Die Angriffe auf den Iran haben offenbar nur oberirdische Gebäude des Atomprogramms zerstört, nicht die Kernkomponenten. Die US-Regierung dementiert die Medienberichte.
24. Juni 2025, 23:36 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, Reuters, spr
Die US-Militärschläge gegen den Iran sollen das iranische Atomprogramm übereinstimmenden Medienberichten zufolge nur um Monate zurückgeworfen haben. Demnach seien hauptsächlich oberirdische Gebäude der Anlage zerstört worden, berichten der Sender CNN und die ZeitungNew York Times unter Berufung auf Geheimdienstkreise.
Die Kernkomponenten seien nicht zerstört worden, berichtet CNN unter Berufung auf drei mit der frühen Einschätzung von US-Geheimdiensten vertraute Personen. Demnach soll sich der Schaden hauptsächlich auf oberirdische Gebäude beschränken. Der Vorrat an angereichertem Uran sei jedoch nicht zerstört worden, sagten zwei der Personen. Einem der beiden zufolge sind auch die Zentrifugen zur Anreicherung weitgehend intakt. "Die Einschätzung ist, dass die USA sie vielleicht um einige Monate zurückgeworfen haben", hieß es.
Auch die New York Times berichtet unter Berufung auf Geheimdienstquellen, die Bombenangriffe auf die iranischen Nuklearanlagen hätten zwar die Eingänge zu zwei der Anlagen versiegelt, die unterirdischen Gebäude aber nicht zum Einsturz gebracht. Dem Bericht zufolge bedeutet das für das Atomprogramm Verzögerungen von weniger als sechs Monaten.
Trumps Sprecherin weist Einschätzung als "schlichtweg falsch" zurück
Das US-Präsidialamt wies die Berichte zurück. "Diese angebliche Einschätzung ist schlichtweg falsch", teilte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, laut CNN mit. Zwar sei der US-Regierung die vorläufige Einschätzung bekannt, auf die der Sender sich beruft, man stimme jedoch nicht mit den Ergebnissen überein. US-Präsident Donald Trump hatte nach dem Angriff vom Wochenende mitgeteilt, die Anlagen seien komplett zerstört worden.