iOS und macOS 26: Welche Funktionen Apple vorerst in der EU blockiert

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Apple-Nutzer im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) müssen sich darauf einstellen, dass sie bestimmte Funktionen erst später oder gar nicht erhalten. Davor haben Anwälte des Konzerns auf einer Veranstaltung der EU-Kommission in Brüssel am Montag gewarnt. Die Interoperabilitätsvorgaben des Digital Markets Acts (DMA) könnten zu neuen Datenschutz- und Sicherheitsrisiken führen, betonte Apple erneut.

"Wir mussten bereits die Entscheidung treffen, die Einführung von in diesem Monat angekündigten Produkten und Funktionen für unsere Kunden in der EU zu verzögern", erläuterte der Apple-Anwalt Kyle Andeer auf dem zweiten DMA-Enforcement-Workshop. Das Unternehmen suche aber nach Wegen, diese doch noch auf den EWR-Markt zu bringen.

Konkret geht es dabei offenbar um drei Funktionen in den Betriebssystemen iOS 26 sowie macOS 26, die auf einer Präsentationsfolie gezeigt wurden. Dazu gehören die für Apple Maps angekündigten Neuerungen: Der Kartendienst präsentiert künftig automatisch eine Liste mit den Orten, die der Nutzer (mit seinem iPhone) besucht hat. Und die Karten-App soll bevorzugte Pendelrouten lernen und dann eigenständig vor Staus warnen und Alternativen vorschlagen.

Beide Funktionen sind in der Beta-Version von iOS 26 nicht verfügbar, wenn ein EWR-Account verwendet wird. Für die besuchten Orte hat Apple die regionale Einschränkung bereits angekündigt: Die Funktion komme vorerst nur nach Nordamerika, Australien, Malaysia, Großbritannien und in die Schweiz.

Außerdem fehlt im EWR wohl die angekündigte Integration von iPhone-Live-Aktivitäten, die automatisch in der Mac-Menüleiste von macOS 26 erscheinen können. Dies ist offensichtlich an das schon 2024 eingeführte iPhone-Mirroring geknüpft, das Apple bislang ebenfalls nicht für EWR-Nutzer freigeschaltet hat. Auch hier verwies der Konzern bei der Einführung bereits auf europäisches Wettbewerbsrecht. Unverändert bleibt die Fernwartungsfunktion aus iOS 18 im EWR gesperrt, mit der sich iPhones und iPads aus der Ferne per FaceTime steuern lassen. Das ist praktisch, um etwa Familienmitgliedern technischen Support zu geben.

Brüssel hat Apple bereits haarklein vorgegeben, welche Funktionen und Schnittstellen der Konzern in seinen Betriebssystemen für andere Anbieter öffnen muss. Entsprechend sorgt der Digital Markets Act auch für neue Funktionen in iOS 26, darunter Support für den Standard Wi-Fi Aware sowie einen Weg, um erstmals eSIMs vom iPhone auf Android zu transferieren. Überhaupt soll der Wechsel zwischen den beiden großen Mobilplattformen künftig deutlich einfacher und komfortabler für Nutzer werden. Apple arbeitet dafür nach eigenen Angaben mit Google zusammen.

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(lbe)

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