Iran: Westliche Staaten setzen offenbar Frist für Atomabkommen

vor 9 Stunden 2

US-Außenminister Marco Rubio hat sich einem Medienbericht zufolge mit seinen Amtskollegen aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien darauf verständigt, Ende August als Frist für das Erreichen eines Atomabkommens mit Iran zu setzen. Die Außenminister der vier Länder hätten sich darauf in einem Telefonat am Montag geeinigt, berichtete die US-Nachrichtenseite »Axios« unter Berufung auf drei mit dem Gespräch vertraute Personen .

Die Sprecherin des US-Außenministeriums, Tammy Bruce, hatte am Montag mitgeteilt, es sei in dem Gespräch darum gegangen, dass Iran keine Atomwaffe haben dürfe. Genauere Details nannte sie jedoch nicht.

»Axios« zufolge planen die drei europäischen Länder mit dem sogenannten Snapback-Mechanismus Sanktionen gegen Teheran auszulösen, sollte es bis zum Ende der Frist kein Abkommen geben. Das Wiener Abkommen von 2015 zum iranischen Atomprogramm läuft formal diesen Oktober aus. Als Mitunterzeichner haben die Europäer bis dahin die Möglichkeit, über den Snapback-Mechanismus frühere und strenge Uno-Sanktionen gegen Iran ohne großen Widerstand wieder in Kraft zu setzen.

Trump hat es angeblich nicht eilig, um mit Iran zu sprechen

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hatte vor ein paar Wochen bereits gesagt, dass die Europäer darauf zurückgreifen könnten. «Wir haben einen echten Trumpf. Das weiß man in Washington, und das werden wir gemeinsam abgestimmt nutzen», sagte er Ende vergangenen Monats im ZDF. Er bekräftigte in dem Zuge auch das Ziel einer Verhandlungslösung.

Nach Informationen von »Axios« haben die Europäer vor, sich in den nächsten Tagen und Wochen mit einer klaren Botschaft an Iran zu wenden: Das Land könne die Auslösung der Sanktionen vermeiden, wenn es Schritte unternehme, um die Welt mit Blick auf sein Atomprogramm zu beruhigen.

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