Israel-Iran-Krieg: Atomprogramm durch US-Angriff laut Geheimbericht kaum gestört

vor 8 Stunden 1

Entgegen der offiziellen Verlautbarungen aus Washington sollen die US-Luftangriffe auf Irans Atomanlagen die Zugänge verschüttet, die unterirdischen Gebäude jedoch weitgehend intakt gelassen haben. Das berichten die »New York Times«  und CNN  unter Berufung auf einen vorläufigen Geheimbericht der US-Regierung. Demnach könnte das iranische Atomprogramm durch die Angriffe lediglich um weniger als sechs Monate verzögert worden sein.

Vor den Bombardierungen hatten US-Geheimdienste geschätzt, dass das iranische Regime etwa drei Monate benötigen würde, um eine einsatzfähige Atombombe zu bauen, falls es sich dazu entschließe. Am Tag nach dem Angriff tönte US-Präsident Donald Trump: »Irans wichtigste Nuklearanreicherungsanlagen sind komplett ausgelöscht.«

Möglicherweise zahlreiche kleinere Anreicherungsanlagen

In dem Geheimbericht heißt es dagegen nun, dass ein Großteil des angereicherten Urans vor den Angriffen an andere, möglicherweise geheime Standorte gebracht worden sei. Zudem seien die Schäden an den unterirdischen Anlagen in Fordo begrenzt.

Die USA gehen laut dem Bericht davon aus, dass das iranische Regime inzwischen offenbar kleinere, verdeckte Anreicherungsanlagen betreibt, die das Atomprogramm im Falle eines Angriffs auf größere Einrichtungen absichern sollen. Auch israelische Experten bestätigen demnach, dass die unterirdischen Gebäude nicht vollständig zerstört wurden.

Regime behält offenbar Kontrolle über Nuklearmaterial

Die Ergebnisse des Dokuments widersprechen den öffentlichen Aussagen von US-Präsident Trump. Laut der Recherche behält Iran auch nach den Luftschlägen mit massiven Bomben die Kontrolle über fast sein gesamtes nukleares Material. Sollte die Führung in Teheran beschließen, eine Atombombe zu bauen, könne dies relativ schnell geschehen.

Zugleich wird aus Militärkreisen berichtet, dass die Angriffe zwar die elektrische Infrastruktur der Anlage in Fordo schwer beschädigt hätten, jedoch nicht ausreichten, um die unterirdischen Struktur substanziell zu zerstören. US-Generalstabschef Dan Caine hatte zunächst betont, dass eine endgültige Schadensbewertung noch ausstehe.

Der Bericht zitiert auch nicht namentlich genannte Experten, die darauf verweisen, dass für eine dauerhafte Zerstörung der Anlagen wiederholte Angriffe notwendig gewesen wären. Trump habe die Angriffe jedoch nach einer ersten Welle stoppen lassen.

Letztlich, so schreibt die »New York Times«, habe der US-Angriff möglicherweise sogar die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Iran seine Atomwaffenpläne noch beschleunigt. Bislang gebe es jedoch keine Hinweise auf eine solche Entwicklung.

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