Jackie Chan kritisiert Hollywood: »Momentan sind viele große Studios keine Filmemacher, sondern Geschäftsleute«

vor 1 Tag 2

Hollywood-Star Jackie Chan, 71, ist von der Filmindustrie genervt. Oder eher von der Art und Weise, wie mit Filmen mittlerweile Geld gemacht werden soll. Seinem Unmut ließ der Schauspieler auf dem Locarno Film Festival in der Schweiz freien Lauf. Dort hatte Chan den »Pardo alla Carriera« für sein Lebenswerk erhalten.

In einem Interview sprach Chan in diesem Zuge ausführlich über seine Karriere – und blickte wehmütig auf das ehemalige Hollywood zurück. »Ich denke, die alten Filme sind besser als die aktuellen«, sagte Chan.

Geschäftsmodell Hollywood

Grund dafür sei der Spardruck, der vielen Filmschaffenden mittlerweile zu schaffen mache: »Momentan sind viele große Studios keine Filmemacher, sondern Geschäftsleute. Sie investieren 40 Millionen und der erste Gedanke ist: ›Wie bekomme ich das zurück?‹« Es sei sehr schwierig geworden, einen guten Film zu machen, so Chan weiter, denn dafür seien flexiblere Budgets sowie mehr Freiräume in der zeitlichen Gestaltung unerlässlich.

Chan selbst betonte seine Liebe zum Filmhandwerk. Er sei in allen Bereichen versiert, könne nicht nur Kampf-Szenen selbst spielen – tatsächlich greift er auch hin und wieder auf ein Stunt-Team zurück –, sondern kenne sich auch mit Regie und Drehbüchern aus. In ganz Asien gäbe es nur zwei Regisseure, die all das könnten. Einer sei Sammo Hung, der zweite sei er selbst. »Und ich bin besser, weil ich singen kann«, witzelte Chan.

Seit 64 Jahren vor der Kamera

Chan stammt aus Hongkong und begann seine Karriere schon als Kind. Mittlerweile steht er seit 64 Jahren vor der Kamera. Er lernte Kung-Fu, Hapkido, Karate, Judo, Taekwondo und formte daraus auch seinen eigenen Kampfstil. Seit seiner Kindheit spielte er in mehr als 150 Filmen mit, arbeitete außerdem als Regisseur, Produzent und Drehbuchautor. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören »Rumble in the Bronx«, »Shanghai Noon« und »Rush Hour«. Dabei kämpfte er sich unzählige Male über die Leinwand.

Mittlerweile sei er jedoch etwas langsamer geworden, sagte Chan vor einigen Wochen im Zuge seines neuen Films »Karate Kid: Legends«: »Ich bin nicht mehr so wie früher, als ich 20 war und einen Dreifach-Kick in der Luft machen konnte. Jetzt mache ich nur noch einen Kick.« Trotzdem will Chan viele Stunts weiterhin selbst ausführen: »Das wird sich bis zu dem Tag, an dem ich in den Ruhestand gehe, nicht ändern.«

Gesamten Artikel lesen