Jetzt löst Atubolu sogar Neuer ab

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Die Strapazen des EM-Halbfinaleinzugs wirken nach: Stehen gegen Frankreich Änderungen in der deutschen Startelf bevor? Keeper Noah Atubolu steht indes vor einem U-21-Meilenstein.

 Keeper Noah Atubolu.

Kann am Mittwoch Manuel Neuers U-21-Rekord einstellen: Keeper Noah Atubolu. IMAGO/AFLOSPORT

Von der U-21-EM in der Slowakei berichten Tim Lüddecke und Michael Pfeifer 

"Viel Schlaf war es nicht", der der deutschen U-21-Nationalmannschaft in der Nacht zum Montag geblieben sei. DFB-Coach Antonio Di Salvo berichtete, dass man im Anschluss an den 3:2-Sieg nach Verlängerung im EM-Viertelfinale gegen Italien erst um "halb drei" im Hotel eingekehrt sei.

Der Montag galt dann der Regeneration und der Abreise ins rund 400 Kilometer entfernte Košice, wo die deutsche Mannschaft am Mittwoch im Halbfinale (21 Uhr, LIVE! beim kicker) auf Frankreich trifft. Vor dem Abschlusstraining am Dienstagnachmittag stand für Di Salvo indes noch nicht fest, inwieweit ihn dafür auch der komplette Kader zur Verfügung stehen wird.

Die angeschlagenen Max Rosenfelder und Kapitän Eric Martel absolvierten zumindest die Anfangsviertelstunde der lockeren Einheit mit; eine strukturelle Verletzung liegt immerhin nicht vor, wie Di Salvo sagte: "Es ist nichts kaputt, aber sie spüren halt die Stellen noch und es ist jetzt auch noch keine 48 Stunden her. Deswegen muss man regenerieren."

Di Salvo: "Ich brauche die finale Rückmeldung"

Und dann gibt es ja noch ein paar Spieler, die durchgespielt haben und laut dem 46-Jährigen am späten Sonntagabend "15 Kilometer auf dem Tacho" hatten. Ob er im Sinne der Frische somit Änderungen in seiner Startelf vornimmt, die bis aufs dritte Gruppenspiel dreimal in diesem Turnier dieselbe war, ließ er entsprechend offen: "Dafür brauche ich eine finale Rückmeldung der Spieler."

Für Stammkeeper Noah Atubolu steht unterdessen eine in mehrfacher Hinsicht besondere Partie bevor. Denn der Schlussmann wird gegen die Franzosen keinen geringeren als Manuel Neuer als Rekordtorhüter der deutschen U 21-Nationalelf ablösen.

Wie sein Vorgänger Neuer, der 2009 in Schweden unter Trainer Horst Hrubesch den EM-Titel mit der U 21 gewann, hat auch Atubolu derzeit 20 Einsätze in der U 21 auf seinem Konto und wird mit dem 21. an dem langjährigen A-Nationalkeeper vorbeiziehen. "Das wusste ich gar nicht, aber das freut mich sehr", wurde der Freiburger am Tag vor der Partie überrascht.

Atubolus Ritual und die starke Elfmeterquote

Zudem wird Atubolu am Mittwoch auch auf einen Klubkollegen treffen, der beim SC sogar sein Kabinennachbar ist: Killiann Sildillia. "Wir haben sowieso immer Kontakt, nicht nur während des Turniers, weil wir befreundet sind und uns gut verstehen, wir sitzen auch in der Kabine nebeneinander", verrät Atubolu, der allerdings keine Wette mit dem Kumpel laufen hat: "Wir freuen uns einfach, dass wir gegeneinander spielen."

Übrigens ist die Nummer 1 der U 21 auch für die K.-o.-Spiele bestens präpariert. Wie vor jedem Spiel setzt er auf ein nagelneues Paar Handschuhe, "die kleben einfach besser", so Atubolu, der auch im Hinblick auf ein mögliches Elfmeterschießen mit einer starken Quote und breiter Brust ins Rennen geht. Insgesamt sieben Strafstößen sah sich der Freiburger bislang in der Bundesliga gegenüber, die ersten drei waren drin, aber die jüngsten vier Strafstöße konnte der 23-Jährige allesamt abwehren.

So weit wollen es die Mannen von Trainer Di Salvo aber erst gar nicht kommen lassen und nach dem anstrengenden Viertelfinale im Idealfall in der regulären Spielzeit ins Finale einziehen und das gesetzte Minimalziel klarmachen. "Bratislava ist das Ziel und da wollen wir hin."

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