Israel und Iran: US-Präsident verlässt G7-Gipfel vorzeitig

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Trump kehrt vorzeitig nach Washington zurück – nach einem Fluchtaufruf an die Iraner. Laut Emmanuel Macron ist eine Feuerpause zwischen Israel und dem Iran im Gespräch.

17. Juni 2025, 5:28 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, Reuters,

Donald Trump G7 Iran
US-Präsident Donald Trump reist vorzeitig zurück nach Washington. © Chip Somodevilla/​Getty Images

US-Präsident Donald Trump hat das Gipfeltreffen der G7-Staaten in Kanada vorzeitig verlassen. Trumps Sprecherin Karoline Leavitt begründete dies mit den "Ereignissen im Nahen Osten". Der Präsident müsse sich in Washington um "viele wichtige Angelegenheiten" kümmern. 

Trump selbst sagte während eines Gruppenfotos mit den Staats- und Regierungschefs der G7, er müsse so bald wie möglich zurück in Washington sein. Ursprünglich hätte er bis Dienstagabend im kanadischen Kananaskis bleiben sollen. Der Gastgeber, Kanadas Premierminister Mark Carney, sagte, er habe "volles Verständnis dafür, dass er heimfliegen muss".

Kurz vor der Ankündigung seiner Abreise hatte Trump die Bewohner der iranischen Hauptstadt Teheran zur Evakuierung aufgerufen. "Jeder sollte Teheran unverzüglich verlassen", schrieb er ohne Angabe von Gründen auf seiner Plattform Truth Social. Der Iran hätte das Abkommen zur Beschränkung des iranischen Atomprogramms unterschreiben sollen, das er vorgelegt habe, schrieb Trump und fügte hinzu: "Was für eine Schande. Was für eine Verschwendung von Menschenleben." Der Iran dürfe keine Atombombe besitzen, fügte Trump in Großbuchstaben hinzu. Dies habe er immer wieder gesagt.

Macron spricht von Angebot Trumps für Waffenruhe

Frankreichs Präsident Emmanuel sagte auf dem G7-Gipfel, Trump habe einen Vorschlag für eine Waffenruhe zwischen Iran und Israel vorgelegt. "Es gibt in der Tat ein Angebot, sich zu treffen und auszutauschen", sagte Macron vor Reportern. Das Angebot sehe vor, eine Waffenruhe zu erreichen und im Anschluss "breitere Diskussionen" zu beginnen. Nun gelte es abzuwarten, ob die Kriegsparteien dem zustimmten.

"Wenn die USA einen Waffenstillstand erreichen können, ist das eine gute Sache", sagte Macron weiter und rief die Kriegsparteien dazu auf, ihre Angriffe auf Zivilistinnen und Zivilisten einzustellen. Zugleich warnte Macron davor, einen Regierungswechsel im Iran mit Gewalt herbeizuführen, dies wäre ein "strategischer Fehler". "Alle, die glauben, dass man ein Land durch Bombardierung von außerhalb vor sich selbst und gegen sich selbst retten kann, haben sich immer geirrt", fügte Macron hinzu.

Wie US-Verteidigungsminister Pete Hegseth sagte, strebt Trump weiterhin ein Atomabkommen mit dem Iran an. "Natürlich", sagte Hegseth im TV-Sender Fox News auf Nachfrage. "Wir sind in der Region defensiv aufgestellt, um stark zu sein und ein Friedensabkommen anzustreben. Und wir hoffen natürlich, dass das auch geschieht", sagte Hegseth. 

Der Verteidigungsminister sollte nach Trumps Rückkehr mit dem Präsidenten im sogenannten Situation Room im Weißen Haus zusammentreffen. Hegseth sagte, das aktuelle Vorgehen diene dazu, "sicherzustellen, dass unsere Leute in Sicherheit sind". Weitere Einzelheiten zu dem Treffen nannte er zunächst nicht. Von dem berühmten Kommandozentrum kann der US-Präsident beispielsweise Militäroperationen auf der ganzen Welt verfolgen und befehligen.

Mit Trumps vorgezogener Abreise wird es nicht zu der für Dienstag vorgesehenen Begegnung mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kommen, der als Gast zu dem Gipfel nach Kananaskis reist. Selenskyj hatte angekündigt, bei Trump für eine weitere Unterstützung seines Landes im Verteidigungskrieg gegen Russland zu werben. Unter anderem wollte er dem US-Präsidenten den Kauf von Waffen in den USA durch die Ukraine vorschlagen.

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