?

Während in den letzten vier Heimspielen der Vorsaison trotz der Rückstande immerhin noch jeweils ein Zähler heraussprang, gingen in dieser Spielzeit sämtliche Punkte an die vier Gastmannschaften in der Mewa-Arena. Den Mainzern ist die Widerstandsfähigkeit abhandengekommen.

Mit einer weiteren Pleite wäre auch der Vereins-Negativrekord von fünf Heimniederlagen in Serie eingestellt, der aus der Saison 2011/12 datiert. Damals sorgte der kommende Gegner aus Bremen für den fünften Streich. Claudio Pizarro, Aaron Hunt und Sebastian Prödl hatten die Mainzer Führung gedreht, für die der heutige Sportdirektor Niko Bungert verantwortlich war.

Die nächsten Gegner von Mainz 05

Auf den Spuren von Tasmania und Hansa?

Bis zum Liga-Rekord ist es allerdings noch ein Stück. 1965/66 verlor Tasmania Berlin zu Hause acht Partien hintereinander ebenso wie Hansa Rostock zum Start in die Saison 2004/05. Erst am 17. Spieltag glückte den Mecklenburgern damals beim 1:1 gegen Dortmund der erste Punktgewinn im Ostseestadion. Damit sind sie die einzige Mannschaft, die in der Bundesliga-Historie ab Saisonbeginn länger auf den ersten Zähler vor eigenem Publikum warten musste als die 05er.

Auf diesen Spuren will Henriksen gewiss nicht wandeln. Am liebsten will der FSV-Coach, der am Faschingsdienstag vor 20 Monaten sein Amt bei den Rheinhessen antrat, schon am Samstag wieder die Mainzer feiern sehen. Und nicht erst zehn Tage später, wenn um 11.11 Uhr die Fastnachtszeit eingeläutet wird.

usc

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