Israel billigt Waffenruhe mit Hisbollah

vor 1 Tag 1

Mehr als ein Jahr nach Beginn des Kriegs mit der libanesischen Hisbollah-Miliz hat das israelische Sicherheitskabinett unter Leitung von Regierungschef Benjamin Netanyahu eine von den USA vermittelte Waffenruhe gebilligt. Sie solle am Mittwochvormittag um 10 Uhr in Kraft treten, berichteten das Nachrichtenportal ynet und TV-Kanal 12.

Libanons geschäftsführender Ministerpräsident Najib Mikati hat nach den »hysterischen« Angriffen Israels auf die libanesische Hauptstadt Beirut hingegen die sofortige Umsetzung einer erwarteten Waffenruhe gefordert. Die heftigen Angriffe auf Beirut zeigten, dass Israel keinem Gesetz Bedeutung beimesse, erklärte Mikati, wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete. Die internationale Gemeinschaft müsse schnell handeln.

Israelische Kampfjets hatten zuvor massive Angriffe auf Beirut und die südlichen Vororte geflogen. Augenzeugen berichteten von mehr als 20 Angriffen auf Ziele im Zentrum der Hauptstadt. Das libanesische Gesundheitsministerium teilte mit, dass bei den Angriffen in zentralen Vierteln Beiruts mindestens zehn Menschen getötet wurde.

Israels Premier Netanyahu hatte vor der Kabinettsentscheidung eine TV-Ansprache gehalten. Darin betonte er, man werde hart auf jeden möglichen Verstoß gegen eine Waffenruhe-Vereinbarung durch die Hisbollah reagieren. »Ein gutes Abkommen ist ein Abkommen, das man durchsetzt. Und wir werden es durchsetzen.«

Netanyahu sagte, Israel habe den Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah sowie die restliche Führung getötet und den größten Teil des Raketenarsenals zerstört, ebenso wie ein unterirdisches Tunnelnetzwerk im Südlibanon.

Nach einer Waffenruhe werde man sich auf den Konflikt mit Iran konzentrieren können, sagte er. Außerdem könnten sich die israelischen Soldaten vom Kampf erholen und das israelische Waffenarsenal erneuert werden. Mit einem Ende des Kriegs mit der Hisbollah werde die islamistische Hamas im Gazastreifen isoliert zurückblieben. Dies könne den Weg zu einer Vereinbarung über die Freilassung von rund 100 Geiseln ebnen.

Gesamten Artikel lesen