Die Umweltschutzorganisation Conservancy of Southwest Florida kommt bei der Jagd auf den Dunklen Tigerpython voran. In der gerade beendeten Saison habe man invasive Riesenschlangen mit einem Gesamtgewicht von mehr als 2850 Kilogramm aus dem Westen des Nationalparks Everglades entfernt, teilte die Gruppe mit . Seit Beginn des Programms im Jahr 2013 seien mehr als 20 Tonnen zusammengekommen, zudem habe das Team das Ausbrüten von rund 20.000 Schlangeneiern verhindert.
»Jeder einzelne Python, den wir entfernen, ist gut für die Umwelt«, sagte der Pythonbeauftragte Mike Kirkland von der Wasserschutzbehörde Südfloridas dem »Guardian« . Die Behörde sucht und erlegt unabhängig von der Conservancy gemeinsam mit Partnern Pythonweibchen.
Der in Südostasien heimische Dunkle Tigerpython hat sich seit den Neunzigerjahren stark in den Everglades verbreitet, wo er auf keine natürlichen Feinde trifft, selbst mit den dortigen Alligatoren kann er es aufnehmen. Das größte gefangene Weibchen im Jahr 2023 maß 5,79 Meter, das schwerste ein Jahr zuvor wog 97 Kilogramm.
»Tigerpythons sind beeindruckende Geschöpfe, die ohne eigene Schuld hier sind«, sagte Programmleiter Ian Bartoszek von der Conservancy laut Mitteilung. »Als Wildtierbiologen haben wir enormen Respekt vor allen Schlangenarten. Doch wir verstehen die Auswirkungen invasiver Pythons auf die Artenvielfalt in unserer Region und entfernen sie auf humane Art aus dem Ökosystem, um unser Wasser, unser Land, unsere Tierwelt und unsere Zukunft zu schützen.«
Die größte Beute: ein Amerikahirsch
Der Dunkle Tigerpython steht als gefährdete Art auf der Roten Liste. In Südostasien, wo die Tiere traditionell gejagt werden und die Lederindustrie ihre Häute verarbeitet, schrumpft die Population seit Jahrzehnten, teils konnte sie mit Schutzgesetzen wie in Thailand stabilisiert werden.
In Florida jedoch wird eine Invasion durch die Reptilien gefürchtet. Die Art gelangte erst in den Siebzigerjahren durch den Handel exotischer Tiere ins Land. Von überforderten Haltern ausgesetzte Schlangen, vor allem jedoch die Zerstörung einer Zuchtfarm durch Hurrikan Andrew 1992, gelten als Ursprung einer rasanten Ausbreitung in den tropischen Sümpfen nahe der Großstadt Miami. Zugleich schwanden Säugetierarten wie Füchse, Opossums, Kaninchen oder Waschbären, die Beute der Pythons.
Freiwillige werden auch mit Fangprämien für die Schlangenjagd angeworben. Die professionellen Fangmethoden sind teuer, auch wenn die Conservancy of Southwest Florida nach eigenen Angaben ihre Technik verbessert. Die Biologen setzen männlichen Pythons einen Peilsender ein, der sie zu den Weibchen führt, um sie während der Brutzeit von November bis April zu erwischen. Die Suche in entlegenen Teilen der Sümpfe wird per Hubschrauber unterstützt.