Fall Jeffrey Epstein Akten zeigen möglichen Austausch zwischen Ex-Prinz Andrew und Ghislaine Maxwell
Was verraten die neuen Epstein-Dokumente über die Beziehung von Andrew Mountbatten-Windsor zu Ghislaine Maxwell? Belege für Straftaten finden sich nicht, dennoch rückt der in Ungnade gefallene Bruder des Königs erneut in ein denkbar schlechtes Licht.
24.12.2025, 12.52 Uhr
Andrew Mountbatten-Windsor
Foto: Olivier Matthys / AP / dpaAutomatisch erstellt mit KI. Mehr Informationen dazu hier.
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Die neu veröffentlichten Akten im Fall Jeffrey Epstein könnten Andrew Mountbatten-Windsor erneut belasten.
Britische Medien berichten unter anderem, die Unterlagen legten nahe, dass Epsteins verurteilte Komplizin Ghislaine Maxwell versuchte, »intelligente, schöne und unterhaltsame« Mädchen oder Frauen für Andrew während einer Peru-Reise zu organisieren. Konkrete Hinweise auf Straftaten während dieses Südamerika-Trips im Jahr 2002 gibt es nicht. Auch ist nicht eindeutig belegt, dass es sich bei den Hinweisen um Andrew handelt, laut BBC , »Guardian« und »The Times« gibt es jedoch Hinweise darauf, dass er hinter einer Person, die als »unsichtbarer Mann« bezeichnet wird, steckt.
Maxwell schrieb damals laut »The Times« an einen Mann namens Juan Esteban Ganoza, der als Reiseleiter in Peru fungieren sollte: »Ich habe Andrew gerade deine Telefonnummer gegeben« und weiter »ein paar zweibeinige Sehenswürdigkeiten (sprich: intelligent, hübsch, lustig und aus guten Familien) und er wird sehr glücklich sein«. Sie verlasse sich darauf, »dass du ihm nur Freunde vorstellst, denen du vertraust und die diskret und lustig sind.« Denn: »Er möchte nicht in der Zeitung lesen, wen oder was er auf der Reise gesehen hat.« Der Kontakt in Peru antwortete darauf: »Was die Mädchen betrifft … wie alt ist er? Ich bezweifle, dass er hier jemanden finden wird, aber wir können es versuchen.«
»Hast du mir ein paar neue unanständige Freunde gefunden?«
Der »unsichtbare Mann« schrieb als Reaktion auf die Einladung zu der Peru-Reise demnach: »Ich bin überwältigt von der Freundlichkeit und Großzügigkeit der Angebote, die mir gemacht werden. Ich würde gern alles machen, aber fürchte, dass nicht genug Zeit sein wird!« Er fügte hinzu: »Was die Mädchen angeht – nun, das überlasse ich ganz dir und Juan Estoban!«
Eine andere E-Mail vom August 2001, die mit »A« unterzeichnet ist, gibt Hinweise auf seine Identität. Darin heißt es, er sei »hier oben im Balmoral Summer Camp für die königliche Familie«, ein offensichtlicher Verweis auf das schottische Anwesen, wo die Windsors traditionell ihre Spätsommerferien verbringen. In einer anderen E-Mail aus dieser Zeit schrieb er: »Wie läuft es in LA? Hast du mir ein paar neue unanständige Freunde gefunden?« Maxwell antwortete darauf, sie müsse ihn enttäuschen, sie habe nur »angemessene Freunde« gefunden. Der Verfasser »A« erwähnt außerdem, er habe »die RN« verlassen und verweist auf die Herausforderungen, sich um »die Mädchen« – vermutlich sind laut BBC seine Kinder gemeint – zu kümmern. Andrew Mountbatten-Windsor schied 2001 aus der Royal Navy aus und hat zwei Töchter.
Verbindungen auch zu Nygard?
Zudem geht aus den Unterlagen unter anderem »The Times« und dem Sender CBC zufolge hervor, dass das FBI 2020 eine formelle Anfrage an die britischen Behörden stellte, um Andrew Mountbatten-Windsor zu seiner Beziehung zu Peter Nygard zu befragen. Der Ex-Modeunternehmer soll über Jahrzehnte Frauen zu sexuellen Handlungen gezwungen haben und wurde 2024 zu elf Jahren Haft verurteilt. Ob oder wie Andrew oder die Behörden auf die Anfrage des FBI reagierten, geht aus den Berichten nicht hervor.
Der ehemalige Prinz Andrew hatte nach Enthüllungen im Skandal um Epstein bereits alle seine Titel verloren. Die inzwischen vestorbene US-Amerikanerin Giuffre hatte Mountbatten-Windsor vorgeworfen, sie mehrfach sexuell missbraucht zu haben, unter anderem als Minderjährige im Jahr 2001 in London. Sie sei damals im Schlepptau von US-Multimillionär Jeffrey Epstein nach Großbritannien gebracht und zum Sex mit Andrew gezwungen worden, so der Vorwurf. Andrew stritt die Vorwürfe ebenso wie jegliches Fehlverhalten in Zusammenhang mit seinen Verbindungen zu Epstein und Maxwelle stets ab. Eine Zivilklage Giuffres in den USA endete jedoch in einem angeblich millionenschweren Vergleich. Zu den neuen Veröffentlichungen äußerte er sich bislang nicht.

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