Iran-Israel-Krieg: Iran und Israel mit neuen Angriffen, USA rufen Bürger zu Vorsicht auf

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In Israel und dem Iran wurden weitere Raketenangriffe gemeldet. Die US-Regierung warnt ihre Staatsbürger vor einer erhöhten Gefährdungslage. Die Nacht im Überblick

23. Juni 2025, 4:41 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, Reuters, dpa, AP,

 Eine Rauchfahne zieht über den Himmel, nachdem das israelische Luftabwehrsystem iranische Raketen über Jerusalem abgefangen hat (Aufnahme vom 18. Juni 2025).
Eine Rauchfahne zieht über den Himmel, nachdem das israelische Luftabwehrsystem iranische Raketen über Jerusalem abgefangen hat (Aufnahme vom 18. Juni 2025). © dpa/​Mahmoud Illean/​AP/​dpa

Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben weitere militärische Ziele im Iran angegriffen. Etwa 20 Kampfjets seien im Einsatz gewesen, teilte das Militär auf Telegram mit. Die Angriffe richteten sich demnach gegen "Infrastrukturen für die Lagerung und den Abschuss von Raketen" sowie gegen "militärische Satelliten und Radaranlagen". Bei einem israelischen Angriff in der zentraliranischen Provinz Isfahan wurde laut iranischer Medien ein Krankenwagen getroffen. Mindestens drei Menschen seien getötet worden. 

Die in Washington, D. C. ansässige Organisation Human Rights Activists teilte mit, seit Kriegsausbruch seien im Iran mindestens 950 Menschen getötet worden. 380 Menschen habe sie als Zivilisten und 253 als Sicherheitskräfte identifiziert. Die iranische Regierung aktualisiert die Zahl der Opfer der israelischen Angriffe nur unregelmäßig. Zuletzt hatte die Regierung am Samstag 400 Tote gemeldet. 

In Israel sind seit Kriegsbeginn laut offiziellen Angaben bisher 24 Menschen getötet worden. Weitere 1.272 Menschen seien verletzt worden, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit. 14 der Verletzten seien "in ernstem Zustand".

Israel meldet weitere iranische Raketenangriffe

Auch der Iran setzt seine Raketenangriffe auf Israel nach Angaben des israelischen Militärs fort. Die Luftabwehr sei erneut im Einsatz, um die Bedrohung abzuwehren, teilte das Militär in der Nacht mit. In mehreren Gebieten des Landes heulten erneut die Sirenen. Die Bevölkerung wurde angewiesen, Schutzräume aufzusuchen und dort bis auf Weiteres zu bleiben.

USA rufen Staatsbürger weltweit zu erhöhter Vorsicht auf

Das US-Außenministerium hat Staatsbürgern nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen zu erhöhter Vorsicht geraten. Der Konflikt im Nahen Osten könne für US-Bürger im Inland als auch im Ausland ein erhöhtes Sicherheitsrisiko darstellen, hieß es in einer Mitteilung. Es bestehe insbesondere die Möglichkeit von Protesten gegen Staatsbürger und US-Interessen im Ausland. Auch das US-Heimatschutzministerium hatte vor einer Bedrohungslage im eigenen Land gewarnt. 

Trump schließt Regimewechsel im Iran nicht aus

US-Präsident Donald Trump hat einen möglichen "Regimewechsel" im Iran nicht ausgeschlossen. "Es ist politisch nicht korrekt, den Begriff 'Regimewechsel' zu verwenden", schrieb Trump auf seiner Onlineplattform Truth Social. "Aber wenn das derzeitige iranische Regime nicht in der Lage ist, den Iran wieder großzumachen, warum sollte es dann nicht einen Regimewechsel geben?" In Anlehnung an seinen eigenen Slogan "Make America Great Again" (Macht Amerika wieder großartig) fügte er in Großbuchstaben hinzu: "MIGA!" (Make Iran Great Again).

Netanjahu sieht Israel kurz vor Erreichen von Zielen im Iran

Israel ist nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kurz davor, seine Ziele im Iran zu erreichen. "Wir nähern uns Schritt für Schritt diesen Zielen und sind sehr, sehr nahe daran, sie zu erreichen", sagte Netanjahu.

Es gehe darum, "die beiden konkreten Bedrohungen unserer Existenz zu beseitigen: die nukleare Bedrohung und die Bedrohung durch ballistische Raketen". Wenn die Ziele erreicht seien, "wird die Operation beendet", sagte er.

Australien und Japan positionieren sich zu US-Angriffen

Australiens Außenministerin Penny Wong hat die US-Angriffe auf den Iran gutgeheißen. "Wir unterstützen die Maßnahmen der USA, um den Iran am Erlangen einer Atomwaffe zu hindern", sagte Wong. Der Angriff sei eine einseitige Aktion des Sicherheitsverbündeten USA gewesen. Australien schließe sich den Forderungen Großbritanniens und anderer Länder an, den Iran an den Verhandlungstisch zurückzubringen. Australiens Premierministerin Albanese sagte später, Iran solle keine weiteren Maßnahmen ergreifen, die die Region destabilisieren könnten. 

Die japanische Regierung nannte die US-Angriffe auf den Iran eine Demonstration von Entschlossenheit, um das Land am Erlangen von Atomwaffen zu hindern. Zugleich forderte Japan eine rasche Deeskalation der Lage. Es sei "äußerst bedauerlich", dass die Situation zwischen Israel und dem Iran zu einem Schlagabtausch eskaliert sei.

China ruft Israel zu Ende von Beschuss auf

Chinas UN-Botschafter Fu Cong zufolge ist das Land nach dem US-Angriff auf den Iran besorgt darüber, dass die Situation außer Kontrolle geraten könnte. Insbesondere Israel solle sofort den Beschuss einstellen, um eine Eskalation der Situation zu verhindern und ein Übergreifen des Krieges zu vermeiden, zitierte der Sender Fu. Der Angriff der USA auf die iranischen Atomanlagen habe die Glaubwürdigkeit Amerikas beschädigt.

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